Moin Hamburg,
es war ein groß angelegter Ausverkauf von Hamburger Eigentum, den die CDU-Senate bis 2011 gegen alle Widerstände durchsetzten. Aus ideologischen Gründen und um Haushaltslöcher zu stopfen, sollten möglichst viele Immobilien der Stadt – mit Ausnahme des Rathauses, des Gästehauses des Senats an der Alster, der Landesvertretung in Berlin und dem Leuchtturm auf Neuwerk – im Projekt „PRIMO“ unter den Hammer kommen. Über 100 Immobilien sind verkauft worde: vom Bartholomayhaus im Kontorhausviertel über das Abaton-Kino und die Volkshochschule Sternschanze bis zum alten Ohnsorg-Theater. Und auch die städtischen Pflegeeinrichtungen „Pflegen und Wohnen“ sowie Teile des städtischen Wohnungsunternehmens SAGA und des Hafenbetriebes HHLA wurden Opfer dieser Politik.
Profitiert haben nur die Investoren: Die verkauften Immobilien erfuhren schnell einen enormen Wertzuwachs. So wurde etwa ein Immobilienpaket für 816 Millionen Euro verkauft, das nur ein Jahr später mit 1,6 Milliarden Euro bilanziert wurde. Der Sanierungsrückstand der Gebäude, eines der Hauptargumente für den Verkauf, wurde durch die neuen Eigentümer nicht beseitigt. Indem die Stadt viele der zum Sparpreis verramschten Immobilien teuer zurückmieten musste, wurden bis heute deutlich mehr Mieten gezahlt, als durch die damaligen Verkäufe eingenommen wurde. Noch heute belastet diese Fehlentscheidung den Hamburger Haushalt.
Mit dem Rückkauf des Fritz-Schumacher-Gebäudes der Finanzbehörde am Gänsemarkt und des Stormarnhauses, Sitz des Bezirksamtes Wandsbek, wollen wir nun zwei traditionsreiche Immobilien in das Eigentum der Hamburger:innen zurückholen. Damit setzt Rot-Grün seinen Kurs einer gemeinwohlorientierten Bodenpolitik weiter fort und gewinnt mehr Handlungsspielraum. Eine Stadt ohne städtisches Eigentum ist mit uns nicht zu machen. Damit sich ein Ausverkauf nicht wiederholt, werden wir alles dafür tun, dass Hamburg in seinen Grundfunktionen gestärkt wird. Wir werden den Kurs einer sozial verantwortungsvollen Stadtentwicklung weiter vorantreiben. Das ist unser Versprechen zum Wohle aller Menschen in Hamburg.
Im heutigen Newsletter lesen Sie, wie wir Gewalt gegen Pflegekräfte stoppen wollen und wie der neue Gebäudetyp E das Bauen flexibler machen kann. Außerdem erfahren Sie, wie es um die Pünktlichkeit der Hamburger S- und U-Bahnen steht.
Herzliche Grüße
Ihr Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft