So werden Polizistinnen und
Polizisten unter anderem im Rahmen ihrer Ausbildung sowie in weiteren
Fortbildungen für die Themen sensibilisiert. In Praktikumsphasen wird
der offene und tolerante Umgang mit unterschiedlichen Personen und
Kulturen gesondert bewertet. Zudem arbeitet eine Arbeitsgruppe der
Polizei an einem umfassenden Konzept, um radikale Tendenzen frühzeitig
zu identifizieren.
„Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das alle unsere
Lebensbereiche berührt. Das betrifft nicht nur aber eben auch unsere
Polizei, die in der Mitte unserer Gesellschaft steht“, erklärt
Kazim Abaci, Sprecher für Migration, Integration und Geflüchtete der
SPD-Bürgerschaftsfraktion, und betont: „Leider wird die Diskussion in
Deutschland zumindest in Teilen sehr unsachlich und unreflektiert
geführt. Pauschale Vorwürfe gegen die Polizei helfen genauso wenig, wie
ein Bundesinnenminister, der sich dem Thema verweigert und handelt wie
Vogel Strauß. Wer Probleme leugnet, der löst sie nicht: Wir brauchen
einen unverstellten Blick auf unsere Polizei und eine nüchterne,
sachliche Feststellung der Fakten. Ich bin davon überzeugt, dass auch
die zunächst angekündigte wissenschaftliche Studie aus dem
Bundesinnenministerium zu einer Versachlichung der Debatte beigetragen
hätte.
In Hamburg hat die Polizei Rassismus und Diskriminierung als
Problemlage erkannt. In der Ausbildung sowie im Studium der Akademie der
Polizei Hamburg finden sich eine Vielzahl von unterschiedlichen
Seminaren und Lehrveranstaltungen unter anderem zu Grund- und
Menschenrechten, zur freiheitlich demokratischen Grundordnung, den
Gefahren durch Extremismus und Hasskriminalität, zur Rolle der Polizei
in der Gesellschaft sowie zu Toleranz und Antidiskriminierung. Damit
setzt die Polizei Hamburg die richtigen Akzente. Positive Effekte gibt
es auch durch die seit Jahren offensiv geförderte Einstellung von
Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund.
Allgemein gilt für jede größere Institution, dass sie eine interne
Fehlerkultur braucht, die es zulässt und fördert, Fehlentwicklungen zu
benennen und ihnen entgegenzusteuern. Deshalb begrüße ich es sehr, dass
die Polizei an zusätzlichen Konzepten arbeitet, die die Räume für
Rassismus, Diskriminierung und Extremismus in ihren Reihen enger und
enger werden lässt. Wenn wir das Vertrauen aller Bevölkerungsgruppen in
unsere Polizei stärken wollen, braucht es Transparenz und eine
kontinuierliche Weiterentwicklung der bestehenden Maßnahmen.“