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Pilotprojekt Nachbarschaftsparken auf weitere P+R-Anlagen ausweiten

Mittwoch, 02.07.2025

Die Hamburger Park+Ride-Anlagen (P+R-Anlagen) sind ein wichtiger Baustein der städtischen Mobilitätsstrategie. Da Parkplätze eine knappe Ressource darstellen, sollen die P+R-Anlagen vorrangig denjenigen zur Verfügung gestellt werden, die sie am dringendsten benötigen: Pendler:innen, die mit dem Auto zu Schnellbahnhaltestellen fahren und dann ab dort S- oder U-Bahn nutzen, um in die Stadt zu fahren. Damit leisten die P+R-Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des innerstädtischen Autoverkehrs und zur Senkung der Emissionen aus dem Autoverkehr. Um eine bewusste Nutzung dieser Anlagen zu fördern sowie zur Deckung der Betriebskosten für ein hochwertiges P+R-Angebot, wurde im Zuge der Umsetzung des P+R-Entwicklungskonzepts (Drucksache 20/9662) auf den P+R-Anlagen schrittweise die Entgelterhebung eingeführt, die mit 2 Euro/24 Stunden, 20 Euro/30 Tage und 100 Euro/Jahr bewusst so gering gestaltet ist, dass die Nutzung weiterhin für alle gewährleistet ist.

Die Auswertung der Auslastungszahlen für das erste Quartal 2025 zeigt, dass die 35 P+R-Anlagen in Hamburg sehr unterschiedlich nachgefragt werden. So lag beispielsweise die Auslastung der Anlagen Volksdorf, Steinfurther Allee, Neugraben, Meiendorfer Weg und Langenhorn Markt teils unter 50 Prozent. Im Vergleich dazu erfreuen sich andere Standorte großer Beliebtheit und weisen sehr hohe Auslastungszahlen auf. Beispielsweise lag die durchschnittliche Auslastung im ersten Quartal 2025 an der Horner Rennbahn bei 100 Prozent, in Niendorf Markt bei 99 Prozent, in Bergedorf (Parkhaus) bei 99 Prozent, in Schnelsen bei 97 Prozent und in Veddel (Parkhaus) bei 80 Prozent.

Das im Bezirk Wandsbek im Februar auf zwei P+R-Anlagen (Meiendorfer Weg und Volksdorf) gestartete Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ hat gezeigt, dass eine gezielte Öffnung von P+R-Anlagen für Anwohner:innen mit flexiblem Nutzungsbedarf einen Mehrwert für die Quartiere schaffen kann, ohne die Funktion der Anlagen für den Pendler:innenverkehr einzuschränken. In diesen beiden P+R-Anlagen kann seitdem für 50 Euro/Monat ein Stellplatz angemietet werden, ohne im Anschluss an das Parken ein Verkehrsmittel des HVV nutzen zu müssen.

Das Nachbarschaftsparken kann dort einen Mehrwert für die Umgebung schaffen, denn die vorhandenen Kapazitäten werden effizient genutzt und gleichzeitig wird der Parkdruck in den angrenzenden Wohnquartieren reduziert.

In ihrem Koalitionsvertrag haben SPD und Grüne deshalb vereinbart, das Nachbarschaftsparken, „da wo es sinnvoll ist, auf alle P+R-Häuser in den Außenbezirken auszuweiten“, um vorhandene Parkplatz-Ressourcen in den Stadtteilen besser zu nutzen. Durch diese flexible Nutzung bestehender Infrastruktur können Quartiere entlastet und der Parkraumsuchverkehr reduziert werden.

Die Analyse der Auslastungsdaten legt nahe, das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ zunächst auf jene P+R-Anlagen auszuweiten, deren durchschnittliche Auslastung dauerhaft unter einem Schwellenwert von etwa 50 Prozent liegt. Abhängig von der Auswertung der Erfahrungen und Rückmeldungen der Nutzer:innen ist sodann das „Nachbarschaftsparken“ als dauerhaftes Angebot auszugestalten und auf alle P+R-Häuser in den Außenbezirken, die hierfür sinnvollerweise in Frage kommen, auszuweiten.

Wichtig dabei: Dieses Angebot muss gleichzeitig sozial ausgewogen und für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich bleiben.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. das Pilotprojekt „Nachbarschaftsparken“ auf weitere geeignete P+R-Anlagen mit dauerhaft signifikanten Kapazitätsreserven auszuweiten,

2. die Erfahrungen aus dem erweiterten Pilotprojekt sowie die Rückmeldungen der Nutzer:innen bis zum 31. Dezember 2025 auszuwerten und, abhängig von dem Ergebnis der Auswertung,

3. das „Nachbarschaftsparken“ als dauerhaftes Angebot auszugestalten und auf alle P+R-Anlagen in den Außenbezirken, die hierfür sinnvollerweise in Frage kommen, auszuweiten,

4. der Bürgerschaft nach Auswertung des Pilotprojektes zu berichten.

 

 

 

sowie
  • Rosa Domm
  • Leon Alam
  • Miriam Block
  • Eva Botzenhart
  • Simone Dornia
  • Dominik Lorenzen
  • Melanie Nerlich
  • Lisa Maria Otte (GRÜNE) und Fraktion