Zum Hauptinhalt springen

Unsere Anträge

Durch Anträge können Abgeordnete Einfluss auf die Politik nehmen. Anträge können mindestens fünf Abgeordnete einbringen. Sie werden auf die Tagesordnung der nächsten Bürgerschaftssitzung gesetzt. Die Bürgerschaft kann sie annehmen, ablehnen, für erledigt erklären oder an einen Ausschuss überweisen. Mit Anträgen können Aufträge und Ersuche zur Regelung verschiedener Angelegenheiten an den Senat gerichtet werden.

Gesundes Hamburg: Schlüsselfähigkeit Gesundheitskompetenz auf breiter Basis stärken

Freitag, 10.05.2019

Gesundheitskompetenz ist eine Schlüsselfähigkeit, die in der Bevölkerung nicht immer ausreichend und teilweise sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Gesundheitskompetenz kann ebenso zur Prävention von Erkrankungen beitragen wie zur besseren Therapie, beispielsweise durch eine Steigerung der Fähigkeit zur aktiven Mitwirkung an der Therapie (Compliance) oder der seelischen Widerstandsfähigkeit in Gesundheits- und Lebenskrisen (Resilienz). Auch für die Stärkung der Selbstbestimmung und des Selbstbewusstseins der Patientinnen und Patienten, die Inanspruchnahme von Patientenrechten und möglichst informierte Entscheidungen ist die Gesundheitskompetenz von entscheidender Bedeutung. Zugleich können Einkommen, Geschlecht, Alter, Bildung, Berufstätigkeit und Arbeitssituation Einfluss auf die Gesundheitskompetenz des Einzelnen haben.

Medizin wird leistungsfähiger aber auch komplizierter. Für die Mitwirkung der Patientinnen und Patienten sowie deren Entscheidungen ist die Verfügbarkeit, das Verständnis und die Fähigkeit zur Bewertung von Gesundheitsinformationen von zentraler Bedeutung. In diesem Zusammenhang hat auch eine angemessene Kommunikation einen hohen Stellenwert und bedeutet zugleich einen erheblichen Zeit- und Ressourcenaufwand für alle Beteiligten.

Auf Bundesebene wurde 2017 die „Allianz für Gesundheitskompetenz“ ins Leben gerufen sowie ein Jahr später ein „Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz“ veröffentlicht (vgl. www.nap-gesundheitskompetenz.de/). In Hamburg hat sich die Sektorenübergreifende Landeskonferenz zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung in Hamburg (Landeskonferenz Versorgung) bereits auf ihrer Sitzung im April 2018 dem Thema angenommen und es für das Folgejahr als Themenschwerpunkt gewählt.

Die Steigerung der Gesundheitskompetenz in allen Teilen der Hamburger Bevölkerung ist eine wichtige gesundheitspolitische Aufgabe, die auch die Hamburgische Bürgerschaft in den Blick nehmen sollte. Daher soll der Senat die Arbeitsergebnisse der Landeskonferenz Versorgung auch der Bürgerschaft und damit einer Beratung zugänglich machen.

Hamburger Projekte für innovative Versorgungsmodelle und Versorgungsforschung waren sehr erfolgreich bei der Bewerbung um finanzielle Zuschüsse aus dem Innovationsfonds des Bundes. Hierunter sind auch Projekte, bei denen die Förderung der Gesundheitskompetenz eine wichtige Rolle spielt. Im Falle einer positiven Bewertung sollten solche Projekte, wie z. B. der Gesundheitskiosk in Billstedt/Horn, verstetigt werden.

 

 

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht,

1. in Zusammenarbeit mit den maßgeblichen Akteuren des Gesundheitswesens und insbesondere der Sektorübergreifenden Landeskonferenz zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung in Hamburg (Landeskonferenz Versorgung) geeignete Maßnahmen und Initiativen zum Auf- und Ausbau der Gesundheitskompetenz in Hamburg zu entwickeln und dabei insbesondere Maßnahmen zu ergreifen, die jene Hamburgerinnen und Hamburger erreichen, deren Kompetenz im Umgang mit Gesundheitsinformationen bislang noch weniger stark ausgeprägt ist.

2. die Ergebnisse der Landeskonferenz Versorgung zum jährlichen Schwerpunktthema regelmäßig der Bürgerschaft zu übermitteln.

3. den Prozess der Verstetigung und Ausweitung solcher innovativer Versorgungsmodelle in Hamburg zu unterstützen, die aus dem Innovationsfonds des Bundes finanziert werden, erfolgreich erprobt wurden und wie bspw. das Projekt „INVEST Billstedt/Horn“ eine Stärkung der Gesundheitskompetenz bewirken.

4. der Bürgerschaft zu den Punkten 1 und 2 bis Ende September 2019 zu berichten.

 

sowie
  • der Abgeordneten Christiane Blömeke
  • Olaf Duge
  • Mareike Engels
  • Dominik Lorenzen
  • Ulrike Sparr (GRÜNE) und Fraktion