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Anwohnende verhindern Flüchtlingsunterbringung am Hochkamp: „Unsolidarisches und unhanseatisches Verhalten einiger der vermögendsten Hamburger:innen“

Freitag, 04.04.2025

Die Anwohnenden des Hamburger Villenviertels Hochkamp haben sich gegen die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in ihrem Einzugsgebiet ausgesprochen. Nach der mehr als 120 Jahre alten „Hochkamp-Klausel“ können Behörden in diesem Bereich auch auf städtischem Grund keine Bauvorhaben gegen den Willen der dortigen im „Hochkamp Verein“ organisierten Anwohnerschaft realisieren. Die SPD-Fraktion Hamburg kritisiert diese unsolidarische und unhanseatische Haltung von einigen der vermögendsten Hamburger:innen zulasten einer ausgewogenen und ausreichenden Verteilung von Geflüchteten in unserer Stadt.

 

Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg: „Was wir bereits in der Sierichstraße gesehen haben, setzt sich nun am Hochkamp fort. Ein kleiner Teil der vermögendsten Hamburger:innen nutzt ein mehr als hundert Jahre altes Privileg für Villenviertel, um die Unterbringung von Geflüchteten in ihrem Stadtteil zu verhindern. Hamburg trägt als traditionell weltoffene Metropole ihren Teil zur Aufnahme von Geflüchteten bei. Diese Weltoffenheit, die über Jahrhunderte Grundlage für den Wohlstand unserer Stadt war, stellen nun ausgerechnet diejenigen infrage, die davon am stärksten profitiert haben. Dieses Verhalten ist unhanseatisch. Es ist absurd, dass eine als Parkplatz ausgewiesene städtische Fläche aufgrund eines mehr als hundert Jahre alten Privilegs nicht für eine temporäre Nutzung zum Wohl aller Hamburger:innen genutzt werden kann. Ich appelliere an die Anwohnenden am Hochkamp, ihren Beitrag zu einer solidarischen Stadtgesellschaft zu leisten.“