Liebe Leserinnen und Leser,
am Montag dieser
Woche habe ich in einem Gastbeitrag in der Hamburger Morgenpost gefragt:
„Wo bleibt der Corona-Impfstoff?“ Hintergrund war das Agieren des
US-Konzerns Pfizer, der mitten in der Pandemie seine Produktion in
Europa gedrosselt hat. Im Laufe der Woche wurde nun immer klarer: Auch
der Impfstoff von AstraZeneca wird nicht im bestellten Maße pünktlich
geliefert werden können. Als SPD-Fraktion bleiben wir dabei: Es war
richtig, in der Impfstoffbeschaffung europäisch zu handeln und gemeinsam
die Verhandlungen mit den Herstellern zu führen. Doch die EU muss
zusammen mit den nationalen Gesundheitsministerien dafür sorgen, dass
Europa von allen Beteiligten ernst genommen wird, und deutlich machen,
dass Verträge einzuhalten sind. Dieses Signal muss auch von einem
Impfgipfel im Bund ausgehen. Der Impfstoff ist schließlich die
wichtigste Perspektive, die wir in der Pandemiebekämpfung haben.
Die Aufgabenteilung
ist seit Langem klar: Europa und der Bund sorgen für Impfstoff, die
Bundesländer organisieren die Impfungen. Hamburg hat in den vergangenen
Wochen dazu eine umfassende Impflogistik aufgebaut. Mobile Teams stehen
bereit, um den flüchtigen Impfstoff, der bei -70 Grad gelagert werden
muss, in besonders schützenswerten Bereichen wie etwa der Altenpflege
einzusetzen. In den Messehallen ist ein zentrales Impfzentrum mit
medizinischem Personal entstanden, das am Tag 7.000 Impfungen vornehmen
kann. Auch in Hamburg lief der Impfstart nicht optimal. Gerade die
Kritik von Betroffenen, die sehr lange in Telefon-Warteschleifen
verbringen mussten, war berechtigt. Deshalb haben wir nachgebessert und
die Kapazitäten der Hotline ausgeweitet. Künftig können Paare gemeinsam
Termine wahrnehmen. Auch ein Fahrdienst für Seniorinnen und Senioren ist
in dieser Woche an den Start gegangen. Für Hamburg steht fest: Jeder,
der will, wird ein Impfangebot bekommen. Doch dafür braucht es mehr
Impfstoff, weiterhin Geduld und vor allem: eine intensivere
Zusammenarbeit im Bund, in Europa und auf Seiten der Impf-Unternehmen.
Alle wichtigen Informationen zu den Impfungen in Hamburg finden Sie
jetzt auch auf der Website der SPD-Bürgerschaftsfraktion und natürlich unter www.hamburg.de/coronavirus.
Die Aktuelle Stunde
der Bürgerschaft wurde in dieser Woche zurecht sehr emotional geführt,
denn es ging mit dem städtischen Winternotprogramm für wohnungslose
Menschen in Hamburg um ein ernstes und wichtiges Thema. Unsere
Abgeordneten Iftikhar Malik und Ksenija Bekeris konnten die Debatte mit
aktuellen Zahlen und Daten aus einer neuen Schriftlichen Kleinen Anfrage
voranbringen. Die Zwischenbilanz zeigt: Auch in der Pandemiezeit ist
das Winternotprogramm ein wertvolles und sicheres Angebot, das mit
seinen 1.400 Übernachtungsplätzen vielen Menschen hilft.
Für Hamburgs
öffentliche Unternehmen soll es bald einen neuen Dienstleister geben.
Das hat die Bürgerschaft am Mittwoch auf Antrag der Regierungsfraktionen
beschlossen. Eine neue Finanzserviceagentur soll die Unternehmen im
Bereich Finanzberatung unterstützen und günstige Finanzkonditionen in
Geldanlage und Kreditaufnahme sicherstellen. Damit können Hamburgs
öffentliche Betriebe künftig viel Geld sparen – und die Stadt gleich
mit.
Nicht gespart,
sondern geklotzt wird beim Hamburger Wohnungsbau: Rund 3.470
Sozialwohnungen konnten im letzten Jahr fertiggestellt werden. Auch für
2021 und 2022 gibt es bereits eine gute Perspektive:
Insgesamt stehen zur Schaffung von Mietpreis- und
Belegungsbindungen eine 653 Millionen
Euro große Fördersumme für den Neubau, Modernisierungen und
den Kauf von neuen Sozialbindungen bereit. Hamburg investiert pro Kopf
bundesweit am meisten in den Sozialen Wohnungsbau – ein deutlicher Beleg
für eine sozial verantwortungsvolle Wohnungspolitik.
Bleiben Sie gesund und herzliche Grüße
Ihr Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion