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Rot-Grün stärkt den Verfassungsschutz – Zehn neue Stellen für Observationsteams

Freitag, 29.01.2016

Auf Initiative von Rot-Grün wird der Verfassungsschutz personell aufgestockt. Mit insgesamt zehn neuen Stellen sollen die Observationsteams gestärkt werden, die für die Beobachtung der gewaltbereiten Islamisten-Szene zuständig sind (siehe Anlage).

 

Dazu Arno Münster, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: "Die Anschläge in Paris und jüngst in Istanbul sowie auch die Absage des Fußballländerspiels in Hannover haben uns alle die Terrorgefahr durch radikale Islamisten vor Augen geführt. Dies erfordert eine besondere Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden auch hier bei uns in Hamburg. Ein besonderes Problem stellt die Radikalisierung gerade junger Menschen dar. Diese Radikalisierungsprozesse müssen frühzeitig erkannt und bereits radikalisierte Personen eng durch den Verfassungsschutz überwacht werden. Um diese enorm wichtige Arbeit weiter zu intensivieren, sorgen wir deshalb jetzt für die notwendige personelle und auch materielle Verstärkung."

 

Dazu Antje Möller, innenpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: "Wir sind derzeit dabei, die Organisationsstruktur und Aufgaben des Verfassungsschutzes generell zu überprüfen. Gleichzeitig sehen wir aktuellen Handlungsbedarf bei der Observation der gewaltbereiten Islamisten-Szene und wollten hierfür nicht das Ende der strukturellen Prüfung abwarten. Deshalb sorgen wir schon jetzt für eine personelle Aufstockung, die eine Radikalisierung möglichst früh aufzeigen soll. In welchen anderen Bereichen es beim Verfassungsschutz zu Anpassungen im Personal oder Aufgabenbereich kommt, wird sich durch die laufende, strukturelle und aufgabenkritische Überprüfung zeigen."

 

Hintergrund:

 

Neben der Stärkung des Verfassungsschutzes um zehn Stellen sieht der Antrag auch zusätzliche Mittel für die Anschaffung von Observationsfahrzeugen, den Abbau von Mehrarbeitsstunden und die Zahlung von Sicherheitszulagen beim Verfassungsschutz vor. Der Antrag wird für die Bürgerschaftssitzung am 10. Februar 2016 eingebracht.

 

Nach aktuellen Erkenntnissen werden in Hamburg 270 Personen dem jihadistischen Salafismus zugerechnet. Aus dieser Klientel reisten ca. 65 Personen in die Jihad-Gebiete Syriens und Iraks, ungefähr 15 Menschen aus Hamburg kamen dort ums Leben. Knapp 20 Rückkehrer aus den Kampfgebieten halten sich wieder in Hamburg auf. Von ihnen geht eine besondere Gefährdung für die Sicherheit Hamburgs aus.