Liebe Leserinnen und Leser,
jeden Sommer halten die Bürgerschaftsfraktionen von Rot und Grün eine
gemeinsame Pressekonferenz ab und ziehen Bilanz. Bei den ausführlichen
Gesprächen zur aktuellen politischen Lage kommen dabei auch große
Projekte auf den Tisch. In diesem Jahr haben wir unsere Pläne für ein
neues Hamburger Baulandmodell vorgestellt. In der Vergangenheit war es
in Hamburg dazu gekommen, dass baureife Grundstücke in der Hoffnung auf
eine Wertsteigerung nicht bebaut worden waren. Das neue Baulandmodell
soll nun zusätzliche Mechanismen etablieren, die die Spekulation mit
Grund und Boden weiter erschweren. Für uns als SPD ist klar: Wer den
sozialen Frieden in unserer Stadt durch Bodenspekulation aufs Spiel
setzt, ist in Hamburg nicht willkommen.
Die schönen Seiten Hamburgs entdecken täglich viele Menschen mit
einem Getränk in der Hand und Sand an den Füßen am Hamburger Elbstrand.
Damit der Strand auch mit steigenden Besucherzahlen sauber bleibt,
wollen wir die Zuständigkeiten neu regeln. Statt der Hafenbehörde HPA
soll künftig die Stadtreinigung für Sauberkeit sorgen. Außerdem wollen
wir die Aufstellung von zusätzlichen Toiletten und Mülleimern prüfen
lassen. Das haben wir am 16. September in der Bürgerschaft beschlossen.
Neue Zuständigkeiten gibt es auch bei der Hamburger Polizei. Mit
einer Beschwerdestelle, die sowohl Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern
als auch von Polizeikräften nachgeht, etabliert die Innenbehörde ein
verbessertes Beschwerdemanagement. So soll das Verständnis für
polizeiliches Handeln gefördert und das Vertrauen in die Institution
weiter gestärkt werden. Wir finden: Ein wichtiger Beitrag für eine
moderne Großstadtpolizei.
Einen wichtigen Beitrag für mehr Aufklärung lieferte die
Sondersitzung des Haushaltsausschusses zur Aufarbeitung der von Banken
getätigten Cum-Ex-Geschäfte am 18. September. Umfassend erläuterte der
Finanzsenator den Fraktionen wie die Steuerverwaltung mit
Cum-Ex-Verfahren umgeht. Dabei wurde erneut deutlich, dass es in Hamburg
keine unzulässige politische Einflussnahme auf die Steuerverwaltung
gibt. Dieser Vorwurf, für den es auch nach der Sondersitzung keine
Belege gibt, war im Februar im Rahmen einer Presseberichterstattung
impliziert und später korrigiert worden.
Das Vorgehen von CDU und Linksfraktion, die keine zwölf Stunden nach
der von SPD und Grünen beantragten Selbstbefassung einen
Untersuchungsausschuss forderten, zeigt, dass der Bundestagswahlkampf
seine Schatten vorauswirft. Die Bürgerschaft soll als Bühne herhalten,
um den designierten Kanzlerkandidaten Olaf Scholz für die nächste
Bundestagswahl zu beschädigen. Zur Erinnerung: Die
Strafverfolgungsbehörden haben seit Jahren Einblick in alle
Steuerunterlagen des Falls. Dabei wurde kein strafbares Verhalten eines
Politikers festgestellt. Genau wie unser haushaltspolitischer Sprecher,
Milan Pein, kann ich mir nicht vorstellen, dass der
Untersuchungsausschuss zu einem anderen Ergebnis kommen wird.
Viel Freude beim Lesen unseres Newsletters.
Herzliche Grüße
Ihr Dirk Kienscherf,
Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion