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Preisbremse wird angezogen: HVV reduziert Tarifanpassung deutlich

Dienstag, 30.07.2019

Der HVV wird seine Preise zum Fahrplanwechsel im Dezember höchstens im Umfang der letztjährigen Inflationsrate (2018: 1,8 Prozent) erhöhen. Für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Senioren sind keine Preiserhöhungen vorgesehen. Auch auf den bisher üblichen Strukturzuschlag wird verzichtet. Mit ihm hätte die Tariferhöhung bei 3,0 Prozent gelegen. Auf Wunsch der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist das HVV-ProfiTicket für drei und fünf Ringe von der inflationsbegrenzten Tarifanpassung ausgenommen.

 

Dazu Ole Thorben Buschhüter, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Es war richtig, dass Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in der letzten Woche die Preisbremse angezogen hat. Die entscheidende Frage ist: Wie können wir den Anteil des HVV am Gesamtverkehrsaufkommen deutlich erhöhen und mit Blick auf die für den Klimaschutz notwendige Verkehrswende möglichst viele Bürgerinnen und Bürger davon überzeugen, auf Bus und Bahn umzusteigen? Für uns als SPD ist klar, dass dazu zwei Faktoren gehören. Zum einen muss es eine Preisbremse bei den HVV-Tarifen geben, um den Kostenanstieg auf den Inflationsausgleich zu begrenzen. Zum anderen wollen wir mit weiteren Taktverdichtungen, neuen Bahn- und Buslinien, neuen Haltestellen und längeren Zügen das Angebot enorm ausweiten. Mit den zusätzlichen Mitteln der Stadt schaffen wir nun beides: Wir installieren eine kräftige Preisbremse und kümmern uns zugleich weiter um zusätzliche, attraktive Angebote im ÖPNV. So wird der ÖPNV in Hamburg fair und bezahlbar bleiben und sein Anteil am Mobilitätsmix deutlich zunehmen.“

 

Hintergrund

 

Die Kostensteigerungen der HVV-Verkehrsunternehmen begründen sich vor allem durch die Entwicklung der Löhne und der Preise für Strom und Diesel, die in der Regel über der normalen Inflation liegen. Sie werden künftig nicht mehr vollständig an die Fahrgäste weitergegeben. Damit wird der Kostendeckungsgrad des HVV wieder sinken. Die Preisstruktur des HVV wird fortlaufend überprüft und weiterentwickelt. So hat die rot-grüne Koalition etwa Vergünstigungen für Seniorinnen und Senioren durchgesetzt. Wie von der Bürgerschaft gefordert (Drs. 21/16216) fällt für diese mit Inkrafttreten des neuen Tarifs die morgendliche Sperrzeit weg, zusätzliche Fahrscheine müssen dann nicht mehr gelöst werden; im Dezember sind sie zudem von der Tariferhöhung ausgenommen. Im nächsten Jahr soll außerdem ein HVV-Jugendticket, das preislich dem günstigen Semesterticket für Hamburger Studierende nahekommt, Schülerinnen und Schülern, Fach- und Berufsschülern, Auszubildenden und Menschen in ähnlichen Lebenslagen die Nutzung des HVV preislich erleichtern (Drs. 21/16368). Mit Blick darauf werden im neuen HVV-Tarifantrag Monats- und Abo-Karten für diese Gruppen bereits von weiteren Erhöhungen ausgenommen. Das übergeordnete Ziel ist es, dass bis 2029 alle Hamburgerinnen und Hamburgern mit dem Hamburg-Takt innerhalb von fünf Minuten einen Zugang zu attraktiven, fairen und umweltfreundlichen Mobilitätsangeboten vorfinden.