Liebe Leserinnen und Leser,
besonders zu Beginn der Corona-Pandemie war es wichtig, schnell und
effizient zu handeln, damit Bevölkerung, Wirtschaft und der Staat
möglichst gut vor den Folgen der Krise geschützt werden konnten. Es ist
nicht zuletzt dem umsichtigen Handeln unseres Ersten Bürgermeisters
Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhardt zu
verdanken, dass Hamburg bisher vergleichsweise gut durch diese
schwierige Zeit gekommen ist.
Die Bürgerschaft hat das Thema von Anfang an eng begleitet. Mehr als
50 Mal haben wir in Ausschüssen und im Plenum über die Corona-Pandemie
beraten. Mit dem neuen Pandemiegesetz, das wir in der kommenden
Bürgerschaftssitzung beschließen werden, machen wir diese bewährte
Praxis jetzt zum parlamentarischen Recht und untermauern die starke
Stellung der Bürgerschaft. Unter anderem sind Rechtsverordnungen und
deren Verlängerung, Änderung oder Aufhebung der Bürgerschaft künftig
innerhalb von 24 Stunden nach Beschlussfassung zuzuleiten und werden in
der darauffolgenden Bürgerschaftssitzung beraten. Das Pandemiegesetz,
das Rot-Grün zusammen mit der CDU auf den Weg bringt, stärkt die
parlamentarische Arbeit in der Corona-Krise, fördert die Zusammenarbeit
von Senat und Parlament und hilft uns, Hamburg weiter gemeinsam durch
die Krise zu lenken.
Damit dies gelingt, ist nicht nur starkes und konsequentes Handeln
der Regierung gefragt. Jede und jeder Einzelne von uns leistet einen
großen Beitrag dafür, dass wir die Corona-Pandemie hoffentlich bald
hinter uns lassen können. Abstand halten, Kontakte einschränken und
weiter diszipliniert bleiben sind Gebot der Stunde. Das fällt besonders
zum Jahreswechsel nicht leicht. Silvester ist traditionell ein Fest, an
dem die Menschen zusammenkommen und gemeinsam das neue Jahr begrüßen –
etwas, das 2020 nur eingeschränkt möglich sein wird. Bereits im
vergangenen Jahr hatten wir an die Hamburgerinnen und Hamburger
appelliert, im Sinne des Umweltschutzes und der Entlastung der
Rettungskräfte auf Böller und Raketen zu verzichten. Auch 2019 gab es
böller- und feuerwerkfreie Zonen. Auch in diesem Jahr werden wir
angesichts des Infektionsschutzes Bereiche in der Stadt festlegen, an
denen Feuerwerk nicht erlaubt sein wird. Unser Vorschlag ist
stattdessen: Bleiben wir diszipliniert, stoppen wir gemeinsam die
Ausbreitung des Virus und feiern wir möglichst bald das Ende der
Pandemie mit einer großen Lichtshow in unserer Stadt.
Eine gute Nachricht für das nächste Jahr gibt es schon: Das
Kohlekraftwerk Moorburg kann 2021 vom Netz gehen. Die Bundesnetzagentur
hat grünes Licht für eine Stilllegungsprämie für den Betreiber
Vattenfall gegeben. Das ist ein starkes Signal für den Klimaschutz und
ein großer Schritt für Hamburg, um innerhalb der nächsten zehn Jahre
endgültig aus der Kohleverbrennung auszusteigen. Bei aller Freude
darüber ist uns wichtig, dass dies auch sozialverträglich im Sinne der
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschieht. Hier nehmen wir den
Vattenfall-Konzern in die Pflicht. Und klar ist auch: Das ist nur der
halbe Weg. Mit dem Umbau des Standorts Moorburg zu einer der weltweit
größten Anlagen zur Wasserstoffproduktion will Hamburg zu einem
bedeutenden Standort für alternative Energien werden.
Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende. Bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße
Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion