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Stärkung von Schulen in schwieriger Lage – Evaluation des Programms D 23+

Mittwoch, 18.05.2022

Ein zentrales Anliegen der Hamburger Regierungsfraktionen ist Bildungsgerechtigkeit. Hamburg ist Vorreiter in Sachen Ganztag und Inklusion und stärkt seit 2013 Schulen in schwieriger Lage mit einem eigenen Programm. Das Programm D 23+ hat das Ziel, die Entwicklung von Schulen und die Lernprozesse von Schüler*innen in sozial benachteiligten Quartieren zu begleiten und zu fördern.

Die mittlerweile 40 beteiligten Schulen profitieren von Qualifizierungsangeboten und Hospitationen und erproben neue Wege in der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Das Ziel ist eine umfassende Schulentwicklung. Didaktische Trainings, kollegiale Beratung, Seminare für Schulleitungsteams und schulübergreifende Workshops als Impulse für individuelle Entwicklungsarbeit im Rahmen des Programms haben bereits dafür gesorgt, die teilnehmenden Schulen besser aufzustellen, die Leistungen und Kompetenzen der Schüler*innen zu verbessern und somit ihre Chancen für eine gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu erhöhen.

Unter Berücksichtigung der besonderen Ausgangslagen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen bedarf es also eines umfassenden Ansatzes. Für die beteiligten Lehrkräfte ist daher das soziale Lernen besonders wichtig – neben der Wissensvermittlung und dem Kompetenzerwerb.

Damit noch mehr Schüler*innen sowie deren Familien aus der erfolgreichen Arbeit des Programms D 23+ ihren Nutzen ziehen können, haben die Regierungsfraktionen bereits in den Haushaltsberatungen im Jahr 2021 eine Erhöhung der Zahl der teilnehmenden Schulen vereinbart. Diese ist bereits umgesetzt. Mittlerweile handelt es sich um 40 Schulen, die von dem Programm profitieren – fünf davon im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark“.

Um das nun ausgeweitete Programm in den nächsten Jahren angemessen steuern zu können ist eine Evaluation sehr wichtig. Die wissenschaftliche Einschätzung soll Aufschluss darüber geben, welche Faktoren für die künftige Arbeit besonders erfolgreich sind, welche eventuell weniger und auf welche vielleicht sogar verzichtet werden kann. Eine Hamburg weite Evaluation kann auch im Rahmen der Kooperation mit dem Forschungsverbund aus 13 Universitäten der Bund-Länder-Initiative einen bedeutsamen Beitrag zum Erkenntnisgewinn bundesweit leisten. Ziel der Hamburg-weiten Evaluation ist die Erfassung von Gelingensbedingungen für das Programm D 23+.

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. das Programm D 23+ mit dem Ziel zu evaluieren, Gelingensbedingungen für erfolgreiche Schul- und Unterrichtsentwicklung in herausfordernden Lagen zu identifizieren und dabei Prozesse und Ergebnisse einzubeziehen,

2. hierzu eine wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag zu geben, um anhand von Good Practice Erfolgsfaktoren und Wirkungszusammenhängen unter Berücksichtigung von Organisations- und Arbeitsstrukturen, Leitungshandeln, Schulkultur, pädagogischer Praxis und Einstellungen zu identifizieren, mit dem Ziel, die Bildungs- und Chancengerechtigkeit sicherzuzustellen,

3. der Bürgerschaft bis zum 30. November 2022 zu berichten.

 

sowie
  • Sina Aylin Demirhan
  • Maryam Blumenthal
  • Miriam Block
  • René Gögge
  • Farid Müller
  • Ivy May Müller
  • Lena Zagst
  • Peter Zamory (GRÜNE) und Fraktion