Moin Hamburg,

als am Donnerstagabend die Nachricht aus Berlin bekannt wurde, dürften auch die mehr als 100.000 Hamburger:innen erleichtert aufgeatmet haben, deren Arbeitsplätze direkt vom wirtschaftlichen Erfolg des Hamburger Hafens abhängen. Die Bundesregierung hat die Beteiligung der chinesischen Reederei Cosco am Container-Terminal Tollerort unter Auflagen genehmigt. Dem vorausgegangen war eine fast einjährige Prüfung der Bundesbehörden – denn Cosco gehört dem chinesischen Staat. Daran entzündeten sich bundesweite Debatten, die mitunter sehr unsachlich geführt wurden. Fakt ist: China ist für Hamburg und Deutschland mit einem Anteil von rund 30 Prozent das wichtigste Land für den Containerumschlag und der Konkurrenzkampf mit Häfen wie Antwerpen, Piräus und Rotterdam – die bereits sehr weitgehende chinesische Beteiligungen eingegangen sind – ist groß.  

Im Gegensatz dazu war uns in Hamburg von Anfang an wichtig, dass Cosco keinen Zugang zur kritischen Infrastruktur im Hafen erhält. Kein Zentimeter des Hamburger Hafens wird verkauft, sondern der Konzern erwirbt eine Minderheitsbeteiligung von unter 25 Prozent am kleinsten der vier Hamburger Terminals. Insbesondere die Hafenanlagen und die IT-Infrastruktur bleiben in der Hand des Hamburger Hafenbetreibers HHLA. Einen direkten Einfluss auf das operative Geschäft erhält Cosco mit der Beteiligung nicht – ebenso wenig Zugang zu sensiblen Informationen. Der Hamburger Hafen ist das wirtschaftliche Herz unserer Stadt und Arbeitsplatz für eine große Zahl von Menschen aus Hamburg und dem Umland. Coscos Entscheidung für Hamburg als einen der wichtigsten Standorte ihres Containerumschlags ist damit ein großer Erfolg für Hamburgs Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze.

Im heutigen Newsletter lesen Sie zudem, wie wir gute Bildung in Hamburg vorantreiben, wie wir gemeinsam mit den SPD-Innenpolitikern aus Bund und Ländern das Waffenrecht reformieren wollen und wie viele Hamburger:innen auf einen umweltfreundliche Mobilitätsmix setzen.

Herzliche Grüße

Ihr Dirk Kienscherf
Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft

Zukunftsfähige Schulen: „Personalaufwuchs und attraktive Angebote sind der Schlüssel“

Shutterstock.com/Chatham

Auf Anmeldung der SPD-Fraktion hat die Hamburgische Bürgerschaft im Rahmen der Aktuellen Stunde am Mittwoch das Thema „Zukunftsfähige Schulen: Hamburg sichert gute Bildung mit mehr Referendariatsplätzen, gerechter Besoldung und qualifiziertem Quereinstieg“ debattiert.

Die Behörde für Schule und Berufsbildung hat zuletzt zur Bekämpfung des deutschlandweiten Lehrermangels einen umfangreichen Maßnahmenkatalog für Hamburg entwickelt. Die SPD-Fraktion Hamburg begrüßt das engagierte Vorgehen des Senats für attraktive Rahmenbedingungen an Hamburgs Schulen.

„Die Pensionierung großer Jahrgänge von Lehrkräften und stark steigende Schülerzahlen – unter anderem auch durch viele geflüchtete Kinder aus der Ukraine – führen zu einem Lehrkräftemangel in ganz Deutschland“, erklärt Nils Hansen, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg. „Dieser Entwicklung hat Hamburg proaktiv entgegengewirkt: Während die Zahl der Schüler von 2010 bis 2022 um 21 Prozent angestiegen ist, stieg die Zahl der Lehrkräfte um 34 Prozent. Das Maßnahmenpaket von Schulsenator Ties Rabe bringt jetzt mehr Flexibilität und zusätzliche Kapazitäten auf den Weg. So werden bis 2024 die Kapazitäten für Referendariate von ursprünglich 810 auf dann 1.350 Plätze pro Jahr erhöht – das ist ein Plus von 66 Prozent. Auch die starre Altersgrenze für Lehrkräfte darf nun auf freiwilliger Basis überschritten werden. Pädagogischen Beschäftigten aus dem Hamburger Ganztag wird künftig ermöglicht, zusätzlich auch im schulischen Vormittagsbetrieb tätig zu sein, um Lehrkräfte zu entlasten. Gleichzeitig werden wir auch mehr Nachwuchs von den Hochschulen brauchen. Den Beruf der Lehrkraft attraktiv zu gestalten und attraktiv zu halten, lohnt sich für Hamburg. Schule ist nicht nur Klassenarbeiten und Hausaufgaben“, weiß Hansen als Lehrer aus eigener Erfahrung.

„Schule heißt Stärken und Talente zu fördern und junge Menschen dabei zu unterstützen, über sich hinauszuwachsen – gerade auch diejenigen, an die vielleicht nicht immer alle glauben. Alle Lehrkräfte in Hamburg sind gleichbedeutend und machen einen anspruchsvollen Job, für den wir als Gesellschaft dankbar sind. Deshalb haben wir uns dafür eingesetzt, dass die Lehrämter in Hamburg über alle Schulformen hinweg nach A13 bezahlt werden. Die geringere Vergütung an den Grundschulen war lange Zeit eine Gerechtigkeitslücke, die wir nun endlich schließen. Die fortschreitende Digitalisierung von Hamburgs Schulen ist ein weiterer wesentlicher Baustein, der das Lehrersein in Hamburg attraktiver machen und mehr Lehrkräfte nach Hamburg holen wird. Personalaufwuchs sowie attraktive Angebote und Rahmenbedingungen sind der Schlüssel, um dem demographischen Umbruch an Hamburgs Schulen zu begegnen.“

Konferenz der SPD-Sprecher:innen für Inneres: „Verbrechensbekämpfung darf nicht an Zuständigkeitsgrenzen enden“

SPD-Fraktion Hamburg

Am 2. und 3. Mai hat die Konferenz der Sprecher:innen für Inneres der SPD-Fraktionen des Bundestages, des Abgeordnetenhauses, der Bürgerschaften und Landtage sowie der SPD-Abgeordneten im Europaparlament in Hamburg stattgefunden.

Neben den innenpolitischen Sprecher:innen nahmen an der Tagung auch Johann Saathoff, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Inneres und Heimat, sowie Hamburgs Innensenator Andy Grote teil, um unter anderem über die Möglichkeiten der weiteren Digitalisierung in der Kriminalitätsbekämpfung zu diskutieren. Zudem standen auch die Reformierung des Waffenrechts und die aktuellen Entwicklungen zum neuen Asyl- und Migrationspakt – insbesondere im Europaparlament – auf der Tagesordnung. Die innenpolitischen Sprecher der SPD-Fraktionen betonen den Wert einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in der Innenpolitik und bei der Verbrechensbekämpfung.

Verschärfung des Waffenrechts

„Wir setzen uns ganz klar für eine Verschärfung des Waffenrechtes ein. Wir wollen, dass fortan alle Antragsteller:innen verpflichtet werden, ein psychologisches oder fachärztliches Gutachten vorzulegen“, betont Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg. „Außerdem sollen die Waffenbehörden künftig neben Polizei und Sicherheitsbehörden auch bei Gesundheitsbehörden abfragen, ob dort Bedenken im Hinblick auf die persönliche Eignung eines Antragstellenden vorliegen. Der Besitz von Schreckschuss-, Reizgas oder Signalwaffen – sogenannten SRS-Waffen – soll künftig einen Kleinen Waffenschein inklusive Sachkundenachweis erfordern, gleiches gilt für Armbrüste. Um zu verhindern, dass Extremisten an Schusswaffen ausgebildet werden, soll zudem die Nutzung von Schießstätten stärker reguliert werden. Alle geplanten Maßnahmen dienen einem Ziel: Die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, indem Waffen nicht in unbefugte Hände geraten.“

Asyl- und Migrationspakt

„Wir stehen ganz klar zu einer Vereinheitlichung des Europäischen Asylsystems mit rechtsstaatlichen Verfahren überall in der EU. Dazu gehören Grenzkontrollen genauso wie feste Regelungen zur Verteilung der Schutzsuchenden in Form eines gerechten europäischen Verteilungsschlüssels in Form des Solidaritätsmechanismus“, erläutert Sebastian Hartmann, innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. „Mit den Grenzverfahren stellen wir einen einheitlichen hohen Standard sicher. Die Bundesregierung hat jede Unterstützung, das europäische Asylsystem endlich anständig zu gestalten. Wir brauchen eine klare, saubere Trennung zwischen der Erwerbs- und Asylmigration. Für die Erwerbsmigration legen wir mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine praktikable Lösung vor, die von der Wirtschaft seit langem erwartet wird.“

Digitalisierung der Kriminalitätsbekämpfung

„Die Digitalisierung der Verbrechensbekämpfung ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen. Die Auswertung riesiger Datenmengen gehört mittlerweile zum Kerngeschäft der Sicherheitsbehörden", erklärt Sören Schumacher, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg. „Insbesondere zur Bekämpfung und Aufdeckung von Kinderpornographie müssen wir die Arbeitsweisen den Begebenheiten anpassen. Das bedeutet auch die Anpassung von Gesetzesgrundlagen. Datenschutz und Aufklärungsinteresse der Sicherheitsbehörden sind hier in Einklang zu bringen. Sicher ist aber auch, dass weitere Befugnisse zur Automatisierung und Auswertung in Landes- und Bundesgesetzen geschaffen werden müssen. Künftig wird der engen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Bereich der Innenpolitik eine noch größere Bedeutung zukommen. Verbrechensbekämpfung darf nicht an Zuständigkeitsgrenzen enden.“

Modal Split 2022: „Wir werden Ursachenforschung betreiben müssen“

Shutterstock.com/Canetti

Der Hamburger Senat hat am Montag Zahlen zur Entwicklung des Alltagsverkehrs und des Mobilitätsverhaltens der Hamburgerinnen und Hamburger vorgestellt. Aus dem sogenannten Modal Split geht hervor, dass jeweils 22 Prozent der Wege in Hamburg zu Fuß (2017: 27 Prozent) oder mit dem Rad (2017: 15 Prozent) zurückgelegt werden. Auf den ÖPNV entfällt ein Anteil von rund 24 Prozent (2017: 22 Prozent), auf das Auto 32 Prozent (2017: 36 Prozent).

Mit einem Anstieg von 64 auf 68 Prozent konnte der Umweltverbund aus Fuß-, Rad- und ÖPNV-Verkehren im Vergleich zum Auto weiter an Marktanteilen gewinnen. Große Verschiebungen gab es vor allem innerhalb des Umweltverbunds.

„Die Corona-Pandemie hat das Mobilitätsverhalten ordentlich durcheinander geschüttelt. Der ÖPNV wurde von vielen Menschen gemieden, die Nutzung des Fahrrads erlebte in dieser Zeit hingegen eine echte Hochkonjunktur“, beschreibt Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg die Verschiebung. „Diese Entwicklung klingt langsam ab, findet sich aber natürlich im aktuellen Modal Split wieder. Zwei andere Zahlen geben jedoch Anlass zum verstärkten Nachdenken: Der Anteil des Fußgängerverkehrs ist seit 2017 stark gefallen und auch die Zahl derjenigen stagniert, die ein Auto als Fahrende steuern, während deutlich weniger Menschen im Auto mitfahren. Hier werden wir Ursachenforschung betreiben müssen. Vergleichen wir die aktuellen Werte mit den Zielzahlen für 2030, fällt auf, dass wir beim ÖPNV noch besser werden müssen. Dafür haben wir längst die Weichen gestellt: Das günstige Deutschlandticket, neue Schnellbahnstrecken und Angebote wie XpressBus-Linien und On-Demand-Verkehre werden dabei helfen, die Attraktivität des ÖPNV noch deutlich zu steigern. Unser Ziel bleibt ein ÖPNV-Anteil von 30 Prozent am Modal Split, den wir mit dem Hamburg-Takt erreichen wollen. Bis 2030 sollen alle in Hamburg innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Verkehrsangebot erreichen können.“

 

PAULA: Die Zeitung der SPD-Fraktion Hamburg


Besuchen Sie für weitere Informationen zur Arbeit der SPD-Fraktion Hamburg auch unsere Website:

Verantwortlich für diesen Newsletter ist:

SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft
Ole Thorben Buschhüter, Parlamentarischer Geschäftsführer
Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Telefon: 040 42831-1326

Unsere Datenschutzerklärung finden Sie hier.

Sie erhalten diese E-Mail, da Sie Ihre E-Mail-Adresse über das Double-Opt-in auf der Webseite www.spd-fraktion-hamburg.de angemeldet haben.

Sie können diesen Newsletter ohne Angabe von Gründen jederzeit hier abbestellen.