PAULA 1/2020

Zukunftsstadt Hamburg PA U L A Die Zeitung der SPD-Bürgerschaftsfraktion N o 1  / 2020 09 dem 7. Zukunftskongress Staat & Verwaltung des Bundes im eGovernment-Wettbewerb für das Kooperationsprojekt „Kinderleicht zumKindergeld“ ausgezeichnet. An drei Hamburger Kliniken läuft das Pilotprojekt bereits. Die Kliniken kooperieren mit Standesämtern und den Familienkassen. Eltern brauchen nur noch ein einziges Formular auszufüllen und die erforderlichen Urkunden in der Geburtsklinik abzugeben. Die Behörden veranlassen alles Weitere. Der Kindergeldbescheid kommt per Post von der Familienkasse, die Geburtsurkunde vom Standes- amt sowie die Steuer-ID des Kindes vom Bundeszentralamt für Steuern. Das Kindergeld wird automatisch auf das angegebene Konto überwiesen. Künftig soll das Projekt auf alle Hamburger Kliniken ausgeweitet werden. Und auch das Beantragen des Kita-Gutscheins für die beitragsfreie Betreuung von fünf Stunden amTag kommt seit März 2019 ohne viel Papierkramaus und kann bequem von zu Hause aus erledigt werden. DIGITALE WIRTSCHAFT Mit 253 Gründerinnen und Gründern pro 10.000 Einwohnern liegt Hamburg in Deutschland sogar noch vor Berlin. Über 600 Start-ups arbeiten in der Hansestadt an inno- vativen Ideen. Mit dem Digital Logistics Hub beteiligt sich Hamburg an einer Initiative des Bundes, die deutschlandweit „Innovations­ labore“ für unterschiedliche Zukunftsthemen fördert. InHamburg ist soeinKooperationsprojekt von Stadt und Privatwirtschaft entstanden, das Start-ups und Unternehmen zusammenbringt und so die Innovationskraft der Hamburger Wirtschaft weiter fördert. Mit dem „Start-up- Gründungsstipendium“ erhält die Gründerszene in Hamburg zusätzliche Unterstützung. Das Stipendium fördert innovative und neuartige digitale Gründungsvorhaben durch einen pauschalen personengebundenen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro pro Monat für einen Zeitraum von maximal 18 Monaten. Ziel ist die marktreife Weiterentwicklung einer Ge- schäftsidee oder eines Prototyps zu einem funktionierenden Businessmodell und die Markteinführung. In vielen Bereichen ist Hamburg mittler­ weile ein wichtiger Innovationstreiber, etwa beim 3-D-Druck, in der Logistik oder bei der Mobilität. Ein weiteres wichtiges Innovations- feld ist die Blockchain-Technologie, die künftig einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaft, den Handel und die Logistik haben wird. Mit privaten Organisationen wie dem „Blockchain Research Lab“, dem „Innovationsforum Hamburg“ oder dem TUHH-Projekt „ROboB“ (Release Order based on Blockchain), das untersucht, wie die Seefrachtfreigabe für importierte Waren mit der Blockchain-Technologie verwaltet werden kann, gibt es bereits viele Anknüpfungspunkte, um das Thema Blockchain in Hamburg an- wendungsorientiert weiterzuentwickeln. Auch das Frauenhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) ist ein wichtiger Partner, um Hamburgs maritime Wirtschaft mit digitalen Lösungen wirksam voranzubringen. Zentraler Bestandteil des Forschungsportfolios des Fraunhofer CML ist der schonende Um- gang mit den natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Emissionen, z. B. durch die Senkung von Schad- stoffbelastungen in der Luft. Aktuell entsteht ein 20-Millionen- Euro-Neubau amHarburger Binnenhafen, den die Stadt mit fünf Millionen Euro unterstützt. Damit schafft Hamburg die Voraus- setzungen für weitere innovative Entwicklungen in den Feldern ressourcenschonende Schifffahrt, emissionsfreie Transport- und Umschlagtechnologien und alternative Energien. 5 gestartet. Fachlehrerinnen und Fachlehrer werden weitergebildet und gehen dann als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wieder zurück an ihre Schulen, um Kolleginnen und Kollegen in die neuen Unterrichtsmedien einzuführen und den Einsatz der neuen Medien gemeinsam weiterzuentwickeln. Allein dieses und nächstes Jahr werden knapp 1.500 Lehrerinnen und Lehrer weitergebildet. NEUE MÖGLICHKEITEN IN DER WISSENSCHAFT Digitale Wissenschaft stärken – Wissen vermitteln – für Wissenschaft begeistern: Nicht nur die Wissenschaft selbst profitiert von der Digitalisierung, auch die Weitergabe von Wissen wird einfacher. Spannende Forschungsergebnisse werden einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich, anstatt in der Bibliothek zu verstauben. Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler auf der ganzen Welt vernetzen sich und kooperieren miteinander. Damit dies gelingt, müssen die richtigen Instru- mente bereitgestellt werden. Hamburg hat daher verschiedene Programme aufgelegt, um die Digitalisierung in der Wissen- schaft zu befeuern und die Hamburger Wissenslandschaft voranzubringen: ahoi.digital stärkt seit 2017 die Informatik an Hamburger Hochschulen durch vier hochschulübergreifende Forschungsprojekte, mehr Professuren und eine vertiefte Zusammenarbeit inBildung, Forschung undTechnologietransfer. Die Hamburg Open Online University stellt Wissen über digitale Kanäle für alle zur Verfügung. Studierende aller Hochschulen haben die Möglichkeit, miteinander zu lernen und zu forschen. Schulen und Interessierte außerhalb der Universitäten erhalten so kostenlosen Zugang zu Lehrmaterial. Das Projekt schafft individuelle Bildungschancen und verbessert den Zugang zu Bildung für alle. Hamburg Open Science ist das digitale Schau- fenster zur Hamburger Wissenschaft. Forschungsergebnisse öffentlich finanzierter Forschung sind leicht auffindbar und frei zugänglich. Das Internetportal macht wissenschaftliche Publikationen, Forschungsdatenund Informationen zu Forschungs- projekten gebündelt verfügbar. DIGITALE DIENSTLEISTUNGEN DER STADT Die Kundenzentren sind für viele Hamburgerinnen und Hamburger der Ort, an dem sie mit der Verwal- tung ihrer Stadt direkt in Berührung kommen. Umso wichti- ger ist daher, dass dieser Kontakt unkompliziert, schnell und bequem ist. Mehr und mehr Dienstleistungen der Stadt sind daher auch online verfügbar und damit leichter und komfortabler abrufbar. Mit der Online-Terminvergabe beispielsweise gehören lange Wartezeiten im Kundenzentrum der Vergangenheit an. Eine aktuelle Umfrage bestätigt: 97 Prozent der befragten Ham- burgerinnen und Hamburger sind mit der Arbeit der Kunden- zentren zufrieden – 78 Prozent davon sogar sehr. Nicht nur die Hamburgerinnen und Hamburger sind von der öffentlichen Verwaltung der Stadt überzeugt. Jüngst wurde Hamburg auf 3 4 Egal ob als HVV-Ticket, Vokabeltrainer oder Navigationsgerät: Das Smartphone gehört für viele Hamburgerinnen und Hamburger längst zum Alltag dazu.

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