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Bildung ist entscheidend

Die Teilhabe aller an Bildung ist ein wichtiges Ziel unserer Politik. Alle Kinder und Jugendliche sollen unabhängig von Herkunft und Einkommen der Eltern gute Startchancen haben. Wir wollen Aufstieg durch Bildung ermöglichen und deshalb ein gerechtes und leistungsstarkes Bildungssystem, das die Individualität und Begabung jedes Kindes fördert.

Im Zentrum des Bereichs Bildung stehen neben der Hamburger Schulpolitik die berufliche Bildung mit den wichtigen Bereichen Ausbildung und dem Übergang von der Schule zum Beruf sowie die Erwachsenenbildung.
Mit der Regierungsübernahme im Jahr 2011 haben SPD-Fraktion und -Senat Hamburgs Bildungssystem an entscheidenden Stellen weiterentwickelt und so für mehr Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit gesorgt. Diesen Prozess setzen wir auch in der 22. Legislaturperiode fort.


Ganztag

Wir haben das Ganztagsangebot ausgebaut und es von 8.00 bis 16.00 Uhr kostenlos gemacht. Mittlerweile nutzen fast 85 Prozent der Schüler:innen das Ganztagsangebot. Die Nachmittagsangebote werden mit dem Ziel weiterentwickelt, die schulische Bildung der Kinder und Jugendlichen auch im Rahmen des Nachmittags zu verbessern. Dazu gehört, dass die zusätzliche Zeit im Ganztag in Zukunft stärker für weitere Lernangebote und Hilfe bei den Schulaufgaben genutzt werden soll. Hausaufgaben sollen künftig zu „Schulaufgaben“ werden und während des Nachmittags in der Schule unter pädagogisch qualifizierter Anleitung erarbeitet werden.

Starke Schulen in schwieriger Lage

Ein zentrales bildungspolitisches Ziel der Hamburger SPD-Fraktion ist und bleibt die Abkopplung des Bildungs- und Schulerfolgs von der sozialen Herkunft der Kinder. Schulen mit besonderen Problemlagen werden wir verstärkt in den Fokus nehmen: Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen bekommen jetzt deutlich mehr Lehrkräfte, um mehr Förderstunden, kleinere Klassen und eine nachhaltige Schulqualitätsentwicklung zu organisieren. Dieses Unterstützungsprogramm werden wir weiter ausbauen und dazu die Mittel entsprechend erhöhen.

Moderner und guter Unterricht für das Lernen in der digitalen Welt

Wir verbessern die Qualität des Unterrichts kontinuierlich, indem wir seit 2011 die Zahl der Stellen für Pädagog:innen an allgemeinen Schulen um 30 Prozent erhöht haben, zusätzliche Unterrichtsstunden in den Fächern Mathematik und Deutsch eingeführt haben sowie die Klassengrößen verringert haben.

Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig die Digitalisierung der Hamburger Schulen ist. Daher bleibt das Lernen in einer digitalen Welt weiterhin einer der großen Schwerpunkte in der Bildungspolitik. Alle Schüler:innen sollen bestmöglich auf das Leben und Lernen in der digitalen Welt vorbereitet werden.

Deshalb werden – aufbauend auf die bereits flächendeckend vorhandene Glasfaserversorgung – die Schulen so ausgestattet, dass in allen Schulfächern und Klassenstufen Laptops, Smartphones und digitale Technik eingesetzt werden können. Dazu werden in den nächsten fünf Jahren in allen 13.000 Unterrichtsräumen der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen geschütztes WLAN und digitale Tafeln installiert. Für Schüler:innen und Lehrkräfte werden darüber hinaus rund 50.000 Laptops, Tablets und Mikrocomputer beschafft. Lehrkräfte werden zudem schon im Studium auf den digitalen Unterricht vorbereitet und regelmäßige Fortbildungen für alle Lehrkräfte werden sichergestellt.

Überarbeitung der Bildungspläne

Die Förderung der Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik verstehen wir als Schlüssel zur besseren Bildung in allen anderen Schulfächern und Bildungsbereichen. Dies stellt die Grundlage für einen weiteren Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit dar. Ein wichtiges Ziel in der 22. Legislaturperiode wird die Überarbeitung der Bildungspläne sein. Es sollen in jedem Bildungsgang und in jeder Klassenstufe klar definierte Bildungsstandards erreicht werden.

Auch die Bildungspläne der Vorschule werden überarbeitet und konkretisiert. Ziel ist es, dass Kinder bereits in der Vorschule beim Spracherwerb, Zuhören und Verstehen von Texten sowie im mathematischen Vorstellungsvermögen geschult werden.

Investitionen in den Schulbau

Wir entwickeln Hamburgs Schulen zu den besten und modernsten Schulen in Deutschland und bereiten uns gut auf die steigenden Schüler:innenzahlen vor. Seit 2011 haben wir die Investitionen in den Schulbau von 155 Millionen Euro pro Jahr auf 360 Millionen Euro pro Jahr gesteigert. Bis 2030 werden weitere vier Milliarden Euro in den Schulbau investiert und damit mehr als die Hälfte aller staatlichen Schulen saniert, erneuert und ausgebaut. Zusätzlich werden über 44 neue Schulen gebaut und 123 Standorte erweitert.

Gut ausgebildete Lehrkräfte

Gut ausgebildete und engagierte Lehrkräfte sind das Fundament für einen qualitativ hochwertigen Unterricht an Hamburgs Schulen. Im Rahmen der vielen Qualitätsverbesserungen und der wachsenden Schüler:innenzahlen wird die Anzahl der Lehrkräfte weiterhin entsprechend der Entwicklung gesteigert. Um den hohen Bedarf an neuen Lehrkräften zu decken, wird die Zahl der Ausbildungsplätze für die Lehrerbildung um über 40 Prozent erhöht. Zugleich werden wir die Besoldung aller verbeamteten Lehrkräfte angleichen.

Schulstrukturfrieden

Den Hamburger Schulfrieden haben wir bis 2025 verlängert und stellen so sicher, dass die Schulstruktur unverändert bleibt. Das heißt, dass Hamburgs erfolgreiches Schulsystem mit der 4-jährigen Grundschule, dem achtjährigen Gymnasium und der Stadtteilschule, die alle Abschlüsse anbietet und in neun Jahren zum Abitur führt, beibehalten wird. So stellen wir sicher, dass alle Hamburger Schulen – insbesondere die Stadtteilschulen – in den kommenden Jahren Ruhe zur Entwicklung haben und der Fokus weiterhin auf einer Verbesserung der Qualität des Unterrichts liegt.

Inklusion

Seit 2012 besteht eine Fördergarantie für jedes förderbedürftige Kind. Dafür wurden rund 600 Pädagog:innen zusätzlich eingestellt. Um Schüler:innen mit Förderbedarf noch besser zu unterstützen, wird allen Grundschulen mindestens eine volle Stelle für eine schulische Assistenz zugewiesen. Die Zahl der zusätzlichen Lehrkräfte für die Unterstützung förderbedürftiger Kinder werden wir Schritt für Schritt um noch einmal mindestens 200 Stellen erhöhen. So gelingt die Inklusion in Hamburg.

Berufliche Bildung

Alle Schüler:innen werden sorgfältig auf den Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf vorbereitet. Dafür ist das neue Schulfach Berufs- und Studienorientierung in der Mittelstufe und in der Oberstufe fest in den Stundenplan aller Stadtteilschulen und Gymnasien eingefügt. Mit neuen Bildungsplänen wird sichergestellt, dass alle Jugendlichen bereits während der Schulzeit ausführlich ihre persönlichen Interessen und Stärken kennenlernen, einen Überblick über ihre beruflichen Möglichkeiten gewinnen, Berufspraktika absolvieren, Bewerbungen einüben und eine gute Entscheidung über ihren weiteren Weg treffen können.

Die Berufsschulen werden modernisiert. Dazu werden rund 700 Millionen Euro in die Sanierung, den Umbau und den Neubau der staatlichen Berufsschulen investiert. Rund 15 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren für modernes, sicheres WLAN, digitale Tafeln und Fernseher in allen Unterrichtsräumen sowie Laptops und Tablets für den Unterricht investiert.

Zum 1. Januar 2020 ist die neue „Berufliche Hochschule Hamburg“ gegründet worden. Sie wird zum Wintersemester 2021/22 den Lehrbetrieb aufnehmen. Langfristig werden bis zu 1.000 junge Menschen in einem integrierten Bildungsgang gleichzeitig und in nur vier Jahren eine hervorragende Berufsausbildung und ein komplettes Bachelorstudium abschließen können.

Weiterbildung

Mit einem Entwicklungsprojekt Volkshochschule 2025 werden die Weichen für die Zukunft der Volkshochschule gestellt, insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Die Volkshochschule wird im Haus der digitalen Welt die digitale Grundbildung sicherstellen und den Zugang zu Digitalisierung mit Bildungsangeboten begleiten. Die Volkshochschule wird dadurch sichtbarer und moderner.