Zum Hauptinhalt springen

15 Jahre „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?“: Deutlich mehr Azubis mit Migrationshintergrund in Hamburger Verwaltung

Mittwoch, 06.10.2021

Die Allgemeine Verwaltung, die Soziale Arbeit, Justiz- und Steuerverwaltung sowie Polizei und Feuerwehr bieten jährlich mehr als 1.300 Ausbildungs- und Studienplätze in Hamburg an. Während 2006 nur 5,2 Prozent der Auszubildenden einen Migrationshintergrund hatten, lag dieser Anteil im Jahr 2020 bereits bei 20,5 Prozent, der Bewerberanteil bei 27,6 Prozent. Das geht aus einer Schriftlichen Kleinen Anfrage des SPD-Abgeordneten Kazim Abaci hervor (siehe Anlage). Einen großen Anteil an der positiven Entwicklung hat die 2006 gestartete Kampagne „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?“.

 

Dazu Kazim Abaci, Fachsprecher für Migration und Integration der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Rund 700.000 Menschen mit Migrationshintergrund leben in Hamburg. Da ist es nur konsequent, dass die Stadt als Arbeitgeber mit dem Slogan „Wir sind Hamburg! Bist du dabei?“ auch ganz gezielt um junge Menschen mit Migrationshintergrund wirbt, um sie für den Öffentlichen Dienst zu begeistern. Das Ziel der Kampagne bestand darin, die Bewerbungs- und Ausbildungsanteile auf einen Zielwert von 20 Prozent zu erhöhen. Das wurde deutlich übertroffen: Innerhalb der letzten 15 Jahre konnte ein Anteil von 27,6 Prozent an den Bewerbungen erreicht werden. Das ist ein großer Erfolg für Hamburg. Mehrsprachigkeit und Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen sind wertvolle Kenntnisse, von denen Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger profitieren. Mittlerweile hat sich unter migrantischen Eltern herumgesprochen, dass eine Ausbildung oder ein Studium bei der Stadt sowie ein Arbeitsplatz im Öffentlichen Dienst attraktive Alternativen sind. Die bei den Einstellungen am häufigsten vertretenen Herkunftsländer waren im letzten Jahr die Türkei, Russland, Polen und Afghanistan. Die Einstellungen entsprechen damit erfreulicherweise tatsächlich in etwa der Zusammensetzung der Hamburger Stadtgesellschaft.“

 

Hintergrund

 

Die Freie und Hansestadt Hamburg misst Zuwanderung und der gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund hohe Bedeutung zu. So erarbeitete der Hamburger Senat bereits im Jahr 2006 in einer bundesweiten Vorreiterrolle ein Integrationskonzept, das 2013 und 2017 fortgeschrieben wurde. Dieses Integrationskonzept formuliert für jedes Handlungsfeld überprüfbare und konkrete Ziele und benennt dafür Indikatoren. Die Stadt Hamburg wirkt darauf hin, dass Menschen mit Migrationshintergrund gleiche Chancen auf Teilhabe in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens haben. Dies will die Stadt vor allem dadurch erreichen, dass sie ihre Institutionen interkulturell öffnet und strukturelle Diskriminierung abbaut. Es gehört zu Hamburgs zentralen integrationspolitischen Zielen, dass die Verwaltung die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung widerspiegelt.