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Zwischenbilanz des 9-Euro-Tickets: „Wir müssen die Gunst der Stunde nutzen“

Dienstag, 02.08.2022

Der Hamburger Senat hat heute eine erfolgreiche Zwischenbilanz des 9-Euro-Tickets präsentiert. Aus der Auswertung geht hervor, dass fast 50 Prozent der Hamburger:innen das vergünstige Ticket nutzen. Die Auslastung des HVV hat erstmals seit dem Auftreten der Corona-Pandemie wieder das Niveau von 2019 erreicht. Dank des 9-Euro-Tickets konnten zudem zahlreiche PKW-Fahrten eingespart werden: Rund 12 Prozent der Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket wären im Normalfall mit dem Auto zurückgelegt worden. Der HVV wird das Ende des 9-Euro-Tickets mit einem Gewinnspiel für 999 Jahrestickets, die 9 Euro pro Monat kosten, begleiten. Zudem soll von Oktober bis Dezember das ProfiTicket für Neukund:innen an den Start gehen und für 9 Euro die Woche erhältlich sein. Die SPD-Fraktion Hamburg sieht weiterhin den Bund in der Verantwortung, eine attraktive Anschlusslösung bereitzustellen.

Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Das 9-Euro-Ticket verfehlt seine Wirkung nicht: Anders als der Tank-Rabatt entlastet es die Fahrgäste unmittelbar und ungeschmälert. Gleichzeitig zeigt die heute vorgestellte Zwischenbilanz, dass das 9-Euro-Ticket auch viele Hamburgerinnen und Hamburger zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt und damit einen wichtigen Beitrag zu nachhaltiger Mobilität leistet. Mit Blick auf die in allen Klimaschutzprogrammen enthaltene Mobilitätswende brauchen wir dauerhaft ein finanziell attraktives, verbundübergreifendes Anschlussangebot, das die Vorteile des ÖPNV noch stärker spürbar macht, um die vielen neuen Fahrgäste nicht wieder zu verlieren. Der Erfolg des 9-Euro-Tickets hat aber auch die Schwächen und Defizite der Bahn schonungslos offengelegt: Die Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn wir die Schiene stärken, Engpässe beseitigen und den ÖPNV weiter kräftig ausbauen. Günstigere ÖPNV-Tarife dürfen deshalb nicht zulasten des Infrastruktur- und Angebotsausbaus gehen. Über die konkrete Ausgestaltung eines 9-Euro-Ticket-Nachfolgers wird zu reden sein. Verschiedene Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch. Ohne Unterstützung wird es aber nicht gehen, der Bund steht weiterhin in der Verantwortung. Wir müssen jetzt die Gunst der Stunde nutzen, um die Mobilitätswende im Sinne des Klimaschutzes weiter nach vorn zu bringen. Das Erreichte verfallen zu lassen, ist für uns keine Option.“