„Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass wir uns an die Anfänge des CSD erinnern“, so Kuchinke weiter. „Beim New Yorker Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen LSBT*IQ-Menschen und der Polizei. Auch die erste Stonewall-Demonstration in Hamburg im Jahr 1980, heute der CSD, wurde noch von Auseinandersetzungen mit der Polizei begleitet. Daran hat sich viel geändert. Wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen fest an der Seite dieses Bündnisses für Toleranz und Vielfalt.
Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam viel erreicht, um die Lebenssituation von LSBT*IQ-Menschen deutlich zu verbessern, beispielsweise in dem wir die Ehe für Alle durchgesetzt haben. Viele Themen stehen aber nach wie vor auf der Agenda. Die zugespitzten Entwicklungen in europäischen Staaten wie beispielsweise Polen und Ungarn zeigen, dass die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz für die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt noch längst keine Selbstverständlichkeit ist.
Auch in Deutschland stößt die Lebensführung von LSBT*IQ-Menschen noch immer auf Vorbehalte. Das Grundgesetz schützt noch immer nicht vor rechtlicher und sozialer Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität. Aus unserer Sicht wäre dies ein weiterer notwendiger Baustein für eine Gesellschaft, in der alle Menschen frei und selbstbestimmt leben können. Gemeinsam mit unserem Koalitionspartner setzen wir uns daher in einem Antrag zur nächsten Bürgerschaftssitzung dafür ein, dass Diskriminierung aufgrund sexueller Identität durch eine Ergänzung von Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes verboten wird. Wir freuen uns natürlich, wenn sich auch andere Fraktionen unserer Initiative anschließen.“