Zum Hauptinhalt springen

Ausbildungsmarkt – Hamburgs Jugendlichen helfen keine populistischen Forderungen

Montag, 02.06.2014

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat die Kritik der Linken am Ausbildungsmarkt in Hamburg scharf zurückgewiesen. "Die Linken verzerren die Realität. Hamburgs Jugendliche brauchen keine populistischen Forderungen, sondern an der schwierigen Nahtstelle zwischen Schule und Beruf wirksame Angebote zur Berufsorientierung und Betreuung. Gerade mit der Schaffung der Jugendberufsagenturen und der Einführung des Konzepts zur Berufs- und Studienorientierung hat der Senat die entscheidenden Weichenstellungen vorgenommen, damit künftig kein junger Mensch zwischen Schule und Beruf verloren geht", sagt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Jens Peter Schwieger. Unter dem Titel "Arbeit und Ausbildung für unsere jungen Leute – Hamburg handelt!" hat die SPD-Fraktion das Thema zur Aktuellen Stunde der Bürgerschaft am Mittwoch angemeldet.

 

Das Konzept zur Berufs- und Studienorientierung, das ab dem Schuljahr 2014/2015 an den Stadtteilschulen starte, "wird dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler mit einer 'begründeten Berufswahlentscheidung' aus den Schulen entlassen werden. Damit ist ein realistisches, das heißt mit dem Schulabschluss auch erreichbares Ausbildungsziel gemeint", so Schwieger weiter. "Mit einer solchen 'begründeten Berufswahlentscheidung' gelten die Jugendlichen – anders als von der Linken behauptet – auch als Bewerber im Sinne der Monatszahlen der Bundesagentur für Arbeit. Sie erhalten zudem ein Ausbildungsangebot der Jugendberufsagentur. Außerdem erhalten Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, eine Ausbildung anzutreten, von der Jugendberufsagentur weiterführende Hilfen."

 

Der SPD-Abgeordnete Wolfgang Rose ergänzt: "Die pauschale Forderung nach einer allgemeinen Ausbildungsumlage wird der eigentlichen Herausforderung nicht gerecht, das Angebot an Plätzen mit den Wünschen der Jugendlichen zusammenzubringen. Hier bedarf es mehr Unterstützung, die im Rahmen der Jugendberufsagenturen auch erfolgt. Bei einer Umlagefinanzierung müssen jeweils auch branchenspezifische Bedingungen berücksichtigt werden, genau so wie dies in der Altenpflege und der Gemeinschafsfinanzierung des ersten überbetrieblichen Ausbildungsjahres in der Bauwirtschaft geschehen ist. Mit Blick auf den Fachkräftemangel sind allerdings auch Kammern und Wirtschaft gefordert, bei den Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen, sondern diese noch weiter zu verstärken."

 

Die Forderungen der Linken im Zusammenhang mit der Lage am Ausbildungsmarkt seien entweder schon längst erfüllt oder vollkommen unrealistisch, betont die Fachsprecherin Soziales der SPD-Fraktion Ksenija Bekeris: "Der SPD-Senat hat wichtige Fortschritte bei dem Ziel erreicht, allen Hamburger Jugendlichen den Zugang zu Beruf und Ausbildung zu ermöglichen. Ich erinnere auch daran, dass die Linke einem Antrag der SPD von 2008, auf den sie sich jetzt bezieht, gar nicht zugestimmt, sondern sich enthalten hat. Eine Verallgemeinerung der Lage bei den Pflegeberufen ist außerdem kaum möglich, da es auch hier hohe rechtliche Anforderungen bei der Umsetzung gab. Hierzu gehört unter anderem der Nachweis eines offensichtlichen Versagens bei der Bereitstellung von ausreichenden Ausbildungsplätzen, um ausreichend Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen."