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Investieren in ein starkes Hamburg von morgen: Hamburg als Wissenschaftsmetropole – Investition in die Zukunft der Stadt

Donnerstag, 05.12.2024

In einer Zeit, in der demokratische Strukturen zunehmend herausgefordert werden, ist die Rolle der Wissenschaft als Quelle von Wissen und Innovation unverzichtbar. Wissenschaft trägt wesentlich dazu bei, gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und medizinischen Fortschritt zu bewältigen. Die Hamburger Wissenschaftslandschaft ist zentraler Treiber für Innovation, Wohlstand und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine stabile und gut finanzierte wissenschaftliche Infrastruktur stärkt den Wissensaustausch und unterstützt fundierte Entscheidungen.

Starke Hochschulen für exzellente Lehre und Forschung

Mit ihren 19 staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen bietet Hamburg eine starke Grundlage für herausragende Lehre und Forschung. In den letzten Jahren hat die rot-grüne Regierungskoalition durch gezielte Investitionen und Förderungen die Entwicklung Hamburgs zur Wissenschaftsmetropole maßgeblich vorangetrieben. Seit 2019 trägt die Universität Hamburg (UHH) den Titel einer Exzellenzuniversität in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Hamburg zählt damit zu einem von nur elf Exzellenzstandorten in Deutschland. Der Erfolg bei der Exzellenzstrategie hat dem gesamten Standort einen großen Schub gegeben. Für die nächste Förderrunde hat sich Hamburg, neben den vier bestehenden, mit zwei neuen Exzellenzcluster-Skizzen für einen Platz in der nächsten Wettbewerbsrunde qualifiziert. Darunter ein Projekt der UHH gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) im Bereich der Infektionsforschung sowie erstmals ein Projekt der Technischen Universität Hamburg (TUHH). Die Hamburger Wissenschaftsbehörde unterstützt die strategische Weiterentwicklung der TUHH auch in Zukunft entschieden (u. a. Drs. 22/15568).

Die Hamburger Hochschullandschaft zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus und deckt die gesamte Breite akademischer und kreativer Disziplinen ab. Dies zeigt sich beispielsweise in praxisnahen und anwendungsorientierten Studiengängen. Dazu gehört der zum Wintersemester 2025/2026 geplante Quereinstiegs-Masterstudiengang der beruflichen Fachrichtungen Pflege- und Therapiewissenschaften für das Lehramt an berufsbildenden Schulen (Drs. 22/12826), den die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und die UHH gemeinsam anbieten werden. Ein weiteres Beispiel sind Studiengänge wie Stadtplanung und Baukunst an der HafenCity Universität Hamburg. Auch künstlerisch-wissenschaftliche Studienangebote, etwa an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, tragen zur Vielfalt bei.

Des Weiteren hervorzuheben ist der neu eingerichtete Lehramtsstudiengang der Fachrichtung Theater an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Kooperation mit der UHH (Drs. 22/10294), der mit Unterstützung von Senat und Bürgerschaft entwickelt wurde. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bildet die Ärzt*innen von morgen aus und leistet durch die Verbindung von Lehre, Forschung und Versorgung einen herausragenden Beitrag für die Gesellschaft. Als sozialer Dreh- und Angelpunkt für Studierende spielt das Studierendenwerk Hamburg mit seinem breiten Angebot eine wichtige Rolle für den Hochschulstandort Hamburg. Die rot-grüne Regierungskoalition sorgt u. a. mit der strukturellen Erhöhung des Zuschusses an das Studierendenwerk dafür, dass es auch für die Zukunft gut aufgestellt ist. Und auch die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg als größte wissenschaftliche Allgemeinbibliothek Norddeutschlands ist als zentrale Anlaufstelle für Hamburgs Studierende, Forschende und die Bürger*innen für unsere Stadt von großer Bedeutung. Mit dem vorliegenden Haushalt legt die Stadt Hamburg den Grundstein für Investitionen in die bauliche Sanierung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (Drs. 22/16751). Ein besonderes Augenmerk der Hamburger Wissenschaftspolitik liegt zudem auf der Förderung von Chancengleichheit und sozialer Teilhabe, die den Zugang zu Bildung und Forschung erleichtern und soziale Barrieren abbauen.

Forschungsinfrastruktur auf Weltniveau

Hamburgs außeruniversitäre Forschungslandschaft ist durch renommierte Institute und Einrichtungen geprägt. Die Unterstützung des Senats hat zur Schaffung einer leistungsstarken Forschungsinfrastruktur beigetragen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gestärkt. Ein zentrales Projekt ist die Science City Hamburg Bahrenfeld, ein wissenschaftsgetriebenes Stadtentwicklungsprojekt, das entlang des Volksparks Altona entsteht. Dieses Quartier vereint Wissenschaft, Wirtschaft, Wohnen und Freizeit. Der Senat fördert die Science City gezielt, um optimale Bedingungen für Forschung und Innovation zu schaffen und Hamburg als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort weiter zu stärken.

Ein wichtiger Baustein innerhalb der Science City Hamburg Bahrenfeld ist das PETRA IV-Projekt am DESY. Mit PETRA IV soll ein einzigartiges 3D-Röntgenmikroskop entstehen. Das Großforschungsgerät wird dazu beitragen, Deutschlands und Europas Spitzenposition in der Wissenschaft zu festigen und den Wirtschafts- und Industriestandort nachhaltig zu stärken. Senat und Bürgerschaft setzen sich auf allen Ebenen für die Realisierung von PETRA IV ein und schaffen u. a. mit vorbereitenden Maßnahmen wichtige Voraussetzungen für die Umsetzung (Drs. 22/12950).

Innovationen für Gesellschaft und Wirtschaft

Der Wissenstransfer aus der Forschung in die Gesellschaft ist ein weiterer Schwerpunkt der Innovationsstrategie Hamburgs. Programme wie die wissenschaftliche Austauschplattform PIER PLUS fördern den Austausch zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Industrie. Diese Zusammenarbeit verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Hamburger Wirtschaft und ermöglicht zugleich die Entwicklung von Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen, etwa in den Bereichen Gesundheit und Klimaschutz. Mit dieser umfassenden Innovationsstrategie verfolgt Hamburg das Ziel, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort nachhaltig zu stärken.

 

Hamburgs Zukunft stärken: Investitionen in Wissenschaft und Bildung für alle

Der Haushalt 2025/2026 bildet eine starke Grundlage für eine gezielte Stärkung der Wissenschafts- und Bildungslandschaft in Hamburg. Die Förderung zentraler Einrichtungen und Projekte soll Hamburg als Wissenschafts- und Kulturstandort weiterentwickeln und gleichzeitig den Zugang zu Bildung und Forschung für alle Gesellschaftsschichten erleichtern. Diese Maßnahmen werden mit dem Sammelantrag umgesetzt. Indem die Stadt gezielt in die Entwicklung und Vernetzung von Fachkräften, kreativen Talenten und wissenschaftlichen Nachwuchsstrukturen investiert, wird Hamburgs Rolle als Motor für Innovation und gesellschaftliche Teilhabe gefestigt.

Zudem wollen die Regierungsfraktionen die folgenden Akzente im Haushaltsplan 2025/2026 setzen:

 

A. Umsetzung eines eigenständigen Promotionsrechts an der HAW Hamburg

Der Koalitionsvertrag 2021-2025 sieht die Verleihung eines eigenständigen Promotionsrechts für forschungsstarke Bereiche an der HAW Hamburg vor. Als Basis hierfür hat der Wissenschaftsrat das von der HAW Hamburg entwickelte Konzept sowie die vorhandene Forschungsstärke im Jahr 2023 positiv begutachtet. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll in der für die Hochschule profilgebenden anwendungsorientierten Forschung qualitätsgesichert herangebildet werden. Ausgehend von der bestehenden engen Zusammenarbeit der HAW Hamburg mit Wirtschafts- und Praxispartnern in Stadt und Metropolregion Hamburg können durch diese strukturelle Erweiterung des Bildungsauftrags künftig weitere wichtige Impulse gesetzt werden. Die Aufnahme des Promotionsbetriebs setzt voraus, dass das begutachtete Konzept eine entsprechende Finanzierung durch die Freie und Hansestadt Hamburg erfährt. Die HAW Hamburg wird diese zusätzliche Aufgabe mit dem maßgebenden Qualitätsanspruch nicht aus dem Bestand tragen können.

 

B. Förderung der Hamburg Media School

Die 2003 gegründete Hamburg Media School GmbH (HMS) ist als Public-private-Partnership ein Leuchtturmprojekt der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Universität Hamburg, der Hochschule für bildende Künste Hamburg und der Hamburg Media School Stiftung. Seit Beginn der gemeinsamen Initiative bildet die HMS besonders begabte junge Menschen für den Sprung in die künstlerischen, wirtschaftlichen und akademischen Zentren der Digital- und Medienbranche aus und stärkt damit den Standort Hamburg. Um zukunftsträchtig und mit Wirkung auf internationaler Ebene die Arbeit weiterzuführen, benötigt die HMS zusätzliche Mittel für Innovationsmaßnahmen. Mit diesen Mitteln werden insbesondere die technische und räumliche Ausstattung der Hochschule verbessert.

 

C. Literarischen Nachwuchs in Hamburg fördern

Die Förderung des literarischen Nachwuchses ist von zentraler Bedeutung für eine lebendige Literaturszene, um Hamburg als Standort für kreative und kulturelle Entwicklungen weiter zu stärken. Ein ergänzendes Workshopangebot im Bereich „Literarisches Schreiben“ an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK Hamburg) soll dazu beitragen, Nachwuchsschriftsteller*innen praxisorientiert zu fördern und ihnen wertvolle Fähigkeiten für die Zusammenarbeit mit der starken Verlagsbranche in Hamburg zu vermitteln. Solch ein Workshopangebot bietet nicht nur eine Erweiterung der bereits bestehenden kreativen Werkstätten und Labore an der HFBK Hamburg, sondern fügt sich auch nahtlos in die Ausbildungsstrukturen der Hochschule ein bzw. ergänzt diese. Der renommierte Schriftsteller Saša Staniši?, der bereits an der HFBK Hamburg engagiert ist, wird dieses neue Workshopangebot maßgeblich unterstützen. Durch sein Mitwirken erhält das Projekt zusätzliche Strahlkraft und einen klaren Bezug zur literarischen Praxis. Die Nähe zur Verlagsbranche, die für Hamburg eine wichtige Rolle spielt, wird hierbei ebenfalls gestärkt. Diese Workshops schaffen die Basis für eine engere Vernetzung von jungen Talenten mit Hamburger Verlagen und anderen kulturellen Akteur*innen und kommen damit sowohl den Student*innen, als auch der gesamten literarischen Szene in Hamburg zugute.

 

D. Netzwerk musikalischer und theatralischer Nachwuchsförderung stärken

Die Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT Hamburg) wird ihre Nachwuchsarbeit weiter intensivieren mit dem Ziel, insbesondere Schüler*innen aus sozial und kulturell benachteiligten Kontexten zu fördern und ihnen eine Perspektive auf ein Musik- oder Theaterstudium zu eröffnen. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf der Gründung einer neuen Institution, sondern auf dem Ausbau bestehender Aktivitäten im Bereich des Übergangs von der Schule zur Hochschule.

In einer offenen Netzwerkstruktur an der HfMT Hamburg werden die Aktivitäten der Hochschule im Bereich Nachwuchsförderung gebündelt und in enger Abstimmung mit bestehenden Akteur*innen und Kooperationspartner*innen umgesetzt. Auf diese Weise sollen bereits Schüler*innen regelmäßig mit den Angeboten der HfMT Hamburg in Berührung kommen, etwa durch probeweisen Unterricht bei Hochschuldozierenden, Konzertbesuche oder gemeinsame Auftritte mit Studierenden. Ziel ist es, Barrieren und Hürden beim Zugang zu einem Musik- oder Theaterstudium weiter abzubauen.

 

E. Förderung des Zentrums Gender und Diversity

Das Zentrum Gender und Diversity (ZGD) ist eine Einrichtung der Landeshochschulkonferenz. Das ZGD unterstützt Forschungsaktivitäten zu Gender und Diversity, dient der Vernetzung mit relevanten Akteur*innen und entwickelt Tagungen, Workshops und öffentliche Angebote zu aktuellen Themen der Gender- und Diversity-Studies und arbeitet eng mit den Einrichtungen für Gleichstellung an den Hochschulen zusammen. Ein externes Gutachten aus dem Jahr 2023 würdigt das Zentrum als in seiner Form bundesweit einzigartige Einrichtung und attestiert ihm v. a. auch aufgrund der hochschultypübergreifenden Beschäftigung mit den Themen Gender und Diversity eine Signalwirkung in Bezug auf die Sichtbarkeit des Themenfelds. Um den Erfolg der Arbeit des ZGD zu sichern, bedarf es einer adäquaten Anpassung der finanziellen Grundausstattung.

 

Dies vorausgeschickt möge die Bürgerschaft beschließen:

1. Der Ansatz der Produktgruppe 247.13 „Hochschulen II“, Kontenbereich „Kosten aus Transferleistungen“ Einzelplan 3.2 wird im Haushaltsjahr 2025 um 505.000 Euro und im Haushaltsjahr 2026 um 828.000 Euro erhöht. Im Gegenzug wird der Ansatz der Produktgruppe 283.01 „Zentrale Ansätze I“, Produkt „Sonstige zentrale Ansätze“, Kontenbereich „Globale Mehrkosten“ des Einzelplan 9.2 im Haushaltsjahr 2025 um 505.000 Euro und im Haushaltsjahr 2026 um 828.000 Euro abgesenkt.

2. Der Ansatz der Produktgruppe 247.11 „Grundsatz Hochschulen“, Kontenbereich „Kosten aus Transferleistungen“ Einzelplan 3.2 wird in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 um jeweils 50.000 Euro erhöht. Im Gegenzug wird der Ansatz der Produktgruppe 283.01 „Zentrale Ansätze I“, Produkt „Sonstige Zentrale Ansätze“, Kontenbereich „Globale Mehrkosten“ des Einzelplan 9.2 in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 jeweils um 50.000 Euro abgesenkt.

 

A. Umsetzung eines eigenständigen Promotionsrechts an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) für die strukturelle Weiterentwicklung zur Aufnahme des eigenständigen Promotionsbetriebs 255.000 Euro im Haushaltsjahr 2025 und 578.000 Euro im Haushaltsjahr 2026 bereitzustellen,

2. der Bürgerschaft bis zum 31.10.2026 über die Fortschritte an der HAW Hamburg zur Aufnahme eines eigenständigen Promotionsrechts zu berichten.

 

B. Förderung der Hamburg Media School GmbH

Der Senat wird ersucht,

der Hamburg Media School GmbH in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 konsumtive Mittel in Höhe von insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

 

C. Literarischen Nachwuchs in Hamburg fördern

Der Senat wird ersucht,

der Hochschule für bildende Künste Hamburg Hamburg konsumtive Mittel in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 in Höhe von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

 

D. Netzwerk musikalischer und theatralischer Nachwuchsförderung stärken

Der Senat wird ersucht,

der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Hamburg konsumtive Mittel in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 in Höhe von insgesamt 100.000 Euro für das Netzwerk musikalische Nachwuchsförderung bereitzustellen.

 

E. Förderung des Zentrums Gender und Diversity

Der Senat wird ersucht,

1. dem Zentrum für Gender und Diversity über die Universität Hamburg konsumtive Mittel in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 in Höhe von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um eine ausreichende Finanzierung zu gewährleisten,

2. bis zum 31.10.2026 über die Entwicklungen des Zentrums für Gender und Diversity zu berichten.

 

sowie
  • Dr. Adrian Hector
  • René Gögge
  • Dennis Paustian-Döscher
  • Maryam Blumenthal
  • Eva Botzenhart
  • Mareike Engels
  • Alske Freter
  • Linus Görg
  • Michael Gwosdz
  • Jennifer Jasberg
  • Lisa Kern
  • Sina Aylin Koriath
  • Dominik Lorenzen
  • Zohra Mojadeddi
  • Christa Möller-Metzger
  • Farid Müller
  • Lena Zagst
  • Peter Zamory (GRÜNE) und Fraktion