Liebe Leserinnen und Leser,
1,5 Grad – so weit müssen wir den Klimawandel begrenzen, wenn wir die
Auswirkungen auf ein beherrschbares Maß eindämmen wollen. Die
Hamburgische Bürgerschaft debattierte diesen Mittwoch im Rahmen der
Aktuellen Stunde das Thema: „Klimaschutz bleibt politische Agenda!
Hamburg hat das 1,5 Grad-Ziel fest im Blick“. Für uns steht eindeutig
fest: Wir werden Hamburg in den nächsten Jahrzehnten zu einer
klimaneutralen Stadt weiterentwickeln. Weit früher als auf Bundesebene
wird Hamburg bereits spätestens im Jahr 2030 den Kohleausstieg vollzogen
haben. Dabei gilt: Kohlefreie Fernwärme und sozial verantwortungsvolle
Energiepreise gehen in Hamburg Hand in Hand. Klimaschutz darf keine
Frage des Geldbeutels sein. Daher setzen wir uns entschieden für eine
sozialverträgliche Umwelt- und Klimapolitik ein.
Erfolgreiche Klimapolitik setzt auch eine Mobilitätswende voraus. Das
heißt: Wie in Hamburg so muss auch auf Bundesebene die
Verkehrsinfrastruktur deutlich ausgebaut werden. Die Bahn hat das Ziel,
ihr Fahrgastaufkommen bundesweit in den nächsten Jahren um 50 Prozent zu
erhöhen. Wir alle wissen, schon jetzt ist die Kapazitätsgrenze des
Hamburger Hauptbahnhofs erreicht. Daher wollen wir den Hauptbahnhof in
den nächsten Jahren ausbauen und dem hohen Fahrgastaufkommen anpassen.
Damit einher geht ebenfalls der Ausbau der Schienenkapazitäten auf der
sogenannten Verbindungsbahn zwischen Hauptbahnhof und Altona. Das
Bundesverkehrsministerium hat im Zuge des Deutschland-Taktes den Bau
eines Verbindungsbahn-Entlastungstunnels mit zwei weiteren Gleisen ins
Spiel gebracht. Damit soll eine schnelle Bahnverbindung
deutschlandweit konsequent sichergestellt werden. Die
Regierungsfraktionen von SPD und Grünen begrüßen dieses Engagement des
Bundes. Dazu müssen jedoch alle offenen Fragen im Rahmen einer
Machbarkeitsstudie im Vorfeld umfassend geprüft werden. Wie Mobilität
der Zukunft in Hamburg aussehen kann – darüber sprechen wir auch ab dem
1. April in der neusten Folge unseres Podcasts „Könnt´ ja gut werden - der Podcast unserer Zukunft“.
Als weltoffene und vielfältige Stadt gehört es zu unserem
Selbstverständnis, Diskriminierungen auf allen Ebenen entschieden
entgegenzutreten. Daher haben die Regierungsfraktionen von SPD und
Grünen in die Bürgerschaftssitzung dieser Woche einen Antrag zur
Fortschreibung der Hamburger Antidiskriminierungsstrategie eingebracht.
Sowohl strukturelle als auch Mehrfachdiskriminierungen werden von uns
gezielt in den Blick genommen, sodass Schutzlücken im
Antidiskriminierungsrecht weiter konsequent geschlossen werden können.
Perspektiven aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und
Antidiskriminierungs-Beratungsstellen werden Einfluss auf die
Strategieentwicklung haben.
Und natürlich hat die Bürgerschaft auch in dieser Woche ausführlich
über die herausfordernde Corona-Lage debattiert. Die Entwicklung der
Infektionszahlen in Deutschland und in Hamburg ist vor dem Hintergrund
der Mutanten und der damit verbundenen viel höheren Verbreitungsgefahr
besorgniserregend. Daher müssen wir alles daransetzen, Kontakte zu
minimieren, gerade während der Ostertage – auch wenn es die vom
Bundeskanzleramt ins Spiel gebrachte gesetzliche Osterruhe nicht geben
wird. Die gute Nachricht ist, dass die vom Bund zur Verfügung gestellten
Impfdosen in Hamburg umgehend verimpft werden. Wir haben keine
Lagerbestände, die ungenutzt bleiben. Wenn nach Ostern die zugesagten
Lieferungen tatsächlich erfolgen, können wir die Impfungen auf rund
6.000 Personen pro Tag steigern. Neben dem Impfzentrum und den mobilen
Teams werden die Schwerpunktpraxen und immer mehr Hausärzte eingebunden
werden können. Gut ist auch, dass das Testen deutlich vorangeht. An
Schulen werden nach Ostern über 1,4 Millionen Schnelltests zur Verfügung
stehen. Damit können wir zügig Lehrkräfte sowie Schülerinnen und
Schüler mehrmals in der Woche testen. Zudem konnten knapp 100
Testzentren in kürzester Zeit in der ganzen Stadt eingerichtet werden
und stehen nun allen Hamburgerinnen und Hamburgern für einen
wöchentlichen kostenlosen Schnelltest zur Verfügung. Bitte nutzen Sie
das kostenfreie Angebot.
Wir wollen auch, dass alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber diese
Testmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Denn nur durch breites Testen
können Infektionen schnell entdeckt und ihre Ausbreitung frühzeitig
gebremst werden.
Die SPD-Fraktion wünscht Ihnen ein schönes Wochenende – bleiben Sie gesund!
Herzlicher Gruß
Ihr Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion