010 PAULA Die Zeitung der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft No 4 GENERATIONENGERECHTE STADT ALT UND JUNG VEREINT IM EHRENAMT b im Sportverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Seniorentreff oder in Parteien und zivilgesellschaftlichen Gruppen – ohne Ehrenamt würde vieles in unserer Stadt nicht laufen. Etwa eine halbe Million Menschen verwenden allein in Hamburg ihre Freizeit für die Allgemeinheit, häufig unentgeltlich oder gegen eine geringe Aufwandsentschädigung. Sie leisten damit einen unschätzbaren Dienst für unsere Gesellschaft. Die Stadt Hamburg fördert das freiwillige Engagement: Seit 2023 ist die Förderung und der Schutz des Ehrenamtes in der Hamburgischen Verfassung verankert. STADT DES ENGAGEMENTS Das zeigt sich auch in der Praxis: Mit einer umfassenden Engagementstrategie stellt die Stadt sicher, dass sich alle Menschen in Hamburg freiwillig engagieren können. Die finanzielle Unterstützung für Freiwilligenagenturen wurde auf 50.000 Euro pro Jahr verdoppelt und der Annemarie-DosePreis für herausragende Projekte fortgesetzt. In diesem Jahr ist noch eine besondere Anerkennung hinzugekommen: Mit der Hamburger Engagement-Karte erhalten freiwillig Engagierte und Ehrenämtler:innen künftig stadtweit viele Vergünstigungen – von freiem Eintritt bis hin zu günstigeren Sportkursen. „Mit der Engagement-Karte geben wir den vielen zupackenden Händen in unserer Stadt etwas zurück und können mit zahlreichen Vergünstigungen ganz konkret ‚Danke‘ sagen,“ betont Ali Simsek, Experte für freiwilliges Engagement der SPD-Fraktion Hamburg den Gedanken hinter der Engagementkarte. ENGAGEMENT FÜR JUNG UND ALT Besonders für die ältere Generation ist freiwilliges Engagement und Ehrenamt ein absoluter Gewinn, denn im Ehrenamt kommen verschiedene Altersgruppen und unterschiedliche Kulturen zusammen. „Über die Hälfte der Hamburger Haushalte sind Einpersonenhaushalte – auch viele Senior:innen leben allein. Doch für ein gutes Leben im Alter sind gesellschaftliche Teilhabe und Begegnungen weiterhin wichtig. Ehrenamtliche leisten hier einen sehr großen Beitrag,“ sagt auch Britta Schlage, seniorenpolitische Sprecherin der SPDFraktion Hamburg. Wie kreative Projekte in Hamburg den Austausch zwischen Alt und Jung mit großem Einsatz und kreativen Ideen beleben, zeigen vier von der Stadt ausgezeichnete Initiativen. Die PAULA zeigt, wo Hamburger:innen jeden Alters in Hamburg zusammenkommen. Diese Ausgabe beleuchtet freiwilliges Engagement und generationenübergreifende Initiativen, die das Miteinander in der Hansestadt bereichern. SENIOR:INNEN IN DIE CLUBS Auf der Reeperbahn, wo das Leben zu jeder Tageszeit pulsiert, versammelt sich eine unkonventionelle Gruppe von Feiernden: die Generation 60 Plus. Nach dem Motto „Je oller, desto doller!“ erobert die gemeinnützige Initiative OLL INKLUSIV Hamburger Musikclubs. Tagsüber, wenn die Clubs eigentlich leer stehen, können Senior:innen vier Stunden lang unter der Diskokugel schnacken, singen und beim Musik-Bingo mit raten. Anschließend wird die Tanzfläche eröffnet. Die Teilnahme ist kostenfrei und das ehrenamtliche Team setzt sich auf Augenhöhe dafür ein, Einsamkeit entgegenzuwirken. KULTUR KENNT KEIN ALTER Dass Kultur kein Alter kennt, beweist auch die Initiative KULTURISTENHOCH2. Hier begleiten junge Menschen aus der Nachbarschaft Senior:innen zu Konzerten, Theaterstücken oder Ausstellungen. Über 150 Veranstalter stellen kostenlose Karten zur Verfügung und die Teilnehmenden können die Angebote entsprechend ihrer Interessen und Vorlieben auswählen. So können sie gemeinsam Veranstaltungen erleben, die sie alleine vielleicht nicht besuchen würden. AB AUF DIE BÜHNE Für alle, die lieber selbst im Rampenlicht stehen, gibt es in Hamburg ebenfalls eine außergewöhnliche Initiative: Das Flaks – Theater LEBENSLUST FÜR JUNG UND ALT. Dieses Theaterprojekt bringt Kinder und an Demenz erkrankte Senior:innen im Bürgertreff Altona gemeinsam auf die Bühne. Das Projekt bietet spannende Interaktion, verschiedene Perspektiven auf das Leben und eine erfüllende Erfahrung für alle Teilnehmenden. OMA UND OPA ZUM AUSLEIHEN Neue Möglichkeiten für ein lebendiges Miteinander der Generationen schafft auch der Verein Jung und Alt e.V. Hier übernehmen ältere Menschen Aufgaben, die typischerweise mit dem Großelterndasein einhergehen. Sie springen als „Oma-Opa-Feuerwehr“ in unvorhersehbaren Notsituationen bei der Kinderbetreuung ein, oder erzählen in einem Kindergarten ihres Wohngebietes Märchen. Über die „Taschengeldbörse“ übernehmen Jugendliche gegen eine kleine Entschädigung gelegentlich einfache Hilfestellungen für die Älteren. Die vorgestellten Initiativen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der bunten Landschaft der generationenübergreifenden Angebote in der Stadt. Wer sich ebenfalls engagieren möchte, findet weitere Initiativen und Informationen unter www.freiwillig.hamburg oder in der Engagementdatenbank www.engagement-hamburg.de. Die Engagementkarte können Menschen in Hamburg beantragen, die über 16 Jahre alt sind und sich seit mindestens einem Jahr zwei Stunden pro Woche oder 100 Stunden pro Jahr in gemeinnützigen Organisationen, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen oder Religionsgemeinschaften ehrenamtlich engagieren. Die Bonuskarte kann sowohl von den Engagierten selbst als auch von den Hamburger Organisationen beantragt werden. Weitere Informationen zu Antrag, Vorteilen und Vergünstigungen gibt es auf www.doin-good.de/engagementkarte Die Engagementkarte Abbildung: Shutterstock.com/Trygve Finkelsen O 10 No 5 Generationengerechte Stadt
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