Zum Hauptinhalt springen

Fair Trade Stadt Hamburg weiter voranbringen

Freitag, 23.09.2016

Eine wichtige Rolle bei der Stärkung der globalen Gerechtigkeit kommt dem fairen Handel zu. Fairtrade oder besser „fairer Handel“ existiert schon seit Ende der 40er Jahre. 1992 wurde die Siegelorganisation TRANSFAIR zur Ausweitung des Fairen Handels gegründet. Der Faire Handel ist ein wirksames und nachhaltiges Mittel, die lokale Wirtschaft zu stärken und den weltweiten Hunger zu bekämpfen. Das globale Ziel muss die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sein, wonach unter anderem nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für alle sowie nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster erreicht werden sollen.

Als Welthandelsstadt stellt sich Hamburg seiner Verantwortung. Mit der EBC-Hochschule gibt es in Hamburg die erste Hochschule, die den Titel „Fair Trade University" tragen darf. Hervorzuheben ist zudem das vielschichtige Engagement des Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V.

Hamburg hat bereits zum zweiten Mal den Titel „Fair Trade Stadt“ erhalten und sollte eine Bewerbung für den Titel „Hauptstadt des fairen Handels“ anstreben. Das Engagement für fairen Handel soll weiter intensiviert werden. Auch die Beschaffung der Stadt Hamburg soll noch stärker anhand fairer Kriterien ausgerichtet werden. Dazu soll der Senat entsprechende Vorschläge entwickeln, die etwa die Erweiterung der Liste der „Kritischen Warengruppen“ oder die Benennung der vorzulegenden Nachweise und Zertifizierungen umfassen können.

Eine Promotorin für Fairen Handel betreut die Koordination der Fair Trade Stadt Hamburg. Hierzu war eine frühere Projektstelle in eine Fachpromotorenstelle zur Stärkung der „Fairer Handel-Aktivitäten“ Hamburgs übergegangen. Diese Stelle ist Teil des bundesweiten „Eine Welt-PromotorInnen Programms“, das dazu beiträgt, die entwicklungspolitische Arbeit in Deutschland zu stärken.

In Hamburg verkaufen und verwenden eine Vielzahl von Händlern, gastronomischen Betrieben, öffentlichen Institutionen und Kirchengemeinden fair gehandelte Produkte. Hamburg hat eine hohe Dichte von Lizenznehmer-Firmen, die für ihre Produkte das Fair-Trade-Siegel verwenden dürfen.

Auch in dieser Legislaturperiode berät der „Rat für Nachhaltige Entwicklungspolitik“ den Senat bei der Ausrichtung seiner Aktivitäten im Bereich der Entwicklungspolitik und kann dazu Gutachten und Empfehlungen vorlegen – nunmehr auch mit selbst gewählten entwicklungspolitischen Themen.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. darzulegen, wie fairer Handel intensiviert und die Beschaffung der Stadt Hamburg noch stärker anhand fairer Kriterien erfolgen kann. Hierzu sollen Vorschläge entwickelt werden, wie z.B. die Erweiterung der Liste der „Kritischen Warengruppen“ oder die Benennung der vorzulegenden Nachweise und Zertifizierungen.

 

2. zu gewährleisten, dass Beschafferinnen und Beschaffer regelmäßig in nachhaltiger Beschaffung geschult werden.

 

3. sich mit Hamburg um den Titel „Hauptstadt des fairen Handels“ bewerben.

4. darzustellen, welche Aussagen sich über die Zahl der Händler, Betriebe, öffentlichen Institutionen und Gemeinden treffen lassen, die fair gehandelte Produkte verkaufen oder verwenden.

5. Gutachten und Empfehlungen, die der „Rat für nachhaltige Entwicklungspolitik“ dem Senat vorlegt, auch der Bürgerschaft zuzuleiten.

6. der Bürgerschaft über die Punkte 1 bis 4 bis zum 30.06.2017 zu berichten.

 

sowie
  • der Abgeordneten Murat Gözay
  • Dr. Stefanie von Berg
  • Martin Bill
  • Olaf Duge
  • Mareike Engels
  • Farid Müller (GRÜNE) und Fraktion