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Rot-Grün plant Stellenausbau: HIV- und AIDS-Präventionsberatung wird gestärkt

Freitag, 30.11.2018

Pünktlich zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember baut die Rot-Grüne Koalition im Rahmen der Haushaltsverhandlungen die Präventionsangebote gegen HIV und AIDS bei Hein & Fiete (Prävention e.V.) aus. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Präventionsberatung und speziell an Beratung im Zusammenhang mit PrEP (Präexpositionsprophylaxe) wird eine pädagogische Stelle beim Checkpoint von Hein & Fiete um wöchentlich zehn Stunden aufgestockt, siehe Antrag. Damit können in Zukunft deutlich mehr wichtige Beratungen durchgeführt und sexuell übertragbare Infektionen vermieden werden. Die PrEP ist eine medizinische Maßnahme, bei der Medikamente zum Schutz vor einer möglichen HIV-Infektion eingenommen werden. PrEP-Betreuung erfordert eine mindestens vierteljährliche Beratung, Testung und ärztliche Medikamentenverordnung. Ergänzt wird diese durch medizinische Sprechstunden. Insgesamt leben in Hamburg laut Robert-Koch-Institut etwa 7.100 Menschen mit HIV und AIDS.

 

Dazu Annkathrin Kammeyer, Fachsprecherin für LSBTI der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Der Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember lässt uns jedes Jahr für einen Moment innehalten. Bei der Bekämpfung von HIV/AIDS haben wir in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Die Zahl der Neuinfizierten sinkt deutschlandweit. Mit modernen Behandlungsmethoden können Betroffene auch mit HIV ein erfülltes Leben führen. Auch bei der Prävention sind wir mit neuen Präparaten auf einem guten Weg. Die PrEP, deren Kosten künftig von den Krankenkassen übernommen werden, ist hier ein wichtiger Baustein, der aber auch guter medizinischer Begleitung und Beratung bedarf. Ich freue mich, dass mit dem Haushalt 2019/2020 im Umfang von 30.000 Euro das Angebot von Hein und Fiete unterstützt wird. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass auch Hamburgerinnen und Hamburger mit HIV einen festen Platz in unserer Gesellschaft haben.“

 

Dazu Isabella Vértes-Schütter, Expertin für HIV/AIDS der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „In Hamburg ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen mit geschätzten 170 Fällen deutlich gesunken. Dass Hamburg erfolgreich ist im Kampf gegen HIV und AIDS, liegt am medizinischen Fortschritt, vor allem aber an einem beispielhaften Präventions- und Hilfesystem. Es ist erfreulich, dass der Senat der Prävention Priorität einräumt und ein Plus von fünf Prozent bei den Zuwendungen vorsieht. Nach wie vor ist der Anteil an Spätdiagnosen hoch und noch immer wissen geschätzt 800 Menschen in Hamburg nicht um ihre Infektion mit dem HI-Virus. Früh behandelt, bietet sich die Chance auf ein langes Leben, schwere Folgeerkrankungen und weitere Ansteckungen können vermieden werden. Das Wissen um den eigenen HIV-Status ist damit von entscheidender Bedeutung, um die Zahl der Neuinfektionen weiter zu senken. Am Welt-Aids-Tag haben die Hamburgerinnen und Hamburger bei zahlreichen Veranstaltungen, Infoständen und Benefizverkäufen die Möglichkeit, die Arbeit in den Aidshilfen, Schwulen-Zentren und Einrichtungen der Drogenhilfe mit ihrer Spende zu unterstützen. Damit können wir alle ein Zeichen für Solidarität mit Menschen setzen, die sich mit HIV angesteckt haben.“

 

Dazu Christiane Blömeke, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Der Welt-Aids-Tag rückt ins Bewusstsein, was bei der Bekämpfung von HIV und AIDS in den letzten Jahrzehnten schon erreicht wurde, aber ganz besonders auch, was es noch zu tun gibt. In Hamburg ist die Zahl der Neuinfektionen im letzten Jahr zurückgegangen. Die Präventionsarbeit zeigt Wirkung! Gleichzeitig wissen wir, dass viele Betroffene bei der Erstdiagnose schon deutliche Krankheitssymptome zeigen. Das heißt, dass die Infektion zu lange unerkannt bleibt. Entsprechende Aufklärung sowie einfache und schnelle HIV-Testungen sind daher von großer Bedeutung und sollten in besonderen Fällen durch PrEP ergänzt werden.“

 

Dazu Farid Müller, Sprecher für Lesben, Schwule und Queers der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Bei Hein & Fiete wird seit Jahren sehr gute und wichtige Präventionsarbeit für schwule und bisexuelle Männer geleistet. Mit der Aufstockung der Beratungsstellen reagieren wir auf die weiterhin große Nachfrage und machen gleichzeitig deutlich: Für uns ist die PrEP ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu weniger HIV-Infektionen. Deswegen ist der bundespolitische Vorstoß, dass die PrEP von den Krankenkassen gezahlt werden soll, richtig und wichtig.“