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Raumbedarf der Primarschulen – Bedroht er den Ausbau der Kooperation mit Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, oder Kitas, Horten, Elternschulen?

Freitag, 13.02.2009

Der schwarz-grüne Senat plant die Einführung der Primarschule zum Schuljahr 2010/2011. Das bedeutet, dass an den bestehenden Grundschulen künftig außer den Vorschulklassen und den Klassen 1 bis 4 zusätzlich die Klassen 5 und 6 untergebracht werden müssen. Die Primarschule soll in der Regel dreizügig sein.

Die bestehenden Grundschulen verfügen aber nicht über ausreichend Platz, um ihre Zügigkeit inklusive der Vorschulklassen beizubehalten und alle Jahrgänge bis einschließlich Klasse 6 unterbringen zu können.

Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Lehrerverbandes Hamburg geht davon aus, dass von 227 Grundschulstandorten 155 nicht die räumlichen Voraussetzungen für die Unterbringung von sechs Jahrgangsstufen haben, da diese nach den Vorgaben der Behörde für Schule und Sport 3-zügig sein sollen. An vielen Grundschulen gibt es daher Überlegungen, anderen Einrichtungen, wie Elternschulen zu kündigen oder die Zahl der Vorschulklassen zu verringern, um ausreichend Räume zur Nutzung für die Primarschule zu haben.

Dadurch wird dem Ziel, frühkindliche Bildung auch durch den Ausbau der Kooperation zwischen Schulen und z.B. Kitas zu stärken, entgegengewirkt.

Bereits der Sonderausschuss „Vernachlässigung von Kindern“ hatte sich für eine bessere Verzahnung von Schulen mit Kitas und Einrichtungen der Familienhilfe ausgesprochen.

Die Enquete-Kommission der Bürgerschaft zur Schulentwicklung hatte sich auf Empfehlungen geeinigt, wie dem Problem der so genannten Risikoschüler zu begegnen sei. Nach diesen Empfehlungen vom 30 März 2007 soll bereits der Übergang von Kita und Vorschule in die Grundschule durch einen gezielten Austausch der Erzieherinnen sowie der Grundschullehrkräfte gleitend gestaltet werden. Schrittweise sollen flächendeckend Kitas nach dem Vorbild der englischen early-excellence-centers fortentwickelt werden, in denen Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsangebote für Kleinkinder bis zum Eintritt in die Grundschule aus einer Hand angeboten werden.

Zunehmend gewinnt auch die Idee der Bildungshäuser Unterstützer, in denen es auch zu einer Verzahnung von Schulen mit Kitas bzw. Horten kommen soll.

Um den Anforderungen insbesondere berufstätiger Eltern gerecht zu werden, sind Hortplätze, deren Einrichtungen direkt an Grundschulen angrenzen besonders beliebt.

All diese sinnvollen Ziele sind durch die Einführung der Primarschule gefährdet.

 

 

 

Wir fragen daher den Senat:

Bitte jeweils nach Bezirken, RSK-Regionen und Stadtteilen gliedern

 

A. Kitas an Grundschulen

1. An welchen Grundschulstandorten gibt es Kitas?

a. Wo nutzen Kitas schulische Räume bzw. haben sie gemietet?

b. An welchen Grundschulstandorten befinden sich Kitas unmittelbar angrenzend?

c. An welchen Grundschulstandorten befinden sich Kitas in fußläufiger Entfernung?

2. Wie viele Kinder werden in diesen Kitas unter 1a. bis 1c. jeweils betreut? (Bitte jeweils Zahl der Plätze, Gruppen und aufgeschlüsselt nach Betreuungsumfang und Altersgruppen)

3. In welcher Trägerschaft sind die Einrichtungen jeweils?

4. Sind bereits Räume von Kitas an Grundschulen wegen des größeren Raumbedarfs der Grundschulen gekündigt worden oder hat es Gespräche darüber gegeben?

5. Gibt es Planungen für Ausbauten, die aufgrund der aktuellen Entwicklung zurückgestellt wurden?

6. Wenn ja, welche und zu wann?

 

B. Horte an Grundschulen

7. An welchen Grundschulstandorten gibt es Horte?

a. Wo nutzen Horte schulische Räume bzw. haben sie gemietet?

b. An welchen Grundschulstandorten befinden sich Horte unmittelbar angrenzend?

c. An welchen Grundschulstandorten befinden sich Horte in fußläufiger Entfernung?

8. Wie viele Kinder werden in diesen Horten unter 5a. bis 5c. jeweils betreut? (Bitte jeweils Zahl der Plätze, Gruppen und aufgeschlüsselt nach Betreuungsumfang und Altersgruppen)

9. In welcher Trägerschaft sind die Einrichtungen jeweils?

 

C. Vorschulklassen an Grundschulen

10. An welchen Grundschulstandorten gibt es Vorschulklassen? (Bitte tabellarisch aufschlüsseln nach der jeweiligen Zahl der Klassen und Kinder, jeweils für die Jahre 2006, 2007, 2008)

11. Wie viele Vorschulklassen werden voraussichtlich in diesem Jahr für das Schuljahr 2009/2010 eingerichtet werden?

12. An welchen Standorten wird aufgrund der Planungen für die Primarschule eine Änderung der Raumnutzung durch VSK in Erwägung gezogen?

 

D. Kooperationen zwischen Grundschulen und Elternschulen

13. An welchen Grundschulstandorten gibt es Elternschulen oder nutzen diese Räume in der Schule?

a. Wie groß ist der jeweilige Raumbedarf (wie viele Räume, welche Zeiten)?

b. Hat es Kündigungen von Seiten der Schulen gegeben, wie ist die Schulbehörde damit umgegangen?

 

E. Kooperation zwischen Grundschulen und pädagogischen Mittagstischen

14. An welchen Grundschulstandorten nutzen pädagogische Mittagstische Räume der Grundschulen?

a. Sind bereits Räume von pädagogischen Mittagstischen an Grundschulen wegen des größeren Raumbedarfs der Grundschulen gekündigt worden oder hat es Gespräche darüber gegeben?

b. Wenn ja, welche und zu wann?

 

F. Kooperation zwischen Grundschulen und anderen Einrichtungen der Jugend- oder Familienhilfe

15. An welchen Grundschulstandorten haben weitere Einrichtungen der Familienhilfe, der Jugendhilfe, private Vereine, Gesundheitsberatung, Elternschulen, Sport-vereine oder andere Träger Räume gemietet?

Bitte einzeln nach Grundschulstandort die von diesen Einrichtungen genutzten Räume aufschlüsseln (incl. der zeitlichen Nutzung)

16. Sind solche Kooperationen wegen des größeren Raumbedarfs der Grundschulen bereits aufgekündigt worden oder hat es Gespräche darüber gegeben?

17. Wenn ja, welche und zu wann?