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Gewaltbereite "Fans" beim Fußball in Hamburg

Dienstag, 24.04.2012

Die Ausschreitungen beim diesjährigen "Schweinske-Cup" im Januar und beim Derby des FC St. Pauli gegen FC Hansa Rostock am letzten Wochenende haben noch einmal vor Augen geführt, dass das Problem der gewaltbereiten Fußball-"Fans" auch in Hamburg von Bedeutung ist. Vor diesem Hintergrund hat die SPD-Bürgerschaftsfraktion jetzt vom Senat eine aktuelle Einschätzung zur Entwicklung von gewalttätigen Ausschreitungen in Hamburg im Zusammenhang mit Fußballspielen und den Umgang mit diesen Phänomenen angefordert (siehe Anhang). "Leider ist es Realität, dass Fußball häufig von Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Gruppen begleitet wird, die sich als Fußballfans verstehen oder Fußballspiele zum Anlass von Gewaltanwendung nehmen", so Juliane Timmermann, Fachsprecherin Sport der SPD-Fraktion.

 

"Diese Vorfälle zeigen aber auch, dass Fußball oft eine Plattform und ein Ventil für gesellschaftliche Probleme ist. Rassistische Anfeindungen von Spielern, rechtsextremistische Aktivitäten im Umfeld von Stadien und in vielen Vereinen, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit auf und neben den Fußballplätzen sind keine Einzel- und Randphänomene."

 

Für die SPD-Fraktion haben bei der Lösung dieser Gewaltvorfälle stets der Dialog und die Deeskalation oberste Priorität. Timmermann: "Es muss das Ziel sein, gesellschaftsübergreifend und zusammen mit allen Beteiligten die schlimmen Gewaltausbrüche bei Fußballspielen einzudämmen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen – denn Gewaltausbrüche beschädigen den friedlichen und verbindenden Charakter von Sportereignissen wie Fußballspiele in unserer weltoffenen und liberalen Stadt."

 

Hintergrund:

Seit einigen Jahren nehmen auf Bundesebene im gesamten Bundesgebiet gewalttätige Vorfälle auf den Tribünen und im Umfeld der Stadien zu. Die Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der SPD-Bürgerschaftsfraktion aus der letzten Legislatur zu "Gewalt auf Hamburgs Fußballplätzen" (Drs. 19/5142) hat gezeigt, dass gerade in den ersten vier Ligen in Hamburg „eine zunehmende Gewaltbereitschaft bei einem Teil der Fußballfans festzustellen“ war. In den Bereichen des Amateur- und Jugendfußballs waren diese "Problemfanszenen" nicht zu erkennen.