Moin Hamburg,

in der vergangenen Woche erschütterte ein Haushaltsbeben das politische Berlin. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erklärte die Haushaltsplanungen von 2021 für mit dem Grundgesetz unvereinbar. Nach den Planungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner waren damals rund 60 Milliarden Euro an ungenutzten Corona-Notkrediten in einen Klima- und Transformationsfonds überführt worden – Geld das mittlerweile teils ausgegeben, zumindest aber verplant worden ist.

Aus Hamburg schauen wir mit wachem Auge nach Berlin, denn schon jetzt ist klar, dass die Umwälzungen im Haushalt auch Bundesmittel für Hamburger Projekte betreffen könnten. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat Hamburg keine Corona-Mittel zweckentfremdet. Stattdessen basieren unsere umfassenden und sozial ausgewogenen Klimaschutzmaßnahmen auf einer soliden Haushaltsführung. Das kommt der Hansestadt in der aktuellen Situation zu Gute. Dennoch sind wir auf zugesagte Unterstützung aus dem Bund angewiesen. Hier muss jetzt schnell Klarheit geschaffen werden.

Am Mittwoch haben wir in erster Lesung ein aktualisiertes Klimaschutzgesetz beschlossen und damit ein neues Kapitel für einen ambitionierten, sozial und wirtschaftspolitisch verantwortungsvollen Klimaschutz aufgeschlagen. Infos hierzu sowie zu gefördertem Wohnraum und einer neuen Wasserstrategie für Hamburg finden Sie in diesem Newsletter.

Herzliche Grüße

Ihr Dirk Kienscherf,

Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft

Wirksamer und gerechter Klimaschutz: Hamburg erweitert Klimagesetz

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Der Hamburger Senat hat mit seinem Klimaschutzstärkungsgesetz und der Fortschreibung des Hamburger Klimaplans ein deutliches Zeichen für wirksamen und gerechten Klimaschutz gesetzt. Die Regierungsfraktionen haben den Gesetzentwurf in der Bürgerschaftssitzung am Mittwoch mithilfe eines Zusatzantrages zielgerichtet um Impulse von Fachleuten erweitert, die diese in den Anhörungen in den Ausschüssen der Bürgerschaft gegeben hatten.

Diese umfassen unter anderem die gesetzliche Verankerung einer Solarpflicht für bestehende öffentliche Gebäude, eine hamburgweite Solarstrategie, einen gesetzlich verankerten Weg hin zu einer möglichst CO2-freien öffentlichen Fahrzeugflotte sowie ein klares Bekenntnis zur Innovationsförderung im Klimaschutz. Der Zusatzantrag wurde zusammen mit dem Klimaschutzstärkungsgesetz sowie dem fortgeschriebenen Klimaplan am Mittwoch in 1. Lesung verabschiedet. Zuvor debattierten die Fraktionen auf Anmeldung von Rot-Grün die Aktuelle Stunde „Wirksamer und gerechter Klimaschutz: Rot-Grün ebnet den Weg für ein klimaneutrales Hamburg, das auch in Zukunft lebenswert ist. Das Gesetz wird zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

„Mit dem Klimaschutzstärkungsgesetz und der Fortschreibung des detaillierten Hamburger Klimaplans kommen wir unserer Verpflichtung für einen ambitionierten, durchdachten sowie sozial- und wirtschaftspolitisch verantwortungsvollen Klimaschutz nach“, betont Dirk Kienscherf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg. „Mit der Maßgabe, bis zum Jahr 2045 Netto-CO2-Neutralität zu erreichen und die CO2-Emissionen bis 2030 um 70 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren, setzt Hamburg ein klares Ziel und erfüllt seine internationalen Verpflichtungen.

Als SPD wollen wir auf dem Weg zur Klimaneutralität alle Bürger:innen, Unternehmen und Institutionen mitnehmen“, so Kienscherf weiter. „Der Bund ist jetzt in der Pflicht, die für Klimaschutz zugesagten Mittel auch bereitzustellen und so verlässliche Perspektiven in den Ländern zu schaffen. Im Gegensatz zu anderen Akteur:innen führt Hamburg in diesen herausfordernden Zeiten seinen verantwortungsvollen Kurs im Bereich des Klimaschutzes und der Transformation der Wirtschaft fort. Gemäß des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichtes bleibt festzuhalten, dass Hamburg im Gegensatz zum Bund und anderen Ländern keine Corona-Mittel anderweitig genutzt hat. Rot-Grün kommt mit seinem weiter konkretisierten Maßnahmenpaket auch den Verpflichtungen des Bundesverfassungsgerichtes aus dem Jahr 2021 nach. Mit dem Beschluss der Bürgerschaft bleibt Hamburg bundesweiter Impulsgeber für einen ambitionierten, konkret umsetzbaren und sozial verantwortungsvollen Klimaschutz.“

 „Klimaschutzmaßnahmen können nur dann effizient wirken, wenn sie sowohl konkret umsetzbar als auch finanziell machbar sind“, erklärt Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg. „Dass mit unserem Gesetz samt Klimaplan diese Gratwanderung gelingen kann, wurde in monatelangen Anhörungen von den Expert:innen aus Wissenschaft, Industrie und Handwerk bestätigt. Mit unserem Begleitantrag stoßen wir heute allerdings noch zusätzliche flankierende Maßnahmen für Solarenergie, emissionsfreie Fahrzeugflotten und bezahlbare Wärmeversorgung an. Im Bereich der Photovoltaik ist im Gesetz schon jetzt eine Solardachpflicht für Neubauten sowie bei Dachsanierungen vorgesehen. Hier hat die Stadt mit ihren vielen Bestandsgebäuden eine wichtige Vorbildfunktion. Deshalb wollen wir die Impulse aus den Sachverständigenanhörungen aufgreifen und den Entwurf des Senats mit einer gesetzlichen Solarpflicht für alle geeigneten öffentlichen Gebäude ergänzen. Dafür stellen wir auch 2,5 Millionen Euro für Photovoltaik-Projekte auf Gebäuden von Schulbau Hamburg, Gebäudemanagement Hamburg und der Sprinkenhof GmbH bereit.

Außerdem sollen die vielen Projekte und Programme für private und öffentliche Dächer in einer gemeinsamen Hamburger Solarstrategie gebündelt und so Förderungen und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden“, fährt Mohrenberg fort. „Bei den Fahrzeugflotten in Hamburg soll einerseits die Anschaffung CO2-freier Fahrzeuge im Fuhrpark von Behörden und öffentlichen Unternehmen gesetzlich und praxistauglich verankert werden. Andererseits sollen für das Hamburger Taxigewerbe längere Übergangsfristen zu CO2-freien Fahrzeugmodellen bei Großraumtaxen gelten. So sind diese Klimamaßnahmen für die Branche besser leistbar. Zudem bleibt eine transparente kommunale Wärmeplanung Grundvoraussetzung für das Gelingen des Klimaschutzes im Gebäudebereich: Allen Bürger:innen in jedem Stadtteil muss klar aufgezeigt werden, wie ihre künftige Wärme- und Stromversorgung nachhaltig und bezahlbar gesichert werden kann. Dabei schreiben wir den Eigentümer:innen und Wohnungsbauunternehmen keine Technologien vor: Innovative Lösungsideen zur CO2-Reduktion werden wir mit einer speziellen Innovationsklausel genehmigen.“

Neuer dritter Förderweg: Hamburg baut sozialen Wohnungsbau weiter aus

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Mit einem neuen dritten Förderweg wollen die Regierungsfraktionen künftig den Bau von Sozialwohnungen noch einmal deutlich voranbringen. Der neue Förderweg soll ab 2024 die bereits bestehenden Unterstützungen in einer Spanne der monatlichen Netto-Kaltmiete zwischen elf und 13 Euro pro Quadratmeter ergänzen. Ein entsprechender Antrag wird in der Bürgerschaftssitzung am 6. Dezember beraten.

 „Im April haben wir den Einsatz für bezahlbares Wohnen in die Hamburgische Verfassung aufgenommen“, unterstreicht Martina Koeppen, stadtentwicklungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Hamburg, die Bedeutung von bezahlbarem Wohnen. „Auch beim Bau von Sozialwohnungen ist Hamburg seit Jahren bundesweit unangefochten an der Spitze. In den letzten Jahren ist es uns gemeinsam mit den Partnern im Bündnis für das Wohnen gelungen, den Sozialwohnungsbestand in Hamburg zu stabilisieren. Das war ein wichtiger und notwendiger Kraftakt, um bezahlbares Wohnen in Hamburg weiter zu ermöglichen.

Mit Rekordfördersummen von rund einer dreiviertel Milliarde Euro pro Jahr macht der rot-grüne Senat sehr deutlich, dass gutes Wohnen in Hamburg eines der zentralen Handlungsfelder ist. Vor dem Hintergrund war die Entscheidung richtig, die Einkommensgrenzen für Sozialwohnungen auszuweiten. Damit haben viele weitere Hamburger Haushalte erstmalig die Gelegenheit eine Berechtigung auf eine geförderte Wohnung erhalten. Mit einem neuen dritten Förderweg wollen wir nun in Hamburg ein zusätzliches Angebot für Bürger:innen und Wohnungsunternehmen schaffen. Im mittleren Segment klafft derzeit eine Lücke, die wir mit einem Angebot für mittlere Einkommensschichten schließen wollen. Daneben setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein, dass in Hamburg der Bestand an allen Sozialwohnungen weiter stabil bleibt.“

Bisher gibt es in Hamburg zwei Förderwege bei öffentlich geförderten Wohnungen. Die IFB fördert den Bau von preisgünstigen Mietwohnungen mit zeitgemäßer Ausstattung für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen. Davon profitieren insbesondere Familien, Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit Behinderung und Menschen, die als vordringlich wohnungssuchend anerkannt sind. Bei der Neubauförderung gibt es neben einem verpflichtenden Grundmodul verschiedene frei wählbare Ergänzungsmodule. Die IFB fördert Wohnungsneubauten durch ein 30-jährig fest verzinstes Darlehen in Höhe von einem Prozent. Hinzu kommen Baukostenzuschüsse sowie laufende Zuschüsse über einen Zeitraum von 30 Jahren. Der laufende Zuschuss bestimmt sich aus der Höhe des Grundstückswertes sowie der Größe des Bauvorhabens. Die Laufzeit der Mietpreis- und Belegungsbindungen entspricht in der Regel der Dauer der Förderung. Die anfängliche Netto-Kaltmiete beträgt derzeit im ersten Förderweg monatlich sieben Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und kann alle zwei Jahre um 0,20 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erhöht werden. Im zweiten Förderweg beträgt die anfängliche Netto-Kaltmiete monatlich 9,10 Euro pro Quadratmeter und kann ebenfalls alle zwei Jahre um 0,20 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erhöht werden.

Hamburger Wasserstrategie: Wasserversorgung nachhaltig sichern

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Zunehmende Klimaextreme wie Dürren und Starkregenereignisse stellen auch die Wasserversorgung vor Herausforderungen. Um die Versorgung mit Trinkwasser auch bei Engpässen langfristig und nachhaltig zu gewährleisten, sind umfangreiche Weichenstellungen nötig. Die Regierungsfraktionen bringen deshalb eine Hamburger Wasserstrategie auf den Weg, die Maßnahmen zur Instandhaltung und Weiterentwicklung der notwendigen Infrastruktur vorsieht.

Außerdem sollen sozial gerechte Wasserpreise, die einem unverhältnismäßigen Verbrauch vorbeugen, sowie die Nutzung bereits bestehender Wassersparpotenziale die Versorgungssicherheit stärken. Einem entsprechenden Antrag hat die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 22. November zugestimmt.

„Damit sich die Hamburger:innen auch in Zukunft auf eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser verlassen können, wollen wir eine Hamburger Wasserstrategie entwickeln. Die Strategie soll die Wasserversorgung in Hamburg langfristig und zu jeder Zeit sicherstellen und uns gleichzeitig auf zukünftige Krisen vorbereiten“, schildert Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg, die Ziele des Vorhabens. „Insbesondere mit Blick auf zunehmende Extremwetterereignisse werden wir deshalb prüfen, an welchen Stellen Trinkwasser eingespart, Brauchwasser genutzt und Gewässer entlastet werden können. Außerdem müssen wir als Stadt der Flüsse, Brücken, Fleete und Bäche unsere Wasserinfrastruktur insgesamt weiterentwickeln. Um die Kosten für die anfallenden Maßnahmen des Trinkwasserschutzes sozialverträglich aufzuteilen, setzen wir neben finanziellen Mitteln aus dem Hamburger Haushalt auch auf die Unterstützung durch Bundesmittel.“

 

Veranstaltungshinweis

Mehr Fachkräfte für Hamburg - Chancen des neuen Einwanderungsgesetzes

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die SPD-Fraktion Hamburg lädt herzlich ein zur Podiumsdiskussion „Mehr Fachkräfte für Hamburg - Chancen des neuen Einwanderungsgesetzes“

am Mittwoch, den 12. Dezember, um 19.00 Uhr

 im Kaisersaal, Hamburger Rathaus.

Neben den großen Transformationsprozessen durch Digitalisierung und Dekarbonisierung bildet der Fachkräftemangel eine der großen Herausforderungen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Zugleich ist die Verfügbarkeit von Fachkräften ein Schlüsselfaktor, um die Transformation zu bewerkstelligen. Längst ist der Fachkräftemangel auch und gerade in den Sozial- und Gesundheitsberufen spürbar. Welche Chancen bietet die Fachkräfteoffensive der Bundesregierung für Hamburg? Welche Wirkungen können Aus- und Weiterbildung und das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz entfalten? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren. Um eine kurze informelle Anmeldung über unsere Homepage oder unter info@spd-fraktion.hamburg.de wird gebeten. 

Begrüßung
Dirk Kienscherf Vorsitzender der SPD-Fraktion Hamburg

Impulsvortrag
Sönke Fock Vorsitzender der Bundesagentur für Arbeit Hamburg

Moderation
Kazim Abaci Migrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg  

Es diskutieren: 
Birte Steller Referatsleiterin Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Zuwanderern, Sozialbehörde
Tanja Chawla Vorsitzende des DGB Hamburg 
Carola Aldag Head of HR, Development & Transformation, Deutsche Bahn Cargo AG 
Gürol Gür Geschäftsführer der Schanzenbäckerei 

Schlusswort 
Jan Koltze Arbeitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg 

 

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