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Gesamtkonzept der Wohnungslosenhilfe: Hamburg überzeugt und stellt sich neuen Herausforderungen

Dienstag, 16.04.2019

Der Senat hat heute die Fortschreibung des Gesamtkonzeptes der Wohnungslosenhilfe sowie erste Ergebnisse des Winternotprogramms vorgestellt. Teil des Gesamtkonzeptes ist neben vielen weiteren Maßnahmen auch ein Stopp der Kostensenkungsverfahren. Damit können einkommensschwache Hamburgerinnen und Hamburger, die Sozialleistungen beziehen, 2019 die Richtwerte für Wohnungskosten um 20 Prozent überschreiten, ohne eine Aufforderung zum Wohnungswechsel zu erhalten.

 

Dazu Uwe Giffei, Experte für Wohnungslosenhilfe der SPD-Bürgerschaftsfraktion:

 

„Ich freue mich, dass mehr als 400 Menschen aus dem Winternotprogramm in eine Unterkunft vermittelt werden konnten. Das ist ein erneuter Rekord, der ohne das wichtige Engagement der hauptamtlich und freiwillig Engagierten im Winternotprogramm nicht denkbar wäre. Dafür gilt allen Beteiligten unser Dank. Erfreulich ist auch, dass die Standards im Winternotprogramm kontinuierlich verbessert werden konnten. So gibt es neben Waschgelegenheiten und Beratungsangeboten inzwischen fest vergebene Betten, abschließbare Schränke und nächtliche Sicherheitsdienste im Winternotprogramm.

 

Die vom Senat vorgestellten Maßnahmen zur Wohnungslosenhilfe sind genauso vielfältig wie die Probleme der betroffenen Menschen. Deshalb setzen wir klare Prioritäten, um Wohnraumverlust zu vermeiden und die Wohnungsvermittlung zu erleichtern: So schaffen wir im Bereich der Straßensozialarbeit vier zusätzliche Arbeitsplätze und unterstützen die Fachstellen für Wohnungsnotfälle mit 15 zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch bei ‚Fördern und Wohnen‘ werden fünf zusätzliche Stellen geschaffen. Hinzu kommt die effiziente Verzahnung von medizinischen und sozialen Angeboten. Der Verzicht auf Kostensenkungsverfahren im Jahr 2019 nimmt zusätzlich Druck aus dem Wohnungsmarkt und entlastet vor allem Mieterinnen und Mieter in kleinen und günstigen Wohnungen.

 

Zu den neuen Herausforderungen zählt sicherlich die Zunahme zugewanderter Obdachloser. Im Zuge einer Fachtagung wollen wir deshalb am 2. Mai gemeinsam mit allen Hamburger Akteuren neue Ansätze und zukunftsfähige Lösungen entwickeln. Hamburg kann so aus den bereits vorhandenen vielfältigen Beratungsangeboten sowie den bereits gesammelten Erfahrungen lernen. Die Ergebnisse der Tagung und eine detailliertere Auswertung des Winternotprogramms sowie das fortgeschriebene Senatskonzept werden nachfolgend im Sozialausschuss der Bürgerschaft beraten.“