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Zahlenchaos ohne Ende - die unendliche Geschichte des Lehrerstellenplans

Mittwoch, 12.09.2007

Das Chaos um die Zahl der Lehrerstellen in Hamburg wächst. In der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft vom 30. August 2007 musste Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig einräumen, dass ihre Behörde 2005 rund 1.000 Lehrerstellen zu wenig an die Kultusministerkonferenz gemeldet hat. Es handele sich um einen Übermittlungsfehler. In der Woche zuvor hatte sich die Schulsenatorin auf einer Pressekonferenz geweigert, die Gesamtzahl der Lehrerstellen zu nennen. Auf eine Schriftliche Kleine Anfrage zu Aufklärung des Zahlenwirrwarrs hat der Senat ausweichend und zum Teil gar nicht geantwortet.

Schulsenatorin Dinges-Dierig steht ihrem Vor-Vorgänger Rudolf Lange in nichts nach, was die Konfusion über die Anzahl der Lehrerstellen betritt. Seit 2001 bis heute besteht ein großes Zahlenchaos: War schon Senator Lange nicht in der Lage die Zahl der Lehrerstellen zu benennen, stellte sich unter Dinges-Dierig heraus, dass 454 Lehrerstellen gar nicht besetzt waren und 1.000 Lehrerstellen zu wenig an die KMK gemeldet wurden.

 

Daher fragen wir den Senat:

 

Bedarfdeckende Versorgung der Schulen mit Lehrkräften

 

1. Wie hoch ist jeweils der

 

a. Unterrichtsbedarf

 

b. Sonderbedarf

 

c. Bedarf insgesamt

 

an Lehrerstellen bzw. Wochenarbeitszeit (WAZ) an den einzelnen Hamburger Schulen zum 01.02.07 und zum 01.08.07 entsprechend den von der Bürgerschaft beschlossenen Bedarfsgrundlagen für den Lehrerstellenplan?

 

(In der Drs. 18/6822 wurde der Unterrichtsmehrbedarf in WAZ zum 1.8.07 im Vergleich zum 1.8.07 dargestellt.)

 

2. Wie hoch war jeweils das tatsächliche Beschäftigungsvolumen an den einzelnen Hamburger Schulen zur Abdeckung des

 

a. Unterrichtsbedarf,

 

b. Sonderbedarf,

 

c. von der Bürgerschaft beschlossenen Bedarf insgesamt

 

zum 01.02.07 und zum 01.08.07 in Lehrerstellen bzw. WAZ?

 

3. An welchen Schulen findet zurzeit aus personalwirtschaftlichen oder anderen Gründen eine Unter- oder Überversorgung an Lehrern statt?

 

4. Wie hoch ist die jeweilige Unter- oder Überversorgung in WAZ und Lehrerstellen?

 

5. Seit wann besteht an den einzelnen Schulen jeweils diese Unter- oder Überversorgung? Bitte für jede Schule sortiert nach Schulform angeben.

 

6. Wann wird die Unter- oder Überversorgung jeweils behoben?

 

7. Wie viele Unterrichtsstunden sind aufgrund der Unterversorgung an den Hamburger Schulen zwischen dem 01.02.07 und dem 01.08.07 ausgefallen?

 

8. Wie viele Unterrichtsstunden wurden aufgrund der Unterversorgung an den Hamburger Schulen fachgerecht und fachfremd zwischen dem 01.02.07 und dem 01.08.07 vertreten?

 

9. Wie viele Unterrichtsstunden sind insgesamt an den Hamburger Schulen zwischen dem 01.02.07 und dem 01.08.07 ausgefallen?

 

10. Wie viele Unterrichtsstunden wurden insgesamt an den Hamburger Schulen zwischen dem 01.02.07 und dem 01.08.07 fachgerecht und fachfremd vertreten.

 

Bitte zu den Fragen 1-10 jeweils insgesamt für alle Schulen und für jede Schule sortiert nach Schulform antworten.

 

Übermittlungsfehler bei der Weitergabe der Lehrerstellen an die KMK

 

In der Bürgerschaftssitzung vom 30. August 2007 musste die Schulsenatorin zugeben, dass es einen Übermittlungsfehler bei der Weitergabe der Lehrerstellen an die KMK gegeben habe.

 

11. Wann wurden die falschen Zahlen an die KMK weitergeleitet?

 

12. Welche falschen Zahlen wurden weitergeleitet und was sind die richtigen Zahlen?

 

13. Wie kam es zu diesem Übermittlungsfehler?

 

14. Wann wurde dieser Übermittlungsfehler festgestellt?

 

15. Wann hat die Schulsenatorin davon erfahren?

 

16. Welche Daten werden an die KMK weitergegeben?

 

17. Wie werden die Vollzeitlehrereinheiten berechnet?

 

Umrechnung der Zahl der Lehrkräfte in Vollzeitäquivalente

 

In der Drs. 18/6822 wurde die in der Pressekonferenz der Schulsenatorin genannte Zahl von 15.207 Lehrkräften an Hamburger Schulen auf 15.307 Lehrkräfte korrigiert. Ferner wurde ausgeführt, dass die für eine Umrechnung der Personenzahl in Vollzeitäquivalente erforderlichen Daten statistisch nicht ermittelt werden. Auch wurde erklärt, dass eine nachträgliche Ermittlung in der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit mit vertretbarem Verwaltungsaufwand nicht möglich sei.

 

18. Welche Daten sind für eine Umrechnung der Personenzahl in Vollzeitäquivalente erforderlich?

 

19. Warum werden diese Daten nicht erfasst?

 

20. Ist der Senat in der Lage in der für die Beantwortung einer Großen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit die Frage zu beantworten, wie viele Lehrerstellen den 15.307 Lehrkräften entsprechen?

 

21. Wenn ja, wie lautet die Antwort?

 

22. Ist der Senat der Auffassung, dass die Anzahl der Lehrerstellen in Hamburg nicht interessant ist?

 

Bekanntheitsgrad des Personalberichts in der Bildungsbehörde

 

In der Kleinen Anfrage Drs. 18/6822 antwortet der Senat auf die Frage nach der Anzahl und Entwicklung der Voll- und Teilzeitstellen, im Stellenplan bestünde keine Differenzierung nach Voll- und Teilzeitstellen. Nun wurde aber nicht nach dem Stellenplan, sondern nach allgemeinen Informationen zu den Voll- und Teilzeitstellen gefragt. Im Personalbericht werden viele Angaben zu der Teilzeitbeschäftigung gemacht.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir erneut:

 

23. Wie ist die Entwicklung der Voll- und Teilzeitstellen seit 2001? Wie viele Stellen sind Vollzeitstellen. Wie viele Stellen sind Teilzeitstellen?

 

Entwicklung des Beschäftigungsvolumens der Lehrkräfte an staatlichen Schulen

 

24. Wie hoch war entsprechend den Daten des Personal- bzw. Personalstrukturberichts das Beschäftigungsvolumen von Lehrkräften (in Vollzeitkräften) an staatlichen Schulen zum

 

a. 31.12.2003?

 

b. 31.12.2004?

 

c. 31.12.2005?

 

d. 31.12.2006?