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S-Bahn-Strecken nach Harburg und Bergedorf: Leistungsfähiger und weniger störanfällig

Mittwoch, 18.11.2020

Die Deutsche Bahn kommt beim Ausbau der S-Bahn-Infrastruktur von und nach Bergedorf sowie Harburg voran. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) und Gerrit Fuß (Grüne) hervor. Auf den beiden Strecken entstehen moderne und flexible Gleisanlagen, die nach Fertigstellung aller Maßnahmen den Einsatz von mehr und längeren S-Bahn-Zügen, weniger Verspätungen und kürzere Schienenersatzverkehre im Störungsfall ermöglichen werden. Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, für die anderen laufen die Planungen.

 

Dazu Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wir brauchen mehr Flexibilität und Leistungsfähigkeit im Betrieb der Hamburger S-Bahn, nicht zuletzt, um den Hamburg-Takt zu realisieren. Dieser bedeutet im Bereich der S-Bahn mehr Angebot durch längere Züge und kürzere Takte. Es ist daher gut, dass es bei der Modernisierung und Ertüchtigung der S-Bahnstrecken nach Harburg und Bergedorf vorangeht. Der Bau eines weiteren Weichentrapezes wird den Betrieb auf der Bergedorfer Strecke noch flexibler machen. Die bessere Stromversorgung wird den Betrieb der S2 mit Langzügen (9 Wagen) ermöglichen. Zäune entlang der Strecke sollen Verspätungen durch unbefugtes Betreten der Gleise reduzieren. Mit der Modernisierung der Strecke von und nach Harburg wird der Weg frei für die dringend benötigte Verstärker-Linie S32, also für drei S-Bahn-Linien innerhalb von zehn Minuten. Wir freuen uns, dass Hamburg mit elektronischen Stellwerken und zusätzlicher Stromversorgung eine deutliche Modernisierung und Verbesserung der Bahn-Infrastruktur erhält. Bei der Umsetzung der noch ausstehenden Maßnahmen darf die Bahn aber gerne noch einen Zahn zulegen.“

 

Dazu Gerrit Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die S-Bahn ist als Teil des Umweltverbunds ein Grundbaustein der Mobilitätswende. Die Investitionen in die Flexibilität, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit sind deshalb richtig und wichtig. Für die Bezirke Harburg und Bergedorf ist die S-Bahn eine Lebensader im Öffentlichen Nahverkehr auf die sich die Menschen verlassen können müssen. Mit einer besseren Stromversorgung und digitaler Signaltechnik lassen sich künftig die Kapazitäten weiter erhöhen, damit noch mehr Menschen ohne Auto mobil sein können. Dafür werden die Züge auf der Bergedorfer S-Bahn-Strecke künftig länger. Auf der Harburger Strecke wird mit der S32 perspektivisch eine weitere Linie eingeführt. Die S-Bahn kommt zudem mit der Einzäunung kritischer Bereiche voran, was Störungen vermindert und Fahrten zuverlässiger macht. Neue Weichen machen den Betrieb flexibler und für notwendige Schienenersatzverkehre die Strecken künftig kürzer. Die S-Bahn macht sich fit für die Zukunft. Und daran müssen alle Beteiligten weiter arbeiten.“

 

Hintergrund:

Baulich bereits umgesetzt wurden ein vollständig signalisiertes Weichentrapez Tiefstack-Billwerder (2018), die Ergänzung von Weichenverbindungen südlich von Hammerbrook einschließlich des Einbaus zweier Signale in Süd-Nord-Richtung (2019) sowie neue Zäune zur Verhinderung des Betretens der Bahnanlagen an mehreren Standorten. Noch bis Ende 2020 soll die Einzäunung der gesamten Strecke zwischen Bergedorf und Berliner Tor abgeschlossen werden. In 2021 soll die Errichtung von Bahnsteigabschlusstüren (zur wirksamen Verhinderung des Betretens der Tunnelstrecken) an ausgewählten Stationen des City-Tunnels (u.a. Hauptbahnhof, Altona, Reeperbahn) erfolgen. Ein vollständig signalisiertes Weichentrapez Nettelnburg-Bergedorf (Realisierung bis Ende 2024), ein vollständig signalisiertes Weichentrapez nördlich Veddel, eine zusätzliche vollständig signalisierte Weichenverbindung nördlich Wilhelmsburg, weitere Signale entlang der Strecke Hauptbahnhof-Harburg, ein Weichentrapez König-Georg-Deich, der Bau von Stellwerkstechnik/elektronisches Stellwerk Harburg sowie zusätzliche Gleichrichterwerke für die Stromversorgung an beiden Strecken stehen noch zur Umsetzung an.