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Regionalbahnhalt Berliner Tor?: „Bahnhof hat das Potenzial für ein Hamburger Ostkreuz“

Dienstag, 26.01.2021

Halten am U- und S-Bahnhof Berliner Tor bald wieder Regionalzüge? Die Stadt Hamburg hat die Deutsche Bahn gebeten zu prüfen, ob dort die Wiedererrichtung von Regionalbahnsteigen an den Strecken nach Lübeck und Berlin möglich ist. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage hervor, die der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter an den Senat gestellt hat (siehe Anlage). Bereits seit 2015 finden vor Ort umfangreiche Baumaßnahmen zur Erneuerung der Infrastruktur statt. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion begrüßt die Überlegungen, die Bedeutung des Bahnhofs im Hamburger Bahnnetz weiter zu erhöhen.

 

Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Regionalbahnhalte am Bahnhof Berliner Tor könnten den Hauptbahnhof deutlich entlasten, wenn Fahrgäste bereits hier auf die U- und S-Bahn sowie zahlreiche Buslinien umsteigen können. Oder die Passagiere sparen sich den Umstieg am Hauptbahnhof, weil der Bahnhof Berliner Tor ihr eigentliches Ziel ist. Rund um den Bahnhof gibt es viele Arbeitsstätten und Bildungseinrichtungen, die auch von vielen Pendlerinnen und Pendlern angefahren werden. Durch die beabsichtigte städtebauliche Aufwertung des Quartiers Berliner Tor wird dessen Bedeutung in Zukunft sogar noch weiter zunehmen. Ein Halt am Berliner Tor könnte die Bahnfahrt zudem für viele durch kürzere Reisezeiten deutlich attraktiver machen und so zum Umstieg einladen. Vor dem Hintergrund der Mobilitätswende haben wir hier eine echte Chance auf Verbesserungen. Ich hoffe daher, dass die Prüfung den Wiedereinstieg des Bahnhofs Berliner Tor in den Regionalverkehr möglich macht. Die Station Berliner Tor hat das Potenzial dazu, das Ostkreuz für den Hamburger Bahnverkehr zu werden.“

 

Hintergrund

 

Seit September 2015 finden am S-Bahnhof Berliner Tor umfangreiche Bauarbeiten unter anderem zur Erneuerung der Eisenbahnbrücken sowie zur Herstellung der Barrierefreiheit statt. Die Kosten belaufen sich auf rund 90 Millionen Euro. Bis 2017 wurde zunächst die zweigleisige Eisenbahnbrücke, auf der sich die Streckengleise Berlin Hauptbahnhof – Hamburg Hauptbahnhof der Fernbahn und die der S-Bahn-Strecke Hamburg Hauptbahnhof – Aumühle befinden, durch einen Neubau ersetzt. Seit Mai 2020 laufen die Bauarbeiten für den Neubau der eingleisigen Eisenbahnbrücke mit dem Streckengleis Aumühle – Hamburg Hauptbahnhof der S-Bahn. Diese sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Nach Abschluss der Brückenbauarbeiten soll 2023 der Gleisabstand der beiden Gleise der Lübecker Strecke vergrößert werden. Zudem wurde eine provisorische Personenüberführung gebaut, die die verschiedenen S-Bahnsteige miteinander verbindet und im April 2021 in Betrieb genommen werden soll. Nach Abschluss der Bauarbeiten an den Brücken und Gleisen sollen der Bergedorfer S-Bahnsteig erneuert und eine neue Fahrtreppe und ein Aufzug eingebaut werden, damit dieser Bahnsteig barrierefrei erreichbar ist. Eine neue Verbindungshalle mit Ausgang zur Bürgerweide soll künftig die beiden Bahnhofsteile miteinander verbinden.

 

Der 1906 eröffnete heutige S-Bahnhof Berliner Tor ist ein wichtiger Knotenpunkt im Hamburger Schnellbahnnetz. Hier verkehren auf zwei Ebenen die Linien S1, S11, S2 und S21, in Tagesrandzeiten wendet hier außerdem die Linie S31. In einigen Jahren wird außerdem die neue S-Bahn-Linie S4 hinzukommen. Zusammen mit dem 1912 eröffneten und 1966 an seinen jetzigen Standort verlegten gleichnamigen U-Bahnhof und den dort verkehrenden Linien U2, U3 und U4 bestehen am Schnellbahnknoten Berliner Tor zahlreiche Umsteigemöglichkeiten. Den S-Bahnhof Berliner Tor nutzten im Jahre 2019 täglich rund 53.000 Reisende und Besucherinnen und Besucher.