PAULA 3/2023

PA U L A Die Zeitung der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft N o 3 15 Wer ist Paula? Warum heißt diese Zeitung PAULA? m 14. Juli 1933 wurde die SPD von den herrschenden Nationalsozialisten verboten. Von da an wurden Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der ganzen Stadt verfolgt. Darunter auch Paula Karpinski. Die 1897 im Stadtteil Hammerbrook geborene Tochter eines Hafenarbeiters und eines Dienstmädchens war bereits im Alter von 16 Jahren in die SPD eingetreten. Paula absolvierte verschiedene Ausbildungen: zur Kontoristin, Buchhalterin und Wohlfahrtspflegerin. Als Mitglied im SPD-Parteivorstand öffnete sie ab 1928, in einer stark von Männern dominierten Welt, für viele Frauen die Tür in die Hamburger Politik. Ab 1931 saß Paula als Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Zwei Mal wurde sie nach 1933 verhaftet, 1944 war sie zudem sieben Wochen lang im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Trotz dieser schwierigen Zeit hat sich Paula nicht von ihren Überzeugungen abbringen lassen und wirkte nach Kriegsende aktiv beimWiederaufbau der SPD mit. Sie zog erneut als Abgeordnete in die Hamburgische Bürgerschaft ein. 1946 ernannte sie Bürgermeister Max Brauer zur Jugendsenatorin. Diese Entscheidung machte Paula Karpinski zur ersten Frau in einem deutschen Landeskabinett. Sie prägte die Jugendpolitik der Nachkriegszeit und machte sich für die Belange junger Menschen stark. Eines der bekanntesten Projekte aus ihrer Zeit als Senatorin ist der Bau der Jugendherberge am Stintfang. Mit ihrer selbstbewussten Jugendarbeit sorgte sie dafür, dass dort eben kein Luxushotel entstehen konnte, sondern ein Ort, der allen Menschen zugänglich ist. Das Gebäude steht somit, ebenso wie Paulas ganzes Leben, beispielhalft für die sozialdemokratische Idee, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben sollten. Politik machen für alle Menschen und Haltung zeigen, auch wenn es schwierig ist – das ist auch der Anspruch der SPD-Fraktion Hamburg. Es ist deshalb kein Zufall, dass die PAULA den Namen Paula Karpinskis trägt. Ihr Wirken ist bis heute beispielgebend. Sie starb 2005 im Alter von 108 Jahren in ihrer Heimat Hamburg. A Wie wird Hamburg in 10, 20 oder 50 Jahren aussehen? Was können wir heute schon für eine lebenswerte Zukunft tun? Politik tri t Poetry Slam – im Podcast unserer Zukunft. Bei Spotify und überall, wo es Podcasts gibt. Hier geht’s zum Podcast KÖNNT JA GUT WERDEN DER PODCAST UNSERER ZUKUNFT Abbildung: Ullstein.Bild Abbildung: Shutterstock.com/Canadastock

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