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Bäume in Hamburg

Dienstag, 01.04.2008

Hamburgs Bäume sind Ausdruck für die Lebensqualität der Stadt und prägen das Bild der Straßen, Parks und Stadtteile. Bäume verwandeln Kohlendioxid in Sauerstoff und leisten damit im doppelten Sinne einen Beitrag zum Klimaschutz. Städte bieten ihren Bäumen widrige Lebensbedingungen: Versiegelung und Verdichtung von Böden, Nährstoffarmut, Wassermangel, Anfahrschäden durch Fahrzeuge und Verletzungen bei Baumaßnahmen.

 

Durch Klimaeinflüsse und Schädlinge, durch mangelnde Pflege und durch den vermehrten Streusalz-Einsatz werden Bäume zusätzlich geschädigt.

 

Das Hamburgische Naturschutzgesetz sieht vor, dass nur vom 30. September bis zum 15. März Beschneidungs, Rodungs- oder Fällarbeiten durchgeführt werden dürfen. Durch die von der CDU-Mehrheit im letzten Jahr verabschiedete Novellierung des Hamburgischen Naturschutzgesetzes kann die zuständige Behörde nun vom Baumfällverbot auf Antrag Ausnahmen zulassen, „wenn die Maßnahme zur Abwendung wesentlicher wirtschaftlicher Schäden bei der Verwirklichung von Bauvorhaben erforderlich ist“.

 

Daher frage ich den Senat und die zuständige(n) Behörde(n):

 

Baumkataster

 

1.In der Drs. 18/6266 führte der Senat aus, dass der Betrieb und die Weiterentwicklung des digitalen Baumkatasters für Straßenbäume im Zuge der Umstellung auf ESARI in der Hamburger Verwaltung zurückgestellt worden sind.

a.Wie ist der aktuelle Sachstand hinsichtlich des Aufbaus des Baumkatasters?

b.Ist die Erfassung der Einzelbäume mittlerweile in allen Bezirken abgeschlossen und wenn nein, warum nicht?

c.Ist die Zustandsersterfassung mittlerweile in allen Bezirken abgeschlossen worden und wenn ja, mit welchen Ergebnissen?

d.Die Erfassung der Straßen begleitenden flächenhaften Bestände wurde prototypisch erprobt. Mit welchen Ergebnissen?

e.Die Realisierung der Erfassung der Straßen begleitenden flächenhaften Bestände wurde wegen der Umstellung auf ESARI in der Hamburgischen Verwaltung zurückgestellt. Wie ist diesbezüglich der aktuelle Sachstand und wann wird die Erfassung ggf. abgeschlossen sein?

 

2.Wie weit sind die Pläne für den Aufbau eines Parkbaum-Katasters in Hamburg?

Bestand an Bäumen: Straßenbäume und Einzelbäume in öffentlichen Grünanlagen

 

3.Wie viele Straßenbäume unterhielt die Stadt insgesamt sowie jeweils in den einzelnen Bezirken und in den einzelnen Stadtteilen zum Ende des Jahres 2007 sowie nach Beendigung der Fällsaison 2008? (Bitte insgesamt und nach Baumarten differenziert)

 

4.Wie viele Einzelbäume in öffentlichen Grünanlagen unterhielt die Stadt insgesamt sowie jeweils in den einzelnen Bezirken und in den einzelnen Stadtteilen und Parks zum Ende des Jahres 2007 sowie nach Beendigung der Fällsaison 2008? (Bitte insgesamt und nach Baumarten differenziert)

 

Fällungen und Nachpflanzungen

 

5.Wie viele Fällungen von

a.Straßenbäumen (Bitte insgesamt und nach Baumarten (mit dt. Bezeichnung) differenziert)

b.Einzelbäumen in öffentlichen Grünanlagen (Bitte insgesamt und nach Baumarten (mit dt. Bezeichnung) differenziert) wurden im Jahr 2007 sowie in der Fällsaison 2007/2008 insgesamt sowie jeweils in den einzelnen Bezirken und in den einzelnen Stadtteilen und Parks vorgenommen?

 

6.Wie viele Fällungen von Bäumen auf Privatgrundstücken wurden 2007 sowie in der Fällsaison 2007/2008 insgesamt sowie jeweils in den einzelnen Bezirken und in den einzelnen Stadtteilen von den zuständigen Stellen genehmigt und wie haben sich die Zahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt?

a.Welche ausnahmefähigen Sachverhalte haben dabei jeweils wie oft zur Fällgenehmigung geführt und wie haben sich diese Zahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt?

b.Wie viele Anträge auf Baumfällungen auf Privatgrundstücken wurden 2007 sowie in der Fällsaison 2007/2008 insgesamt sowie jeweils in den einzelnen Bezirken und in den einzelnen Stadtteilen von den zuständigen Stellen nicht genehmigt und wie haben sich die Zahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt?

c.Welche Gründe haben dabei jeweils wie oft zur Nichterteilung der Fällgenehmigung geführt und wie haben sich diese Zahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt?

 

7.Nach dem Hamburgischen Naturschutzgesetz kann die zuständige Behörde nun vom Baumfällverbot auf Antrag Ausnahmen zulassen, „wenn die Maßnahme zur Abwendung wesentlicher wirtschaftlicher Schäden bei der Verwirklichung von Bauvorhaben erforderlich ist“.

 

Hat es bereits Anträge auf Ausnahmen gegeben und wenn ja, von wem, wann, wie wurde jeweils entschieden und warum?

 

8.Wie viele Nachpflanzungen für gefällte

a.Straßenbäume (Bitte insgesamt und nach Baumarten (mit dt. Bezeichnung) differenziert)

b.Einzelbäume in öffentlichen Grünanlagen (Bitte insgesamt und nach Baumarten (mit dt. Bezeichnung) differenziert) wurden im Jahr 2007 sowie in der Fällsaison 2007/2008 insgesamt sowie jeweils in den einzelnen Bezirken und in den einzelnen Stadtteilen und Parks vorgenommen?

 

9.In der Drs. 18/7625 gibt der Senat an, dass außer Fällungen von Einzelbäumen auch Baumfällungen in zu dichten Parkwaldbeständen durchgeführt werden.

a.In welchen „zu dichten Parkwaldbeständen“ wurden im Jahr 2007 sowie in der Fällsaison 2007/ 2008 Fällungen durchgeführt?

b.Wie viele Bäume (Bitte insgesamt und nach Baumarten (mit dt. Bezeichnung) differenziert) wurden jeweils entfernt und aus welchen Gründen?

c.Welche Nachpflanzungen hat es dafür gegeben bzw. warum sind hier ggf. keine Nachpflanzungen erfolgt?

d.Sind vor der Durchführung der jeweiligen Maßnahmen politische Gremien und/ oder politische Entscheidungsträger bzw. Initiativen/ Einrichtungen beteiligt worden und wenn ja, welche, zu welchem Zeitpunkt, wie wurde informiert und wie wurde sich ggf. darauf eingelassen?

e.Da sich bei derartigen Maßnahmen der Sinn für die Bevölkerung oftmals nicht erschließt, ist darauf hinzuwirken, die Öffentlichkeit entsprechend zu informieren. Wie wurde bei den jeweiligen Maßnahmen die Öffentlichkeit informiert?

 

10.Nach Senatsangaben hätten sich im Straßen- sowie im Park- und Grünanlagenbereich Nachpflanzungen aufgrund der Änderung der Kampfmittlerverordnung verzögert (vgl. Drs. 18/7625)?

a.Welche Auswirkungen hatte welche Änderung der Kampfmittelverordnung auf die Nachpflanzungen?

b.An welchen Standorten gab es deswegen welche Verzögerungen?

c.Sind die geplanten Nachpflanzungen mittlerweile erfolgt bzw. an welchen Standorten stehen die Nachpflanzungen noch an, aus welchen Gründen konnten sie hier noch nicht erfolgen und wann sollen die Nachpflanzungen nun durchgeführt werden?

 

11.Nach welchen Kriterien werden in Hamburg Nachpflanzungen vorgenommen bzw. werden bestimmte Baumarten bevorzugt gepflanzt und wenn ja, welche

a.bei Straßenbäumen?

b.bei Parkbäumen?

c.Wird versucht, bei den Nachpflanzungen stets wieder die Baumart zu pflanzen, die auch entfernt wurde und wenn nein, warum nicht?

d.Führen die Nachpflanzungen im Straßenbereich dazu, dass sich das Baumbild Hamburgs verändert bzw. langfristig verändern wird, da bestimmte Bäume vorrangig gepflanzt werden und wenn ja, wie sehen diese Veränderungen aus?

 

Baumsanierungen und Baumkrankheiten

 

12.Wie viele Mittel werden vom Senat bzw. jeweils von den Bezirken für Baumsanierungen zur Verfügung gestellt und wie haben sich die Zahlen in den letzten fünf Jahren verändert?

 

13.Hamburger Bäume sind vom Pilzbefall betroffen, so dass u.a. Hamburgs Ulmen gegen die „Holländische Ulmenkrankheit“ geimpft werden.

a.Wie hat sich die Zahl der Baumerkrankungen in Hamburg im letzten Jahr entwickelt?

b.Wie viele Hamburger Bäume sind von der „Holländischen Ulmenkrankheit“ betroffen?

c.Wie viele Bäume mussten aufgrund des Pilzbefalls gefällt werden?

 

14.In der Drs. 18/6266 wurde ausgeführt, dass sich die Ulmenimpfung noch in der Testphase befinden würde. Resultate, Bewertungen und eine Zulassung des Impfstoffes standen noch aus. Von der Behörde sollte anschließend eine Kosten-/ Nutzen-Rechnung erstellt werden.

a.Welche Resultate hat die Testphase erbracht?

b.Wie ist der Sachstand bzgl. der Zulassung des Impfstoffes?

c.Ist die Kosten-Nutzen-Rechnung erfolgt und wenn ja, mit welchen Ergebnissen?

 

15.Wie viele Hamburger Bäume sind derzeit von der Miniermotte befallen?

a.Bei wie vielen Hamburger Bäumen ist durch den Miniermottenbefall damit zu rechnen, dass der Baum so geschädigt ist, dass er gefällt werden muss?

b.Bis zum September 2007 sollte eine Luftbildauswertung Auskunft über den Gesamtbestand an Kastanien in Hamburg geben. Was hat die Luftbildauswertung für Erkenntnisse erbracht und welche Handlungsmaßnahmen ergeben sich daraus?

c.Privatbesitzer sollten in ein Laubentsorgungskonzept einbezogen werden. Inwieweit ist dieses Vorhaben umgesetzt worden?

 

16.Ende Mai 2007 ging die zuständige Behörde davon aus, dass rund 30.000 Bäume (Linde und Ahorn) von der Wolligen Napfschildlaus betroffen waren.

a.Wie viele Hamburger Bäume sind nach aktuellem Stand von der Wolligen Napfschildlaus befallen?

b.Welche Auswirkungen hat der Schädling auf die Bäume?

c.Gibt es mittlerweile eine wirksame Bekämpfungsmethode gegen die Wollige Napfschildlaus und wenn ja welche?

d.Welche Ergebnisse haben die mit der Universität Hamburg durchgeführten Untersuchungen zur Biologie des Schädlings erbracht?

 

17.Ca. 150 Platanen waren Ende Mai 2007 im Anfangsstadium mit Massaria befallen.

a.Wie viele Hamburger Bäume sind nach aktuellem Stand von Massaria befallen?

b.Welche Auswirkungen hat der Massaria-Pilz auf die Bäume?

c.Was haben bis zum Jahresende durchgeführten Kontrollen an den Platanen ergeben?

 

18. Von welchen weiteren Erregern sind Hamburger Bäume ggf. befallen, wie viele Bäume welcher Art sind jeweils betroffen und wie wird gegen diese Erreger vorgegangen?