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Kunststoffrasenplätze in Hamburg

Montag, 22.07.2019

Hamburg saniert und modernisiert seine Sportinfrastruktur nachhaltig, denn Sport und Bewegung sind innerhalb bestehender Quartiere sowie in neuen Stadtteilen unerlässli-che Pfeiler einer funktionierenden sozialen Infrastruktur. Es gilt dabei, sowohl den be-stehenden Sanierungsstau weiter abzubauen, als auch – wo nötig – mit zusätzlichen Investitionen die sportbezogene Infrastruktur zu modernisieren und zu stärken.

In der 20. und 21. Legislaturperiode wurde die gute Regelförderung der Sportinfrastruktur in Hamburg bedarfsgerecht durch Drucksachen der Hamburgischen Bürgerschaft er-gänzt. Auf Basis der Dekadenstrategie für den Sport wurde mit den Drs. 20/6181, 20/8204, 20/13931, 21/1618, 21/7030, 21/14524 und 21/15424 die Sanierung und Moder-nisierung der Sportinfrastrukturpassgenau und auskömmlich verstärkt. Diese Infrastruk-tur kommt allen Hamburgerinnen und Hamburgern – insbesondere auch den Vereins-sportlerinnen und Vereinssportlern – zugute.

Insbesondere auch der Bau von Kunststoffrasenplätzen führt in Hamburg zu einer signi-fikanten Steigerung der Nutzungszeiten. So geht aus dem aktuellen 7. Hamburger Sport-bericht hervor, dass von 2013 bis 2018 102.000 zusätzliche Nutzungsstunden auf Kunst-stoffrasenfeldern hinzugekommen sind. Ferner wird der bauliche Zustand durch den baulichen Zustandsbericht transparent gemacht. Aus der Erfassung der Großspielfelder geht dabei hervor, dass der Zustand der Felder in Hamburg nahezu sehr gut ist.

Gute und nutzbare Kunststoffrasenplätze sind für die Hamburger Sportinfrastruktur uner-lässliche Grundpfeiler. Die EU-Kommission beauftragte zuletzt die Europäische Chemi-kalienagentur ECHA, Maßnahmen zu entwickeln, um den Einsatz von Mikroplastik zu verhindern. Diese Agentur empfiehlt offenbar nun ein Verbot dieser Partikel bis 2022. Der DOSB und der DFB haben dazu eine Arbeitsgruppe eingerichtet und plädieren für eine Übergangszeit. Im 7. Hamburger Sportbericht steht dazu auf Seite 30:

„So werden zum Beispiel die zuletzt in die Kritik geratenen Kunststoff-Einstreugranulate (Infill) auf öffentlichen Kunststoffrasen-Spielfeldern in Hamburg bereits seit Jahren nicht mehr verwendet. Stattdessen kommen rein quarzsandverfüllte Systeme oder aber Syste-me mit einem Korkgranulat-Infill zum Einsatz. Abgespielte Beläge aus Kunststoffrasen werden seit 2017 in Umsetzung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und der Nutzung der technischen Möglichkeiten konsequent recycelt. Dabei wird das stofflich komplexe Ge-misch aus Polyethylen-Faser, latexbeschichtetem Trägergewebe und Quarzsand-Infill ge-trennt und in seinen gereinigten Rohstoffen wieder dem Stoffkreislauf und der Produktion von Kunststoff-Formteilen etc. zugeführt. Langfristig verfolgtes Ziel ist hier, aus einem alten Kunststoffrasen einen neuen herstellen zu können. Darüber hinaus werden nach Möglich-keit Recyclingprodukte und nachwachsende Rohstoffe bei der Herstellung der Sportober-flächen aus Kunststoffrasen verwendet und die Bauweisen nach der Recycling-Perspektive ausgewählt (Auswahl sortenreiner Bauweisen).“

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

 

1. Wie viele der laut 7. Hamburger Sportbericht in Hamburg fertiggestellten öffentli-chen 88 Kunststoffrasenplätze sind noch mit einem Mikroplastikgranulat gefüllt?

2. Mit welchem „Infill“ sind die jeweils anderen Kunststoffrasenplätze gefüllt (bspw. Quarzsand oder Korkgranulat)? Gibt es Erfahrungswerte, was die Haltbarkeit und Bespielbarkeit von Plätzen mit unterschiedlichem Infill betrifft? Bitte auf-schlüsseln und die Liste der Belegenheiten aufgeschlüsselt nach Bezirk beifügen

3. Wie lange ist die jeweils die durchschnittliche Nutzungsdauer von Kunststoffra-senplätzen? Bitte aufschlüsseln nach Mikroplastikgranulat, Quarzsand- und Korkgranulat

4. Wie hoch sind die Kosten pro Platz für eine Sanierung von Mikroplastik in Quarz-sand oder Kork? Bitte jeweils aufführen

5. Wie viele vereinseigene Kunststoffrasenplätze gibt es in Hamburg? Mit welchem Infill sind diese Plätze jeweils gefüllt? Bitte aufschlüsseln

6. Werden die Vereine und Verbände dahingehend beraten, keine Plätze mehr mit Kunststoffgranulat zu füllen? Wenn ja, in welcher Form und durch wen?