Liebe Leserinnen und Leser,
am vergangenen Sonntag hat ein antisemitischer Anschlag unsere Stadt
erschüttert. Vor der Synagoge Hohe Weide in Eimsbüttel wurde ein
jüdischer Student niedergeschlagen und schwer verletzt. Unsere Gedanken
sind bei ihm und seinen Angehörigen. Diese entsetzliche Tat macht
deutlich, dass der Antisemitismus in unserem Land immer noch nicht
überwunden ist. Als Hamburger Stadtgesellschaft sind wir auch weiterhin
dafür verantwortlich, dass Antisemitismus, Ausgrenzung und Extremismus
in unserer Stadt keine Chance bekommen.
Gemeinsam mit den Jüdischen Gemeinden wird der Senat in den kommenden
Wochen einen Antisemitismus-Beauftragten benennen. Er wird die
Aktivitäten der Hamburger Behörden zum Schutz jüdischen Lebens
koordinieren und weiter unterstützen. Der Nationalsozialismus hat das
jüdische Leben in Hamburg fast ausgelöscht. Deshalb ist es heute umso
wichtiger, dass wir uns als Stadt auch zu unserer historischen
Verantwortung bekennen. Ich bin sehr froh, dass wir im Februar mit einem
interfraktionellen Antrag, den Wiederaufbau der großen
Bornplatz-Synagoge auf den Weg bringen konnten. Sie wird der
reichhaltigen jüdischen Kultur in unserer Stadt zusätzliche Sichtbarkeit
verleihen.
Das Telekommunikationsgesetz wird in Berlin aktuell einer
Überarbeitung unterzogen. Die von der Union geführten Bundesministerien
für Wirtschaft und Energie sowie Verkehr und digitale Infrastruktur
planen dabei, die Umlagefähigkeit der Kabelentgelte zu streichen.
Stattdessen sollen Mieterinnen und Mieter künftig selbst Verträge mit
den Netzanbietern aushandeln und teure Einzelverträge in Kauf nehmen. In
der Folge würden die Wohnnebenkosten stark steigen. Gerade
Bezieherinnen und Bezieher von Sozialleistungen würden darunter leiden,
weil sie diese Kosten voll und ganz aus ihrem Regelsatz bestreiten
müssten. Deshalb wollen wir uns als SPD und Rot-Grün auf Bundesebene für
einen Erhalt der Umlagefähigkeit einsetzen. Einen entsprechenden Antrag
werden wir am 28. Oktober in der Bürgerschaft verabschieden.
Gute Nachrichten gibt es beim HVV. Zum Schuljahr 2021 wird eine
vergünstige Bonus-Karte für Hamburgs Schülerinnen und Schüler angeboten.
Das 30 Euro teure Ticket unterstützt der Hamburger Senat mit zehn
Millionen Euro. Damit macht Hamburg auf dem Weg zum gänzlich kostenlosen
Schülerticket einen großen Schritt nach vorne.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen unseres Newsletters.
Herzliche Grüße
Ihr Dirk Kienscherf,
Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion