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Zur weiteren Ausweitung des Busangebots: Kapazitätscheck für die Stadtteil-ZOBs

Montag, 09.09.2019

Die Fraktionen von SPD und Grünen wollen prüfen lassen, inwiefern die Zentralen Omnibusbahnhöfe (ZOBs) und Busumsteigeanlagen in den Hamburger Stadtteilen angepasst und ausgebaut werden müssen, um auch zukünftig umfangreiche Ausweitungen beim Busangebot umsetzen zu können. Dabei soll auch der Bau zusätzlicher Busbetriebshöfe sowie eine künftig höhere Anzahl emissionsfreier Busse berücksichtigt werden. Einen entsprechenden Antrag hat Rot-Grün zur Sitzung am 11. September in die Bürgerschaft eingebracht.

 

Dazu Ole Thorben Buschhüter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses und parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Es ist unser erklärtes Ziel, dass von jedem Ort in Hamburg innerhalb von fünf Minuten ein geeignetes öffentliches Verkehrsmittel erreicht werden kann. Das ist nur mit einem deutlich erweiterten ÖPNV-Angebot zu schaffen: Während das Angebot im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2018 um 0,8 Prozent gewachsen ist, wird die Wachstumsrate der Jahre 2019 bis 2021 im Durchschnitt bei 6,0 Prozent liegen. Das ist ein deutliches Zeichen für bessere Mobilität und ein Paradigmenwechsel. Neben Taktverdichtungen, längeren Betriebszeiten, größeren Fahrzeugen und einem neu aufgelegten Nachtbusangebot in Harburg wird es mit dem Expressbus und dem Quartierbus zwei komplett neue Produkte geben. Gerade der Quartierbus bringt uns bei der Erschließung der Randbereiche Hamburgs einen großen Schritt weiter. Darüber hinaus wird Hamburg von 2020 an nur noch Busse mit emissionsfreien Antrieben erwerben. Mehr und nachhaltigere Busse ziehen Anpassungsbedarfe bei den Stadtteil-ZOBs und auch bei den Busbetriebshöfen nach sich. Wir werden sicherstellen, dass die Infrastruktur mit der Entwicklung mithält und entsprechend angepasst wird. Die ersten beiden Angebotsoffensiven werden nicht die letzten gewesen sein. Der Angebotsausbau wird weitergehen.“

 

Dazu Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Taktverdichtungen, mehr Komfort und deutlich mehr Kapazitäten – das sind die Eckpfeiler der Angebotsoffensive im HVV. Und wir bringen immer mehr Tempo in die Umsetzung. Gerade mit Blick auf den Busverkehr können viele Rädchen schnell gedreht werden wie der Einsatz von Expressbussen zeigt. Mit unserer aktuellen Initiative richten wir den Blick auf die Infrastruktur an den Zentralen Omnibusbahnhöfen (ZOBs) sowie den Busbetriebshöfen, um den zunehmenden Busverkehr ordentlich abwickeln zu können. Mir ist dabei auch wichtig, dass die Betriebshöfe die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe hinbekommen. So stellen wir einerseits einen reibungslosen ÖPNV sicher, andererseits pushen wir den umweltfreundlichen Verkehr. Beides ist für die Verkehrswende unverzichtbar.“

 

Hintergrund:

Nachdem schon mit der HVV-Angebotsoffensive I zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 Kapazitätssteigerungen um bis zu 30 Prozent erreicht werden konnten, werden mit der Angebotsoffensive II bis 2021 noch einmal rund 20 Prozent hinzukommen. Gemessen in Platzkilometern betrug die Leistungsausweitung im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2018 jährlich 0,8 Prozent, mit den beiden Angebotsoffensiven im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 jährlich 6,0 Prozent. Die HVV-Angebotsoffensive II wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 bis 2021 realisiert werden und ein Finanzvolumen von über 100 Millionen Euro umfassen.