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„Ort der Trauer und Erinnerung“ für Hamburg: Den Opfern der Pandemie würdig gedenken

Donnerstag, 17.06.2021

Rund 90.000 Menschen in Deutschland – fast 1.600 davon in Hamburg – sind bis heute an einer Covid-19-Infektion verstorben. Die Umstände ihres Todes haben bei Familien und Freunden tiefe Wunden hinterlassen und einen Abschied von geliebten Menschen nur eingeschränkt zugelassen. Aufgrund einer SPD-Initiative hat der Landtag von Schleswig-Holstein beschlossen, einen Gedenkort zur Erinnerung an die Toten der Corona-Pandemie einzurichten. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion sieht diesen Schritt als wichtiges Signal und spricht sich für einen ebensolchen „Ort der Trauer und Erinnerung“ in Hamburg aus.

 

Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur, die unsere Gesellschaft auf lange Zeit prägen wird. Das einsame Sterben auf den Intensivstationen, Beerdigungen im allerkleinsten Kreis und die fortwährende Konfrontation mit der Pandemie haben Angehörigen und Freunden das Abschiednehmen und die Bewältigung ihrer Trauer sehr schwer gemacht. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass allen Betroffenen ein Ort gegeben wird, an dem sie Frieden finden und trauern können. Die allermeisten Menschen, die einen Verlust erlitten haben, haben weiterhin die gravierenden Einschränkungen in allen Lebensbereichen mitgetragen, um die Gesundheit anderer Menschen zu schützen. Mit dem Abklingen der Infektionszahlen ist nun die Zeit gekommen, in der sich die Gesellschaft diesen Menschen zuwendet und noch stärker Anteil nimmt.“

 

Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, ergänzt: „Als Krankenschwester auf einer Geriatrie-Station habe ich in der Pandemie viele belastende Situationen erlebt. Pflegekräfte müssen nach wie vor aus Gründen des Gesundheitsschutzes Entscheidungen fällen, die für die trauernden Angehörigen schwer zu ertragen sind. Das führt auch die Kräfte in den Krankenhäusern emotional an ihre Grenzen. Ein ‚Ort der Trauer und Erinnerung‘ kann daher auch für Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte zu einem wichtigen Bezugspunkt werden, um die Erfahrungen der Pandemie zu verarbeiten.“