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Hamburger Monitoring konsequent fortsetzen: Gefühlte Integration messen

Freitag, 15.03.2019

Die Indikatoren und Zielwerte des Integrationskonzeptes geben einen umfassenden Überblick über die objektive und strukturelle Dimension der Integration in unserer Stadt. Andere Faktoren wie z.B. die subjektiven Eindrücke der Bevölkerung und Fragen der sozialen und kulturellen Integration werden dabei aber lediglich nur zum Teil abgebildet. Daher hat die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie, Integration 2018 eine Sonderauswertung des bundesweiten Integrationsbarometers für Hamburg in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse des Sachverständigenrates Deutscher Stiftungen für Integration und Migration wurden im Januar vorgestellt. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen mit einem Antrag für die kommende Bürgerschaftssitzung eine Fortführung dieses Hamburger Monitorings installieren (siehe Anlage).

 

Dazu Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wir wollen ein regelmäßiges Monitoring etablieren, damit Hamburgs Anstrengungen in der Integrationspolitik und deren Wirkung valide überprüft werden können. Die Begutachtung des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat gezeigt, dass Hamburg bereits auf einem guten Weg ist und sich viele der hier lebenden Migrantinnen und Migranten mit unserer Stadt identifizieren. In Hamburg gibt es eine weit verbreitete positive Grundhaltung gegenüber Migration. Die Hamburgerinnen und Hamburger haben erkannt, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung für die Gesellschaft sein kann, wenn sich alle Bevölkerungsgruppen auf gemeinsame gesellschaftliche Werte stützen. Die Ergänzung des Hamburger Integrationskonzeptes um ein Monitoring wird dazu beitragen, das Handlungsbedarfe künftig schneller identifiziert und passgenau angegangen werden können. Strukturelle Teilhabe und Chancengerechtigkeit in allen gesellschaftlichen Bereichen sind Kernthemen der SPD, die auch in der Integrationspolitik gelten müssen. Hamburg ist ein Leuchtturm der Integration in Deutschland. Unser Antrag leistet einen wichtigen Beitrag, damit das auch so bleibt.“

 

Dazu Filiz Demirel, integrationspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Integrationsprozess kann und sollte nicht nur über objektive Betrachtungen ausgewertet werden. Vielmehr sind häufig die subjektiven Sichtweisen ausschlaggebend für das Gelingen von Integration sowie für das Zusammenleben. Deshalb wollen wir, dass diese subjektiven Dimensionen der sozialen, kulturellen und identifikatorischen Integration von nun an kontinuierlich erhoben werden. Über umfragebasierte Daten – das hat die Sonderauswertung 2018 gezeigt – können wir erfahren, wie die alltägliche, gelebte Integration und das Zusammenleben aller Menschen in unserer Stadt funktioniert. Die Sonderauswertung macht deutlich, dass unsere Gesellschaft zusammenwächst – und dies besser als in anderen Bundesländern. Aber sie zeigt auch einen Handlungsbedarf auf: In Hamburg kommen Diskriminierungserfahrungen auf Grund von Herkunft und Religion etwas häufiger vor als im Bundesdurchschnitt. Da wir die Chancengleichheit und gleichberechtigte Teilhabe Aller in unserer Stadt für grundlegend halten, haben wir sofort reagiert und u. a. mehr Mittel im Haushalt für die Antidiskriminierungsberatung zur Verfügung gestellt. Durch kontinuierliche Umfragen können wir nun auch prüfen, ob unsere politischen Maßnahmen in der Praxis wirken. Deshalb soll diese Sonderauswertung nun zu einer Regelauswertung werden, die alle zwei Jahre durchgeführt wird.“