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Mehr Unterrichtsstunden für die Stadtteilschulen

Montag, 12.02.2018

Im Jahr 2010 wurde in Hamburg neben dem Gymnasium die Stadtteilschule als weiterführende Schule eingeführt, in der die Schülerinnen und Schüler erfolgreich gemeinsam lernen und alle Schulabschlüsse bis zum Abitur machen können. Hierzu wurden die Stadtteilschulen mit einer hohen Personalausstattung versehen; sie arbeiten in kleineren Klassen mit im Schnitt nur 23,4 Schülerinnen und Schüler. Alle Stadtteilschulen haben Ganztagsangebote und wurden mit Schulkantinen ausgestattet.

Um die Rahmenbedingungen für eine gute Bildung an den Stadtteilschulen weiter zu verbessern, soll durch zusätzliche Unterrichtsstunden mehr Zeit zur Vertiefung und Übung ermöglicht werden. Insbesondere gute Kompetenzen in den Kernfächern Deutsch und Mathematik sind zentral für die zukünftige Lebensperspektive. Im bundesweiten Vergleich zeigt sich, dass Hamburg in der Unter- und Mittelstufe der Hamburger Stadtteilschulen weniger Unterricht hat. Die Stundentafel sieht für die Stadtteilschulen zur Zeit 185 Unterrichtswochenstunden in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 vor, das sind durchschnittlich weniger als 31 Schulstunden pro Woche in jeder dieser Jahrgangsstufen. Damit überschreitet Hamburg zwar die von der KMK vorgesehene Mindeststundenzahl, jedoch werden in vielen Bundesländern mehr Unterrichtsstunden in diesen Jahrgangsstufen erteilt. Das Ziel muss es daher sein, Hamburgs Schülerinnen und Schülern mehr Lernzeit im Rahmen des Pflichtunterrichts einzuräumen und damit mehr Zeit zum Üben und vertieften Lernen, insbesondere in den genannten Kernfächern. Ausreichend Zeit zur Wiederholung und Vertiefung schon im Pflichtunterricht ist eine wichtige Voraussetzung für den Lernerfolg und ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit.

Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und GRÜNEN haben sich darauf verständigt, die Zahl der Unterrichtsstunden in den Klassenstufen 5 bis 10 an den Stadtteilschulen bedarfsgerecht zu erhöhen und zum neuen Schuljahr eine Erhöhung der Stundentafel an den Stadtteilschulen um vier Stunden auf 189 Unterrichtswochenstunden vorzunehmen. Mit den zusätzlichen Unterrichtsstunden soll die Bildung in Deutsch und Mathematik gestärkt werden.

Die Form der konkreten Umsetzung dieser Maßnahme kann von den Schulen mitgestaltet werden. Hierdurch werden daher auch Schulen unterstützt, die epochal und/oder projektorientiert arbeiten. Denn dieser freie Bereich dient in gleichem Maße wie Unterricht der Vertiefung, Übung und Verfestigung u.a. der deutschen Sprache und der Mathematik. Zahlreiche Studien und Leistungsmessungen haben das belegt.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. im Rahmen des Haushaltsplanes 2017/18 eine Erhöhung der Stundentafel der Stadtteilschulen in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 mit Beginn des Schuljahres 2018/19 um 4 Stunden vorzunehmen,

2. dabei den Schulen, die epochal und projektorientiert arbeiten, diese Möglichkeiten zu erhalten, sofern sie der Erlangung der Kernkompetenzen in Deutsch und Mathematik dienen;

3. der Bürgerschaft über die Umsetzung bis 31.03.2019 zu berichten.

 

sowie
  • Dr. Stefanie von Berg
  • Olaf Duge
  • Mareike Engels
  • René Gögge
  • Dr. Anjes Tjarks (GRÜNE) und Fraktion