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Chance für einen zukunftsfähigen Hamburger Hafen: Bürgerschaft beschließt strategische Partnerschaft von HHLA und MSC

Mittwoch, 04.09.2024

Die Hamburgische Bürgerschaft hat heute den Einstieg der weltgrößten Containerreederei Mediterranean Shipping Company (MSC) bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beschlossen. Mithilfe der strategischen Partnerschaft will Hamburg die Entwicklung des Hafens stärken sowie den Wirtschaftsstandort langfristig sichern. Dabei sind vor allem die Sicherung von Ladungsumschlägen im Hamburger Hafen sowie Mitbestimmung, Tarifbindung und der Erhalt qualifizierter Arbeitsplätze bei der HHLA zentral.

Dazu Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg: „Der Hamburger Hafen ist Motor unserer Wirtschaftskraft und von zentraler Bedeutung für den Wohlstand unserer Stadt. Die Rahmenbedingungen im Seegüter- und Containerumschlag haben sich in den letzten zwanzig Jahren stark verändert. Darauf angemessen und zukunftsorientiert zu reagieren, ist die Aufgabe einer verantwortungsvollen Hafenpolitik. Die Kooperation der HHLA mit der weltgrößten Reederei MSC sorgt für zusätzliche Ladung, neue Investitionen und sichert die langfristige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes. Damit ist klar: Die heutige Entscheidung für die strategische Partnerschaft ist eine Chance für den Hafen und seine zukünftige Entwicklung. Wir haben die Verträge und ihre Wirkung in den Gremien der Bürgerschaft ausführlich beraten und eine fundierte Entscheidung für die Partnerschaft getroffen. Die ausführlichen Beratungen in den Ausschüssen der Hamburgischen Bürgerschaft haben deutlich gemacht, dass der Senat gründlich gearbeitet und die strategische Partnerschaft umfassend vorbereitet hat. MSC erhält lediglich eine Minderheitsbeteiligung, die alle Entscheidungskompetenzen über die strategische Ausrichtung der HHLA weiterhin bei der Stadt hält. Die letzten Monate haben aber auch gezeigt, wo die Sorgen Hafenarbeiter:innen bei diesem Thema liegen, die ich gut verstehen kann. Wir haben daher von Anfang an darauf hingewirkt, dass der Erhalt von qualifizierten Arbeitsplätzen, die Mitbestimmung der Beschäftigten sowie die Tarifbindung fester Teil der Vereinbarung sind. Mitbestimmung und Gute Arbeit ist für uns gerade im Hamburger Hafen zentral – dafür setzen wir uns weiter mit voller Kraft ein. “

Hintergrund: Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft soll MSC künftig 49,9 Prozent der Anteile an der HHLA halten – rund 19 Prozent davon erhält die Reederei von Hamburg, 30 Prozent erwirbt MSC an der Börse. Die Mehrheit des Unternehmens soll mit 50,1 Prozent der Aktien im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg verbleiben. Seit der mit dem Börsengang 2007 verbundenen Teilprivatisierung der HHLA verfügt die Stadt bislang über rund 70 Prozent der Aktien. Die Möglichkeit einer strategischen Steuerung ist in diesem Modell stark eingeschränkt. Mit künftig nur noch zwei Partnern auf Gesellschafterebene kann Hamburg eine aktivere Rolle einnehmen und eine gemeinsame Strategie für die HHLA entwickeln.