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Hamburg ist ein sicherer Hafen für freie Wissenschaft

Mittwoch, 23.04.2025

Die aktuelle politische Situation in den Vereinigten Staaten von Amerika ist besorgniserregend – auch für die Wissenschaft und Forschung. Unter der Regierung von Donald Trump sind zentrale wissenschaftliche Institutionen von politischer Einflussnahme und drastischen Budgetkürzungen betroffen. Diese Entwicklungen gefährden die Wissenschaftsfreiheit und damit einen zentralen Bestandteil demokratischer Grundwerte.

Wissenschaft ist unverzichtbar für jede aufgeklärte Gesellschaft, sie lebt von der Anerkennung von Fakten, Erkenntnissen und kritischem Denken. Werden wissenschaftliche Institutionen geschwächt und Forschung behindert, wird die Grundlage für informierte politische Entscheidungen und damit gesellschaftlicher Fortschritt untergraben.

Die politischen Eingriffe in zentrale wissenschaftliche Institutionen bleiben nicht ohne Folgen: Sie schwächen nicht nur die Forschung vor Ort, sondern verändern auch die internationale Wissenschaftslandschaft insgesamt. Diese Entwicklungen mindern nicht nur die Attraktivität der Vereinigten Staaten als Standort für internationale Wissenschaftler:innen. Sie führen auch dazu, dass Forschende ihre Anstellung verlieren, bedeutende Forschungsprojekte abgebrochen werden oder die kontinuierliche Erhebung essentieller Daten – etwa in der Klimaforschung – bereits heute nicht mehr gewährleistet ist. In vielen Ländern, auch in Deutschland, ist in der Folge bereits jetzt ein vermehrtes Interesse von Forschenden aus den USA zu verzeichnen, ihre Forschungsarbeit in Europa fortzusetzen, wo Wissenschaftsfreiheit gewährleistet ist. Europäische Wissenschaftsstandorte werden für viele Wissenschaftler:innen zu einem noch attraktiveren Ziel.

Hamburg bietet mit seiner breiten Forschungslandschaft ideale Voraussetzungen, um internationalen Wissenschaftler:innen eine neue Heimat zu geben und hier ihre Forschung frei zu betreiben. Hamburg ist ein international anerkannter Wissenschaftsstandort mit einer Exzellenzuniversität, mehreren Exzellenzclustern und einer starken Forschungslandschaft, die zentrale gesellschaftliche Zukunftsthemen wie Klima- oder Infektionsforschung, Quantencomputing, Materialforschung und andere bearbeitet. In einer Zeit, in der die Freiheit der Wissenschaft in verschiedenen Regionen der Welt unter Druck gerät, bietet Hamburg verlässliche Strukturen und ein forschungsfreundliches Umfeld. Mit der Science City Hamburg Bahrenfeld entsteht ein innovativer Raum, der Forschung, Lehre und Leben vereint und ideale Bedingungen für internationale Kooperationen schafft.

Die Unterstützung gefährdeter Wissenschaftsprojekte ist dabei nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein globaler Beitrag zur Sicherung der Wissenschaftsfreiheit und zur Förderung von Innovationen. Ziel ist es dabei nicht, bestehende Strukturen andernorts zu schwächen, sondern qualifizierten Wissenschaftler:innen Perspektiven zu eröffnen, ihre Arbeit unter demokratisch stabilen, freien Bedingungen fortzusetzen. Hamburg kann hier, durch gezielte Förderung von Wissenschaftler:innen, deren Forschungsarbeit unter politischen Druck gerät, einen aktiven Beitrag zur Stärkung von Wissenschaftsfreiheit und zum internationalen Wissenstransfer leisten.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

1. Die Bürgerschaft verurteilt die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit durch politische Einflussnahme und Populismus auf das Schärfste – sowohl in den USA als auch weltweit. Hamburg bekennt sich zur Förderung der Wissenschaftsfreiheit als Grundpfeiler der Demokratie.

2. Die Bürgerschaft begrüßt es, Wissenschaftler:innen¸ die von politischen Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit betroffen sind, eine sichere Forschungsumgebung zu bieten.

 

Der Senat wird ersucht,

1. zu prüfen, welche rechtlichen, finanziellen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um betroffene Wissensschaftler:innen z. B. aus den USA in Hamburg Orientierungsangebote machen zu können.

2. zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote z. B. in Form von Stipendien für betroffene Wissenschaftler:innen bereitgestellt werden können,

3. der Bürgerschaft bis zum 31.12.2025 zu berichten.