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Religionsunterricht für Alle: Hamburger Modell ist wegweisend für das Miteinander der Religionen

Freitag, 05.04.2019

Im Rahmen einer Schriftlichen Kleinen Anfrage (SKA) befragten die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Kazim Abaci und Ekkehard Wysocki den Hamburger Senat zur Weiterentwicklung des Religionsunterrichts an Hamburger Schulen (siehe Anlage). Das Hamburger Modell sieht vor, dass im Religionsunterricht eine Vielzahl von Religionen unterrichtet wird, um gängige Vorurteile abzubauen. Zu diesem Zweck werden an der Universität Hamburg auch Religionslehrerinnen und -lehrer in den Fächern „Alevitische Religion“ und „Islamische Religion“ ausgebildet. Gemeinsam arbeiten die Schulbehörde und die Universität Hamburg zusammen mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, der Jüdischen Gemeinde, den muslimischen Gemeinschaften und der Alevitische Gemeinde an der Weiterentwicklung des gemeinsamen Religionsunterrichts.

 

Dazu Kazim Abaci, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „In Hamburg wird gemeinsamer Religionsunterricht für alle Schülerinnen und Schüler gemacht. Es ist gelebte Praxis, dass Erfahrungen und Kenntnisse über die verschiedenen Religionen im Unterricht vermittelt werden. Seit 2013 wurden 16 Lehrkräfte für muslimische und fünf Lehrkräfte für alevitische Religion nachqualifiziert. Ich freue mich vor allem darüber, dass 2020 die ersten Absolventen der Lehramtsstudiengänge „Alevitische Religion“ und „Islamische Religion“ in den Schuldienst kommen werden. Sie werden dazu beitragen, das gegenseitige interreligiöse und interkulturelle Verständnis zu vertiefen.“

 

Dazu Ekkehard Wysocki, religionspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Das Hamburger Modell zeigt, wie guter Religionsunterricht funktioniert und ist ein bundesweites Vorzeigemodell. Beispielgebend ist das Miteinander der sich beteiligenden Religionsgemeinschaften. So sprechen sich etwa die muslimischen Gemeinschaften untereinander ab, um einen einheitlichen Unterrichtsstoff zum Themenbereich Islam zu erarbeiten. Dabei wird deutlich, dass das Hamburger Modell klar auf Verständigung und eine gemeinsame Wertebasis setzt. Antisemitismus, Islamophobie und religiös motivierten Vorurteilen kann so wirksam begegnet werden.“