PAULA 2024 / 5

09 PAULA Die Zeitung der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft No 5 rund 70 Euro an, mit der neuen Fahrkarte ist es mit 49 Euro deutlich weniger. Dabei bietet Hamburg auch beim neuen Ticket umfangreiche zusätzliche Vergünstigungen an. „Von Schüler:innen bis zu Rentner:innen – im Ergebnis nutzt es allen“, so Buschhüter. MEHR VERGÜNSTIGUNGEN IN HAMBURG Im letzten Bürgerschaftswahlkampf hatte die SPD ein großes Versprechen für Hamburger Familien abgegeben: das kostenlose Schülerticket. Dieses Versprechen hat die SPDBürgerschaftsfraktion mittlerweile eingelöst. Seit diesem Schuljahr erhalten Schüler:innen mit Wohnsitz in Hamburg das Deutschlandticktet gratis. Die Kosten dafür übernimmt die Stadt. Für 210.000 Schüler:innen und ihre Familien ist das ein großer Gewinn: Es entlastet sie finanziell erheblich und trägt dazu bei, dass junge Menschen umweltbewusst und nachhaltig unterwegs sein können – unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern. „Wir fördern damit ihre Eigenständigkeit und ermöglichen frühzeitig eine nachhaltige Mobilität: Auf dem Schulweg und in der Freizeit, mit den Eltern oder mit Freunden, auf Klassenreisen und Schulausflügen“, begeistert sich Verkehrspolitiker Buschhüter für die Idee. Die hat offenbar selbst die Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft überzeugt. Sie hat dem Antrag der rot-grünen Koalition ausnahmslos zugestimmt. SOZIALRABATT UND JOBTICKET Das Deutschlandticket ermöglicht einer größeren Zahl von Menschen mit Sozialleistungsbezug ein deutliches Plus an Mobilität. 67.500 Hamburger:innen nehmen es in Anspruch. Das bedeutet konkret: Zwanzig Prozent mehr Leistungsempfängerinnen haben jetzt eine Abokarte für den ÖPNV als vor der Einführung des Deuschlandtickets. Möglich wird dies durch einen großzügigen Sozialrabatt der Stadt. In Hamburg ist das bundesweite Ticket bei Leistungsbezug nach dem Sozialgesetzbuch für nur 19 Euro zu bekommen. Das gilt auch für Rentner:innen, die Grundsicherung erhalten. Laut Annkathrin Behr, Sprecherin für Soziales in der SPD-Fraktion Hamburg, eine sozialpolitische Notwendigkeit: „Für Menschen ohne oder mit geringem Einkommen stellt der Fahrpreis nicht selten eine Hürde für die persönliche Mobilität dar. Das ist problematisch, denn Mobilität bedeutet gleichzeitig auch Teilhabe.“ Hier stelle das Deutschlandticket mit Sozialrabatt eine enorme Verbesserung dar. „Es ist günstiger als das alte Sozialticket und kann deutschlandweit in Regionalzügen genutzt werden.“ Berufstätige ohne Leistungsbezug zahlen für das Deutschlandticket ebenfalls weniger, wenn ihre Arbeitgeber:innen einen Teil der Kosten übernehmen. Auszubildende erhalten in Hamburg das Ticket für 29 Euro, indem sich der Ausbildungsbetrieb mit 20 Euro daran beteiligt. Für Auszubildende in vollschulischer Ausbildung übernimmt die Stadt diesen Zuschuss. SOLIDARPRINZIP BEI STUDIERENDEN Auch für Studierende ist das Deutschlandticket günstiger zu bekommen. Wenn alle Studierenden einer Hochschule das Ticket abnehmen, erhalten sie es seit dem Sommersemester 2024 für 29,40 Euro pro Monat. Dafür setzt das Modell auf das Solidarprinzip, das bereits seit Mitte der 1990er Jahren beim Semesterticket erfolgreich zur Anwendung kommt: Anders als beim regulären Deutschlandticket muss die Karte mit dem Semesterbeitrag für sechs Monate im Voraus gezahlt werden. Eine individuelle Kündigung ist aus diesem Grund auch nicht möglich. „Für Härtefälle gibt es einen Ausgleichsfonds“, so Philine Sturzenbecher, in der SPD-Fraktion zuständig für Wissenschaftspolitik. „Alle Studierenden zahlen hierfür zusätzlich einen überschaubaren Betrag ein, an der Uni Hamburg sind es beispielsweise 5,60 Alles auf eine Karte Euro pro Semester.“ Über den großen Mengenrabatt erhalten alle Studierenden einer Hochschule kostengünstige Mobilität in ganz Deutschland. ALLE PROFITIEREN Hamburg kann die Kosten für das Deutschlandticket allerdings nicht allein stemmen. „Der Bund muss weiter für eine gerechte Lastenverteilung zwischen Bund und Ländern sorgen. Nur so bleibt das Deutschlandticket für Hamburg was es ist – ein absolutes Erfolgsprojekt“, mahnt Buschhüter. Davon profitieren alle, die regelmäßig Bus und Bahn fahren, denn das Ticket darf getrost als Anreiz verstanden werden, möglichst viele Wege mit Bus und Bahn zurückzulegen. Oder als Möglichkeit für den nächsten Wochenendausflug ans Meer: In knapp eineinhalb Stunden fährt der Regionalexpress vom Hamburger Hauptbahnhof nach Travemünde an die Ostsee. Dazu braucht es nicht mehr als ein Strandhandtuch – und das Deutschlandticket. Für 49 Euro kommen Reisende mit dem Deutschlandticket im ganzen Bundesgebiet ans Ziel – von der Nordsee bis an die Alpen. Das Ticket hat den Preis für Mobilität im ÖPNV bundesweit vereinheitlicht und macht das Bahnfahren so einfach wie nie zuvor. Auch sie haben das Deutschlandticket: Die SPD-Abgeordneten Annkathrin Behr, Ole Thorben Buschhüter und Philine Sturzenbecher (v.l.n.r.). In Hamburg hat die SPDgeführte Koalition dafür gesorgt, dass das Ticket sozial gerecht ausgestaltet wird. Viele Menschen zahlen in der Hansestadt nur einen ermäßigten Fahrpreis. Abbildung: Shutterstock.com/ON-Photography Germany

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