Liebe Leserinnen und Leser,
bezahlbares Wohnen ist eine der größten sozialen Fragen unserer Zeit.
In Hamburg nutzen wir seit der Regierungsübername 2011 alle
Instrumente, die uns helfen, Mieterinnen und Mieter in unserer Stadt zu
schützen, für neuen bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und Spekulationen mit
Grund und Boden zu verhindern. Jetzt hat uns der Bundestag mit dem
neuen Baulandmobilisierungsgesetz weitere Möglichkeiten dafür vorgelegt.
Mit einem stärkeren Vorkaufsrecht können Städte zukünftig noch
effektiver gegen Grundstücksspekulanten vorgehen – und den Anstieg der
Mieten noch konsequenter bremsen. Darüber hinaus wird der Wohnungsneubau
unter anderem mit sektoralen Bebauungsplänen sowie Baugeboten auf
brachliegenden Grundstücken beschleunigt. Mit unterschiedlichsten
Verträgen – zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem NABU – treiben wir
den Wohnungsbau voran und behalten zugleich Hamburgs Naturqualität fest
im Blick. Hamburg steht für eine sozial und ökologisch gerechte
Stadtentwicklung. Damit sind wir deutschlandweit beispielgebend.
Wie gut Wohnungsbau und Naturschutz in Hamburg miteinander im
Einklang stehen, zeigt auch eine Zahl: Acht Millionen Bäume prägen heute
schon unser Stadtbild – Hamburg ist Deutschlands Baumhauptstadt. Damit
das so bleibt, sorgen wir mit 5,7 Millionen Euro aus dem neuen
Doppelhaushalt und dem Hamburger Baumkonzept für den Erhalt und die
Neupflanzung von Stadtbäumen. Auch der Schutz unserer Stadtnatur vor den
Auswirkungen des Klimawandels ist Teil dieses Konzeptes. In den
kommenden zwei Jahren stehen insgesamt mehr als 14 Millionen Euro zur
Verfügung, um Hamburgs Baumlandschaft zu erhalten und auszuweiten. So
sorgen wir für ein gutes Stadtklima und erhalten die hohe Aufenthalts-
und Wohnqualität in unserer schönen Stadt.
Gute Aussichten gibt es endlich auch mit Blick auf die Pandemie:
Hamburg hat mit einer Inzidenz von knapp unter 40 aktuell den geringsten
Wert unter Deutschlands größten Städten. Das Sinken der
Infektionszahlen in den vergangenen Wochen ist der Verdienst aller
Hamburgerinnen und Hamburger, die sich diszipliniert an die Maßnahmen
und Kontakteinschränkungen gehalten haben – so schwer es auch manchmal
fiel. Dafür möchte ich Ihnen und Euch herzlich danken! Auch der große
Fortschritt, den wir beim Impfen gemacht haben, bringt uns Schritt für
Schritt dem Ende der Pandemie näher. Aber wir müssen weiterhin
verantwortungsvoll handeln. Etwa 230.000 Hamburgerinnen und Hamburger
haben bereits die erforderliche zweite Impfdosis erhalten. Jeder
Impfstoff, der in Hamburg eintrifft, wird verimpft. Aber: Es gibt
weiterhin viele Menschen in unserer Stadt, die besonders gefährdet sind
und noch keine Impfung erhalten konnten. Impftermine sind knapp, da die
Impfstofflieferungen des Bundes teilweise ausfallen. Die Entscheidung
von Bundesgesundheitsminister Spahn, die Impfpriorisierung im Juni
aufzuheben, kommt daher viel zu früh und war nicht mit den Bundesländern
abgesprochen. Daher wollen wir die Priorisierung im Hamburger
Impfzentrum nicht aufheben, und dort weiter zuerst diejenigen impfen,
die den Schutz am Nötigsten brauchen.
Ich freue mich sehr, dass die sinkende Inzidenz in Hamburg jetzt eine
Reihe von Öffnungsschritten zulässt, dass unsere Kulturszene wieder
pulsiert und Sport, Handel und Außengastronomie unsere Stadt neu
beleben. Es ist unser Ziel, die Kitas und Schulen bis zu den
Sommerferien in Präsenzunterricht uneingeschränkt geöffnet lassen zu
können. Wenn wir alle verantwortungsvoll damit umgehen, können wir die
Pandemie hoffentlich bald hinter uns lassen.
Die SPD-Bürgerschaftsfraktion wünscht Ihnen ein erholsames Pfingstwochenende.
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund
Ihr Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion