PAULA 2024

Für Alexander Mohrenberg, klimapolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg, nimmt das Thema aktuell deutlich Fahrt auf. „Es ist gut, dass der Erste Bürgermeister den Prozess zur Umsetzung der klimapolitischen Ziele entschlossen vorantreibt.“, betont der Bürgerschaftsabgeordnete die aktive Rolle von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher beim Klimaschutz. Dabei müsse man insbesondere die soziale Frage immer im Blick behalten und dafür sorgen, dass alle mitgenommen, Kosten gerecht verteilt und Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. „Das alles haben der Erste Bürgermeister und die SPD-Fraktion fest im Blick“, so Mohrenberg. Der Fokus der SPD in Bürgerschaft und Senat liegt dabei nicht auf abstrakten Zieldebatten, sondern auf konkretem Klimaschutz. Von Anfang an setzt sich die SPD-Fraktion dafür ein, mit Hamburgs ehrgeizigen Klimaschutzplänen nicht nur Ziele vorzugeben, sondern auch konkrete Maßnahmen zu benennen. Konkret heißt das: Mehr als 400 Maßnahmen aus den Bereichen Städtebau, Energie, Wirtschaft und Verkehr sind im Hamburger Klimaplan und seiner neuesten Fortschreibung in 2023 festgelegt. Sie werden den CO2-Ausstoß in Hamburg in den nächsten Jahrzehnten weiter deutlich reduzieren und ein neues Klimaschutzgesetz schreibt diesen Weg noch verbindlicher fest. EINE MODERNE ENERGIEVERSORGUNG Als das Kohlekraftwerk Moorburg 2021 außer Betrieb ging, folgte auch dies einem klaren Plan. Dort entsteht nun, mitten im Hamburger Hafen, Norddeutschlands erster Wasserstoffelektrolyseur – eine Anlage zur Erzeugung klimafreundlichen Wasserstoffs. Klimafreundlich ist der Brennstoff deshalb, weil die Energie zu seiner Erzeugung komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen werden soll und bei seiner Verbrennung reiner Wasserdampf entsteht. Nutzen sollen die klimafreundliche Energie vor allem Industrie und Wirtschaft – auch andere Anwendungsbereiche, etwa im Verkehrsbereich, sind denkbar. Eine Chance, die Hamburgs Erster Bürgermeister von Anfang an vorangetrieben hat. Geht es nach Tschentscher, wird Hamburg in den nächsten Jahrzehnten eine europaweit führende Rolle für den Import und die Verteilung von sogenanntem „grünen“ Wasserstoff einnehmen. Erste Vereinbarungen zum Handel mit dem klimafreundlichen Kraftstoff hat der Bürgermeister bereits auf seiner Lateinamerikareise Ende 2022 geschlossen. „Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Energieträger der Energiewende und ein wichtiges Zukunftsfeld für unsere Wirtschaft und Industrie“, erklärte Tschentscher im Anschluss an die Reise. Auch beim Fernwärmenetz läuft der Umbau auf klimafreundliche Energie auf Hochtouren. Bis spätestens 2030 steigt Hamburg bei der Fernwärme aus der Kohle aus. Dafür werden in den Energieparks „Hafen“ und „Tiefstack“ künftig erneuerbare Energien, Abwärme aus der Industrie und regeneratives Gas kombiniert. Martina Koeppen, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, betont den enormen Maßstab dieses Umbaus: „In nicht einmal zehn Jahren sollen so mehr als 500.000 Haushalte in Hamburg mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden. So werden gleich zwei Ziele erreicht: Klimaschutz und eine größere Unabhängigkeit von Erdgasimporten aus anderen Ländern.“ SMART CITY Nicht nur beim Klimaschutz geht Hamburg voran. Längst ist die Hansestadt die smarteste Großstadt Deutschlands – nirgendwo in der Republik ist die Digitalisierung so weit fortgeschritten. Der Branchenverband der Digitalwirtschaft Bitkom hat die Hansestadt dafür im Jahr 2022 zum vierten Mal in Folge als Spitzenreiter ausgezeichnet. In der Bitkom-Studie wurden 81 Städte in Themenbereichen Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft unter die Lupe genommen. Für Anja Quast, bezirkspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg, ist dabei vor allem die Digitalisierung der Verwaltung für Hamburg ein wichtiger Punkt: „Services wie Adressummeldungen oder Terminvergaben in den Bürgerzentren und für Bauanträge sind bereits digital oder werden es in den nächsten Monaten. Viele weitere Angebote werden in den nächsten Jahren dazukommen.“ Vor allem in den Bereichen Bürgerbeteiligung, Open-Data- und Geodatenportal ist Hamburg laut der Bitkom-Studie vorbildlich. Online-Tickets im ÖPNV, autonome Busse in der Hafencity, smarte Ampelschaltungen und viele weitere Anwendungsbereiche bilden die Grundlage dafür, dass Mobilität in Hamburg künftig ganz neu gedacht werden kann. MOBILITÄT DER ZUKUNFT Egal wo in Hamburg – jede und jeder soll innerhalb von fünf Minuten ein Mobilitätsangebot finden. Das ist die Idee des Hamburg-Takts, mit dem die SPD Hamburgs öffentlichen Nahverkehr in den nächsten Jahrzehnten grundlegend modernisieren und ausbauen will. Der Wandel hat längt mit einem massiven Angebotsausbau bei Bus und Bahn begonnen. Mit einer angebotsorientierten Fahrplangestaltung wurden gezielt Takte verdichtet, längere Busse und Bahnen eingesetzt, neue Linien eingerichtet und neue Möglichkeiten, wie Quartiers- und Expressbusse, geschaffen. Für Verkehrspolitiker Ole Thorben Buschhüter folgt dies einem klaren Ziel: „2030 sollen alle Hamburger:innen 80 Prozent ihrer Wege komfortabel mit Bus, Bahn, dem Rad oder zu Fuß bewältigen können. Das ist eine ehrgeizige Vision, für die es die passende Infrastruktur und gute Angebote braucht.“ An dieser wird mit Hochdruck gebaut. Mit den neuen Schnellbahnlinien U5, S4, S5 und der Verlängerung der U4 erhalten zukünftig mehr als 300.000 Menschen in Hamburg einen direkten Schnellbahnanschluss. Weitere Planungen für die S6 nach Harburg und in den Hamburger Westen sowie Machbarkeitsstudien für den Sprung über die Elbe mit der weiteren Verlängerung der U4 sind bereits im vollen Gange. Hinzu kommen der Ausbau von Carsharing-Angeboten und sogenannter On-Demand-Shuttles wie MOIA oder hvv hop, der Ausbau des Radwegenetzes und die Modernisierung der Fußwege. „Das macht es möglich, immer mehr Wege ohne eigenes Auto zurückzulegen. Viele sind dennoch darauf angewiesen, fahren gerne Auto. Wir unterstützen daher auch den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe, etwa mit mehr E-Ladesäulen in ganz Hamburg.“ Entscheidend für die Attraktivität des ÖPNV ist für Buschhüter, dass sich ihn alle leisten können: „Mit dem Deutschland-Ticket ist der ÖPNV deutlich günstiger geworden. Für knapp 1,60 Euro pro Tag kann der gesamte öffentliche Nahverkehr in Deutschland genutzt werden. Das ist ein Riesenschritt. Die Zukunft der klimafreundlichen Mobilität gehört dem ÖPNV“. will Hamburg klimaneutral sein. Maßnahmen, um den CO2Ausstoß in Hamburg in den nächsten Jahrzehnten weiter deutlich zu reduzieren ihrer Wege sollen die Hamburger:innen 2030 komfortabel mit dem ÖPNV, dem Rad oder zu Fuß bewältigen können 400+ 80% 2045 Topthema Abbildung: Shutterstock.com/Daniel-Froehlich Abbildung: Shutterstock.com/Diego Grandi 05 PAULA Die Zeitung der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft No 4

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