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Abfrage von Integrationsindikatoren – Hamburg für die Integration von Zuwandernden gut aufgestellt

Donnerstag, 08.09.2016

Mit der Neuausrichtung des Hamburger Integrationskonzeptes im Jahr 2013 wurden die unterschiedlichen Bereiche der Integrationspolitik wie Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheit oder politische Teilhabe mit messbaren Indikatoren und Zielwerten hinterlegt. Eine aktuelle Große Anfrage von Rot-Grün, die heute in der Bürgerschaft debattiert wird, zeigt, dass viele Zielwerte übertroffen wurden. Zum Teil hat der Senat bereits neue und höhere Zielwerte für das Jahr 2018 formuliert.

 

Dazu Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Die ersten Ergebnisse des Hamburger Integrationskonzeptes zeigen deutlich, dass wir schon viel erreicht haben. Ob es sich um die Zahl der Einbürgerungsanträge, die frühkindliche Förderung, die Sprachförderung für Erwachsene, die Arbeitsmarktintegration, mehr Abiturienten und mehr Verwaltungsangestellte mit Migrationshintergrund handelt – die Vorgaben wurden in vielen Fällen nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Hamburg leistet in der Sprachförderung und mit dem Projekt W.I.R zur schnellen Heranführung von Flüchtlingen an den Arbeitsmarkt bundesweit Vorbildliches. Wir befinden uns bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund auf einem guten Wege.“

 

Dazu Filiz Demirel, integrationspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Integration lässt sich nicht verordnen, erfolgreiche Integration ist viel mehr Ausdruck des Zusammenlebens von unterschiedlichen Menschen, die gemeinsam die Werte und Regeln unserer Gesellschaft tragen und weiterentwickeln. Es gut, dass wir mit den Integrationsindikatoren überprüfen können, wo genau wir stehen. Und auch wenn in Zukunft noch viel zu tun ist: Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Hamburg sich auf einem guten Weg befindet. Bereits jetzt geht unsere Stadt in vielen Bereichen mit gutem Beispiel voran. So finanzieren wir als eines der wenigen Länder Sprachkurse für Geflüchtete, die zunächst keinen Zugang zu Integrationskursen haben – und schließen damit eine vom Bundesinnenministerium verursachte Lücke. Dieses Engagement sollten wir auf jeden Fall auch weiterhin beibehalten und dafür sorgen, dass die immer noch bestehenden Hürden Schritt für Schritt abgebaut werden.“

 

Beispiele:

Die Zahl der Einbürgerungsanträge lag mit 6.666 im Jahr 2015 deutlich über den im Integrationskonzept anvisierten 4.200. Auch bei der Ausbildung von sozialpädagogischen Fachkräften mit Migrationshintergrund konnte der Zielwert von 400 mit tatsächlich 556 Schülerinnen und Schülern weit übertroffen werden. Im Bereich Gesundheit gab es statt der geplanten 300 Einsätze der zweisprachigen MIMI-Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren im Jahr 2015 tatsächlich 1.118 solcher Einsätze. Die Erwerbsquote von Menschen mit Migrationshintergrund ist von 66,8 Prozent 2005 auf 70,6 Prozent 2014 gestiegen. Auch die geschlechterspezifische Entwicklung in diesem Zeitraum ist positiv. Die Erwerbstätigenquote der Frauen stieg insgesamt um 6,2 Prozentpunkte.