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Hamburg wird Fahrradstadt – Radverkehrsinfrastruktur ausbauen: Mehr Fahrradbügel und Luftstationen

Donnerstag, 17.01.2019

Seit Jahren steigt kontinuierlich der Anteil des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen in Hamburg. Das belegen nicht nur die Zahlen im Langfristvergleich der Fahrradpegelmessungen, sondern auch die Zahlen der bundesweiten Untersuchung Mobilität in Deutschland. Demnach hat der Radverkehrsanteil in Hamburg von 12 Prozent im Jahr 2008 auf 15 Prozent im Jahr 2017 zugenommen. Die Zunahme des Radverkehrs ist insbesondere im innerstädtischen Bereich festzustellen. Hier sinkt gleichzeitig der Anteil des motorisierten Individualverkehrs. Wenn die Velorouten ausgebaut sind, der Ausbau der Bezirksrouten weiter Gestalt annimmt, das Bike+Ride-Programm weiter fortgeschritten ist und auch Radschnellwege auf den Weg gebracht sind, wird der Anteil des Radverkehrs in Hamburg noch weiter zunehmen.

 

Die Politik des rot-grünen Senats der Förderung des Radverkehrs wird dabei von der Mehrheit der Bevölkerung Hamburgs unterstützt. Das belegt die Forsa-Umfrage im April letzten Jahres, die im Auftrag von WELT und Bild erstellt wurde. 52 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sprechen sich demnach für mehr Radwege aus, selbst wenn dabei stellenweise der Platz für Autos verringert wird.

 

Mit der Zunahme des Radverkehrs muss auch die Infrastruktur mitwachsen. Das gilt insbesondere für Fahrradabstellplätze. Mit dem Bike+Ride-Programm an den Schnellbahnhaltestellen wird auf diese Entwicklung vorausschauend reagiert. Aber auch in Wohn- und Geschäftszentren ist feststellbar, dass Fahrradabstellplätze zunehmend Mangelware werden – so z. B. im Umfeld des Burchardplatzes, wo kaum noch ein freier Fahrradbügel zu finden ist. Auch in den Medien wird immer wieder berichtet, dass es in den Quartierszentren zu wenig Fahrradabstellplätze gibt, wie z. B. am Winterhuder Markt.

 

Gute Fahrradabstellplätze an der Wohnung und an den Zielen des Radverkehrs sind ein wichtiger Beitrag für die Erleichterung der Fahrradnutzung. So wurde in der 19. Wahlperiode ein „1.000-Bügel-Programm“ eingeführt, das das Ziel hatte, die Anzahl der Abstellmöglichkeiten an markanten Orten in Wohn- und Geschäftsgebieten zu erhöhen. Angesichts der wachsenden Zunahme des Radverkehrs erscheint es notwendig, solch ein Programm zur Erhöhung der Fahrradabstellmöglichkeiten erneut zu starten.

 

Auch andere Elemente der Radverkehrsinfrastruktur erleichtern das Radfahren erheblich. So sorgen seit Ende 2014 über 20 Luftstationen für Fahrräder für pralle Reifen. Diese sind bisher in fast allen Bezirken anzutreffen. Außerdem errichtet und betreibt die Stadtreinigung Luftpumpen im Zusammenhang mit WC-Containern. Für einen weiteren Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur soll das Netz ausgedehnt und auch innerstädtisch verdichtet werden.

 

Bei der Auswahl geeigneter Standorte für Fahrradbügel und Luftstationen sollten eventuelle Wünsche der Bezirksversammlungen entsprechend berücksichtigt werden.

 

 

Die Bürgerschaft möge beschließen,

Der Senat wird ersucht,

im Rahmen des Veloroutenausbaus und aller sonstigen Verkehrsplanungen die Aufstellung von jährlich 1.000 Fahrradbügeln durch alle Realisierungsträger sowie an ausgewählten Stellen die Einrichtung weiterer Luftstationen durch die Bezirksämter und die Stadtreinigung anzustreben.

 

sowie
  • der Abgeordneten Martin Bill
  • Olaf Duge
  • Anna Gallina
  • Farid Müller
  • Dr. Anjes Tjarks (GRÜNE) und Fraktion