Wo stehen wir auf dem Weg zum klimaneutralen Hamburg? Transparenz schaffen mit einem Klimadashboard für alle Hamburger*innen
Montag, 30.12.2024
Hamburg macht ambitionierte Schritte in Richtung Klimaneutralität: Ende letzten Jahres haben wir unsere Hamburgischen Klimaziele verschärft und eine Solarstrategie auf den Weg gebracht (Drs 13618). Bis 2030 wollen wir eine Leistung von 800 Megawatt peak aus Solarenergie beziehen, bis 2035 sogar 1,5 Gigawatt peak. Diese Leistung soll nicht nur mit privaten Solaranlagen, sondern vor allem auch mit Anlagen auf städtischen Dächern erreicht werden. Dafür hat Hamburg 62 Solaranlagen auf Schuldächern installiert bzw. im Bau und langfristig sollen alle 460 Hamburger Schulstandorte mit Solaranlagen ausgerüstet werden. Das gilt ebenso für die städtischen Dächer in der Hand des Gebäudemanagement Hamburg: Die HEnW KommunalEnergie, Tochtergesellschaft der Hamburger Energiewerke GmbH und zuständig für die städtischen Dächer, hat aktuell 82 Solaranlagen mit einer Leistung von 6,1 Megawatt peak in Betrieb, im Bau oder in der Inbetriebnahme und plant für 2025 mit Anlagen von 5 Megawatt peak Leistung.
Auch bei anderen Formen der erneuerbaren Energien machen wir wichtige Schritte: Wir haben den rot-grünen Senat dazu aufgefordert, ein Bürgerenergiegesetz für Hamburg zu prüfen und bereits bis 2027, fünf Jahre vor der Frist, die im Windenergie-flächenbedarfsgesetz (WindBG) vorgeschriebenen 0,5 Prozent der Landesfläche als Windenergiegebiete auszuweisen (Drs 22/15655). Außerdem arbeitet Hamburg an der kommunalen Wärmeplanung und schon nächstes Jahr soll der Bau von einem Elektrolyseur zur Herstellung von grünem Wasserstoff auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg beginnen.
Doch für die Hamburger*innen sind diese Fortschritte nicht immer direkt sichtbar und daher besteht Unklarheit in der Bevölkerung darüber, wo wir als Stadt Hamburg beim Klimaschutz stehen. Deswegen soll die Stadt hier eine digitale Plattform schaffen, um jene messbaren Fortschritte transparent und übersichtlich darzustellen und einen konstruktiven Dialog über notwendige Maßnahmen anzustoßen. Klimadaten und Indikatoren wie die Menge an produziertem Strom aus Wind- und Solarenergie oder an eingespartem CO2 im Vergleich zum Basisjahr 1990 liegen der Hamburgischen Verwaltung teilweise bereits vor. Im Rahmen des nächsten Zwischenberichts des Hamburger Klimaplans ist außerdem vorgesehen, nicht nur den aktuellen Stand bei der Zielerreichung der Hamburger Klimaziele darzustellen, sondern dafür auch überprüfbare Indikatoren zu entwickeln und vorzulegen. Ein übersichtliches Dashboard ist eine Chance, um auf Grundlage des Zwischenberichts und der Indikatoren diese Daten zu aggregieren und transparent an die Bevölkerung zu kommunizieren. Interessante Daten könnten beispielsweise die Anzahl an elektrischen Ladesäulen, Balkon-Steckersolargeräten, Wärmepumpen, emissionsfreien Bussen und Pkws oder die Menge von produziertem grünem Wasserstoff sein.
Ein solches Klima-Dashboard auf Basis des Hamburger Klimaplans wird die gesamte Bevölkerung auf dem Weg zur Klimaneutralität mitnehmen und kann mehr Akzeptanz für notwendige Maßnahmen des Klimaplans schaffen. Es kann motivierend für eigene Anstrengungen und Initiativen wirken und Hamburgs Vorbildcharakter gegenüber anderen Städten festigen: Denn es ermöglicht einen konstruktiven Dialog darüber, was Hamburg bereits tut und welche Herausforderungen des Klimaplans wir als nächstes angehen wollen.
Die Bürgerschaft möge beschließen:
Der Senat wird ersucht,
1. auf Basis des Hamburger Klimaplans und der im Rahmen des Zwischenberichts entwickelten Indikatoren die notwendigen Hamburger Klimadaten für einen guten Überblick über den Stand bei den Klimazielen zu aggregieren und zu erheben;
2. ein übersichtliches, transparentes und nutzer*innenfreundliches Klimadashboard mit den erhobenen Daten und Indikatoren zu erstellen;
3. das Klima-Dashboard an zentraler Stelle auf den Internetseiten der Freien und Hansestadt Hamburg (z. B. auf dem Internetauftritt zur Hamburger Klimapolitik und ggf. über eine Verlinkung auf den bezirklichen Internetseiten der Klimateams) zu veröffentlichen, zu verlinken und kontinuierlich zu aktualisieren, um so die Öffentlichkeit über die Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität zu informieren;
4. die neue Website in bereits bestehende Formate und Konzepte in der Klimabildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie auf Informationsseiten zur Erderhitzung und der Klimapolitik der Freien und Hansestadt einzubetten;
5. der Bürgerschaft bis Ende 2025 zu berichten.
- Cem Berk
- Sabine Jansen
- Dirk Kienscherf
- Gulfam Malik
- Alexander Mohrenberg (Fachsprecher:in Umwelt, Klima und Energie)
- Marc Schemmel
- Philine Sturzenbecher
- Michael Weinreich
- Güngör Yilmaz
sowie
- Rosa Domm
- Eva Botzenhart
- Rosa Domm
- Olaf Duge
- Sonja Lattwesen
- Dominik Lorenzen
- Zohra Mojadeddi
- Johannes Alexander Müller
- Andrea Nunne
- Lisa Maria Otte
- Ulrike Sparr
- Charlotte Stoffel (GRÜNE) und Fraktion