Moin Hamburg,
wir alle hatten uns darauf gefreut, die Corona-Pandemie in diesem Frühjahr hinter uns zu lassen. Sinkende Inzidenzwerte zum Ende des Jahres gaben guten Grund zum Optimismus. Heute müssen wir feststellen, dass das Pandemiegeschehen mit der Omikron-Welle gerade in den letzten Tagen wieder Fahrt aufgenommen hat. Wir haben daher in dieser Woche beschlossen, den Senat für vier weitere Wochen zur Fortführung von Maßnahmen zum Infektionsschutz zu befähigen und werden in der kommenden Woche einen entsprechenden Bürgerschaftsantrag einbringen. Zentral ist für uns, dass die Maskenpflicht in Innenräumen, etwa im Einzelhandel, erhalten bleibt. Sie hat sich als äußerst wirksame und dabei wenig freiheitseinschränkende Maßnahme im Kampf gegen Corona bewährt. Zugleich halten wir an den 2G-Plus-Regeln für sogenannte Tanzlustbarkeiten, zum Beispiel in Clubs und Diskotheken, fest. Die Zugangsregeln in der Gastronomie fallen dagegen weg. Wir gehen damit Hamburgs verantwortungsvollen Weg in der Corona-Pandemie weiter: So wenige Einschränkungen wie möglich, aber so viel Schutz wie nötig.
Hamburgs Haus- und Kinderärzte leisten einen entscheidenden Beitrag zur medizinischen Versorgung. Allerdings: Nicht alle Stadtteile sind gleich gut mit Praxen versorgt. Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen weisen Menschen immer wieder darauf hin, keine haus- oder kinderärztliche Versorgung in ihrer Nähe zu finden. Damit sich das ändert, wollen wir mit einem Antrag die Debatte über eine möglichst ausgeglichene und wohnortnahe Versorgung und eine detailliertere Planung der Praxisverteilung erreichen.
Damit unsere Kleinsten auch in Pandemiezeiten gut in den Hamburger Kitas ankommen, wollen wir die Eingewöhnungszeit auf sechs statt bisher vier Wochen verlängern. Eltern mit Kleinkindern hatten in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt weniger Möglichkeiten, ihre Kinder an den Kontakt zu Gleichaltrigen zu gewöhnen. Mit unserem Antrag zur Verlängerung der Eingewöhnung wollen wir ihnen Zeit geben, sich mit Ruhe in das Kita-Leben zu integrieren und entlasten gleichzeitig das Kita-Personal.
Einen möglichst guten Start in unserer Stadt wollen wir auch den mittlerweile mehr als 17.000 Menschen in Hamburg ermöglichen, die vor Putins Krieg in der Ukraine fliehen mussten. Weiterhin stellen uns die Auswirkungen des Krieges, insbesondere durch die große Zahl der Geflüchteten, vor große Herausforderungen. Wir bedanken uns bei allen Hamburger:innen, die mit Spenden und großem Engagement helfen. Auch hier zeigt sich: Hamburg ist solidarisch – Hamburg steht zusammen für den Frieden.
Kommen Sie gut ins Wochenende und bleiben Sie gesund.
Ihr Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft