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Hamburger Club-Szene: Rot-Grün will Molotow an den Spielbudenplatz zurückbringen

Freitag, 31.01.2020

SPD und Grüne setzen sich dafür ein, dass der Musik-Club Molotow Teil des neuen Paloma-Viertels auf St. Pauli werden und damit an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren kann. Ein entsprechender Antrag wird am 12. Februar in der Bürgerschaft behandelt (siehe Anlage). Dieser enthält die Zusage der Regierungsfraktionen, dass die Bürgerschaft den Clubausbau unterstützen wird.

 

Dazu Hansjörg Schmidt, Sprecher Kreativwirtschaft der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Das Molotow ist gewissermaßen die Grande Dame der Hamburger Clubszene und hat ihren legendären Ruf am Standort der alten Esso-Häuser erworben. Wir haben uns von Beginn an für den Erhalt des Molotows eingesetzt. Deshalb wollen wir den Musikclub sehr gerne dabei unterstützen, zu seinen Wurzeln zurückzukehren. In der Bezirksversammlung haben wir diese Prämisse bereits 2012 festgelegt, heute bekräftigen wir sie erneut mit unserem Antrag. Sobald eine mit der Eigentümerin abgestimmte Darstellung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorliegt, können wir aktiv werden und das Molotow tatkräftig beim Umzug ins Paloma-Viertel unterstützen.“

 

Dazu Farid Müller, haushaltspolitischer Sprecher und parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Ich kann mir Hamburgs Clubkultur nicht ohne das Molotow vorstellen. Es ist daher folgerichtig, dass wir jetzt ein Unterstützungssignal aus der Bürgerschaft senden, damit dass Molotow eine Chance hat an seinen Ursprungsort zurückzukehren. Denn ausgerechnet der Gebäudeteil des neuen Paloma-Quartiers ist nicht Bestandteil der Ankaufgespräche der Stadt. Und genau deswegen wollen wir gerne beim Clubausbau unterstützen, wie wir das auch schon nach dem Brand beim Golden Pudel Club getan haben.“

 

Hintergrund

Das Paloma-Viertel wird einer der stadtentwicklungspolitischen Meilensteine im Kontext einer innovativen Quartiersentwicklung. Auf dem ca. 6.200 qm großem Areal entstehen fünf Baufelder mit insgesamt 28.600 qm Bruttogeschossfläche. Ungefähr 160 bis 180 neue Wohnungen ohne eine einzige Eigentumswohnung werden dort entstehen. 60 Prozent davon sozial gefördert. Ca. 30 Wohnungen sollen eine Baugemeinschaft werden. Ein Rückkehrrecht für alle ehemaligen Mieterinnen und Mieter der Esso-Häuser besteht. Urbane Dachparkanlagen, eine Kletterwand, eine Skate-Anlage zusammen mit ca. 2.500 qm für soziale und kulturelle Nutzungen sind vorgesehen. An der Quartiergasse, der "Nord-Süd-Passage" entlang, wird sich mit ca. 800 qm ein Subkulturcluster ausprägen, das neben einer Quartiersküche und dem FabLab diverse andere soziale Einrichtungen und Träger beherbergen wird. Ein Hotel und verschiedene andere Gewerbe komplettieren den Nutzungsmix und lassen den ganzheitlichen Ansatz der Planung erkennen. Das Molotow zählt zu den wichtigsten Musikclubs Deutschlands und ist auch international bekannt. Mehrmals wurde das Molotow für das vielfältige Programm von der Kulturbehörde prämiert und erhielt erst kürzlich wieder den Publikumspreis beim Club Award.