PAULA 1/2020

Zukunftsstadt Hamburg PA U L A Die Zeitung der SPD-Bürgerschaftsfraktion N o 1  / 2020 08 1 HAMBURG 5.0, FÜNF BEISPIELE FÜR DIE DIGITALE STADT Kaum ein Trend wird das Leben der Hamburgerinnen und Hamburger so nachhaltig verändern wie die Digitalisierung. Hamburg nutzt die neuen Möglichkeiten, wie Beispiele aus den Bereichen Mobilität, Bildung, Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft zeigen. MOBILITÄT DER ZUKUNFT Gute Mobilität bedeutet Lebensqualität, gesellschaft- liche Teilhabe und Klimaschutz. In Hamburg sollen sich alle Menschen sicher und bequem durch die Stadt bewe- gen können. Mobilität soll noch vernetzter, umweltfreundlicher, geteilter und inklusiver werden. Dafür braucht es intelligente Verkehrskonzepte und immer bessere Angebote, um noch mehr Menschen zum Umstieg vom eigenen Auto auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Hamburg ist seit 2016 Modellstadt für digitale und vernetzte Mobilität. Im Rahmen einer umfangreichen ITS-Strategie (Intelligente Verkehrs- und Trans- portsysteme) wird in vielen Einzelprojekten entwickelt, wie neue Technologien die Mobilität von Menschen und Waren effizienter, sicherer und umweltfreundlicher machen können. Dazu gehören Tests für autonomes Fahren, vernetzte Ampelschaltungen oder neue Logistik- Systeme. Aber auch Mega-Projekte wie der Bau neuer U- und S-Bahn-Linien stehen im Fokus: Hamburg wird mit dem Bau der U5 von Bramfeld bis zum Volkspark, der S4 von Altona bis Bad Oldesloe, der Verlängerung der U4 auf die Horner Geest und den Kleinen Grasbrook, der Ausweitung der S21 nach Kaltenkirchen und neuen Haltestellen wie in Oldenfelde und Ottensen viele weitere Stadtteile an das Schnellbahnnetz anbinden. Hunderttausende Menschen werden hiervon profitieren. Die U5 wird die erste vollautomatische U-Bahn Hamburgs werden. Auch die S21 zwischen Berliner Tor und Aumühle wird bis 2021 digita- lisiert. Das führt zu höheren Takten und damit einem noch besseren Angebot. Mit dem automatisierten Zahlsystem „Check-in/Be-out“ wird der ÖPNV bald noch einfacher. Der HVV testet das neue System seit letztem Jahr und wird damit langfristig das Papierticket ersetzen können. Das Smart- phone des Kunden erkennt automatisch den Ein- und Ausstieg in Bussen und Bahnen und errechnet den besten Preis. Dank der Digitalisierung ist moderne Mobilität flexibel. Um den Wechsel zwischen einzelnen Mobilitätsangeboten wie Bahn, Auto oder Rad zu vereinfachen, gibt es switchh, mit dem Sharingangebote an Schnellbahnstationen und in Wohn- gebieten gebündelt werden. So wird Mobilität bequem und kann einfach über das Smartphone gesteuert werden. Wo aktuell Bus und Bahn noch nicht leicht erreichbar sind, ergänzen On- demand-Shuttles den HVV. Das Elektro-Shuttle ‚ioki’ bringt in Osdorf, Schnelsen und Billbrook die Fahrgäste zur nächsten Station. Das Ridesharing-Angebot Moia ist seit April 2019 voll­ elektrisch in Hamburg im Einsatz. DIGITALES LERNEN AN HAMBURGS SCHULEN Besseres Lernen durch Digitalisierung beginnt nicht erst in den Universitäten. Auch das Lernen in der Schule verändert sich. Neue Hilfsmittel ersetzen zwar nicht das Vokabellernen, aber sie erweitern die Möglichkeiten, für Schülerinnen und Schüler, sich Wissen anzueignen, und für Lehrerinnen und Lehrer, den Unterricht zu gestalten. Damit das gelingt, müssen Schulen ent- sprechend ausgestattet sein. In Hamburg sind alle Schulen an das moderne Glasfasernetz angeschlossen, alle Klassenräume haben einen Netzwerkanschluss, alle Lehrerzimmer verfügen über WLAN. Pro Klasse stehen durchschnittlich fünf Computer zur Verfügung – doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Bis 2023 sollen alle rund 13.200 Klassenräume ans WLAN-Netz angeschlossen werden und moderne Präsentationstechnik erhalten. Neben der richtigen Hardware braucht es an den Schulen aber vor allem qualifizierte Lehrkräfte. Dafür hat Hamburg eine Qualifizierungsoffensive „Digitale Medien im Fachunterricht“ 2

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